Die Vereinten Nationen (UN) kämpfen seit mehr als dreißig Jahren gegen Aids. Während die Zahl der HIV-Infektionen rückläufig ist, hat die Todesrate bei Jugendlichen vor allem in Afrika dramatische Ausmaße erreicht.

90 Prozent der mit HIV infizierten Kinder kommen aus Afrika

Laut dem Unaids-Bericht der Vereinten Nationen hat sich die Anzahl der HIV-Neuinfektionen deutlich verringert. Auch starben weniger Menschen an Aids. Dennoch sind global 2,3 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Während im Jahr 2005 rund 2,3 Millionen Menschen an Aids starben, sank die Zahl der Todesfälle im jahr 2013 auf 1,6 Millionen.

So erfreulich dieses Ergebnis auch ist, es hat doch einen bitteren Beigeschmack, denn von fünf neu Infizierten sind drei zwischen 15 und 24 Jahre alt. Besonders betroffen sind die ärmeren Länder des afrikanischen Kontinents, wo etwa 23 Millionen Menschen mit HIV leben. Davon sind 3,3 Millionen im Kindes- und Jugendalter.

Global gesehen stammen 90 Prozent aller Kinder mit HIV aus Afrika. Der allgemeine Rückgang der HIV-Todesrate beruht vor allem auf den Fortschritten bei den Medikamenten und Therapien. Doch können sich Menschen armer Länder eine solche Therapie oft nicht leisten, was in der Regel einem Todesurteil gleichkommt. Auch wenn sich die medizinische Versorgung in Afrika mittlerweile erheblich verbessert hat, reicht das noch lange nicht aus. Daher schließen sich immer wieder Menschen zusammen, um die Missstände zu beheben. So wurde im Jahr 2014 die Y Bank an der Harvard School of Public Health gegründet.

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Y Bank: Eine gesicherte Zukunft fördert die Motivation

Die Y Bank besteht aus einem Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus den USA, Großbritannien, Kanada und Ruanda, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die medizinische Versorgung und Therapie von HIV infizierten Jugendlichen zu verbessern. In Südafrika wurde die weltweit größte antiretrovirale Therapie gegen HIV gestartet, die nun auf ganz Afrika ausgeweitet werden soll. Allerdings haben die infizierten Menschen in den ärmeren Regionen wie Ruanda keine finanziellen Möglichkeiten für eine entsprechende medizinische Behandlung. Zudem fehlt es den Jugendlichen an Zukunftsperspektiven. Warum eine Therapie beginnen, wenn später ein menschenwürdiges Leben nicht gewährleistet ist.

Berater Tipp

Hier beginnt die Arbeit der Y Bank, die in Zusammenarbeit mit der Universität von Kigali nach innovativen Lösungen sucht, um die Verbreitung von HIV bei den Jugendlichen einzudämmen, die Gesundheit zu fördern und eine wirtschaftliche Sicherheit für die südafrikanische Jugend zu schaffen. Dies geschieht im Wesentlichen durch die Verknüpfung von Investments in die medizinische Versorgung mit den Investitionen in die Zukunft der jungen Afrikaner.

Die Herausforderung heißt Leben mit HIV

Das Problem bei den afrikanischen Jugendlichen ist nicht nur in der HIV-Infektion zu sehen. Ebenso wichtig ist es, die jungen Heranwachsenden beim Aufbau ihres Lebens zu unterstützen. Wer keine Zukunft hat, findet sich schnell mit der lebensbedrohlichen Situation ab und versucht verständlicherweise gar nicht erst mit HIV zu leben, was aufgrund der heutigen medizinischen Fortschritte eigentlich kein Problem mehr ist. Durch die Kombination von Finanzierungsmitteln und unternehmerischer Kompetenz ist es möglich, den Jugendlichen einen Anreiz zu geben, sich der Herausforderung „Leben mit HIV“ zu stellen und als verantwortungsbewusster Erwachsener ein gesundes Leben zu führen.

Mit Know-how und Engagement zum Erfolg

Das Team der Y Bank, das sich in Ruanda zusammengeschlossen hat, kann durch seine große Erfahrung und Know-how einiges zur Bewältigung der HIV-Problematik in Afrika beitragen. Es bleibt nun zu hoffen, dass die innovative Idee viel Anklang und Unterstützung findet.

Titelbild: © istock.com – LisaEPerkins