Die Stromkosten werden sich im Jahr 2016 merklich erhöhen. Bereits im Januar 2016 haben über 139 Stromanbieter die Strompreise erhöht. Die Preiserhöhung lag im Durchschnitt bei 2,7 Prozent. Außerdem haben auch die Preisunterschiede zwischen den lokal ansässigen Grundversorgern und den übrigen Anbietern im Jahr 2016 zugenommen. Den Stromanbieter zu wechseln kann sich also lohnen! Doch was sind die Gründe für die Preiserhöhung und was gilt es bei einem Wechsel zu beachten?
Strompreisentwicklung: So können Verbraucher bares Geld sparen
Deutsche Stromkunden werden in diesem Jahr wesentlich mehr für Strom aufwenden müssen als noch im Jahr zuvor. Für einen Haushalt, der circa 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr verbraucht, werden Mehrkosten in Höhe von 33 Euro pro Monat fällig.
Hingegen haben 50 kleinere Stromanbieter den Strompreis gesenkt. Die Preissenkungen lagen durchschnittlich bei 2,3 Prozent.
Zudem haben die Preisunterschiede zwischen den lokal ansässigen Grundversorgern und den übrigen Anbietern im Jahr 2016 zugenommen. Ein Stromkunde in Deutschland bezahlt derzeit für seinen jährlichen Verbrauch von 3600 kWh rund 1070 Euro bei seinem Grundversorger.
Günstigere Stromlieferanten bieten Tarife an, bei denen für dieselbe Strommenge lediglich circa 700 Euro pro Jahr an Kosten anfallen. Stromverbraucher können somit bis zu 370 Euro im Jahr einsparen, wenn sie den Anbieter wechseln.
Video: Den Stromanbieter wechseln
Strompreisentwicklung: Trend geht nach oben
Seit dem Jahr 1998 sorgte die Liberalisierung des Strommarktes dafür, dass Kunden die freie Auswahl bei den Stromanbietern hatten. Vorher waren Stromkunden an den Anbieter gebunden, der am Wohnort ansässig war. Die Konzerne teilten sich die Versorgungsgebiete auf, der Kunde konnte nicht wechseln. Durch die Liberalisierung des Marktes stehen Verbrauchern viele Anbieter zur Verfügung, unter denen sie den passenden auswählen können. Die Grundversorgung wird bei einem Wechsel garantiert, das ist gesetzlich gewährleistet.
Dennoch schrecken viele Deutsche davor zurück, einen Vertrag mit einem günstigeren Stromanbieter abzuschließen. Laut einer Statistik der Bundesnetzagentur hat die Hälfte aller Stromkunden noch nie ihren Anbieter gewechselt. Das birgt einen hohen Wettbewerbsvorteil für große Stromunternehmen in sich, diese können die Energiekosten nach Belieben festsetzen.
Strompreisentwicklung im Jahr 2016: Energiewende wird teuer
Bereits im Oktober 2015 wurde laut vorsichtiger Brancheneinschätzungen bekannt, dass der erfreuliche Trend, der sich noch im Jahr 2015 zeigte, in der Zukunft nicht haltbar sein wird. Der Rückgang der Kosten für die EEG-Umlage, der sich in der Vergangenheit abzeichnete, war eine Ausnahmeerscheinung.
Die EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien ist im Jahr 2016 von 6,17 auf 6,34 Cent pro Kilowattstunde Strom gestiegen. Der neue Wert ist rekordverdächtig, der Anstieg entspricht circa drei Prozent.
Im Durchschnitt werden pro Haushalt ungefähr 230 Euro für die EEG-Umlage aufgebracht, das sind ungefähr 23 Prozent des gesamten Strompreises pro Jahr. Im Weiteren strebt die Bundesregierung ebenso eine Anpassung der KWK-Umlage im Jahr 2016 an, die bei zehn Euro pro Haushalt liegt. Verbraucher und Unternehmen werden daher derzeit durch die Energiewende stärker belastet.
Der Grund für die höheren Umlagen liegt in niedrigen Strompreisen der Leipziger Strombörse. Das klingt im ersten Moment paradox, doch es lässt sich einfacher erklären, als es scheint: Die Erzeuger von Ökostrom erhalten eine feste Vergütung. Die Finanzierungslücke bei den niedrigen Strompreisen kann sich jedoch an der Strombörse erhöhen. Geschieht das, wird der Fehlbetrag auf die Verbraucher umgelegt. Die Umlagen können daher steigen, wenn die Strompreise an der Leipziger Strombörse sinken.
Ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung beim Strompreis
Bei den Kunden hat ein Umdenken eingesetzt, allerorten wird derzeit so viel Energie eingespart wie nie zuvor. Die Sparmaßnahmen der Kunden werden sich in der Zukunft nicht auf der Stromrechnung bemerkbar machen. Der Strompreis hat sich im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt nämlich um rund drei Prozent erhöht. In der Zukunft werden die Energiekonzerne ihren Wettbewerbsvorteil somit wohl weiterhin ausnutzen.
Titelbild © istock – kovalchuk
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