Der chinesische Aktienmarkt bietet Privatanlegern enorme Renditechancen. Gleichzeitig bestehen einige Risiken, die man bedenken sollte, bevor man in den China investiert

Wo ein Drache da ein Schatz

Seit der Öffnung der chinesischen Märkte während der Regierungszeit Deng Xiaopings hat die chinesische Volkswirtschaft ein beinahe märchenhaftes Wachstum hingelegt.

Aus den Reihen der Schwellenländer ist China bereits einige Jahre herausgewachsen und ist inzwischen die zweitgrößte Wirtschaftsmacht des Planeten.

Wer bereits früh das Potenzial des schlafenden Drachen erkannt hat, konnte sich über enorme Portfoliogewinne freuen. Aber das Potenzial chinesischer Märkte ist keinesfalls ausgeschöpft und in China-Aktien investiert zu sein, kann weiterhin mit guten Renditen belohnt werden.

Chinesische Unternehmen sind besonders stark im Technologie Sektor vertreten. Einige der weltweit führenden Unternehmen aus den Bereichen Kommunikation und E-Commerce sind in China beheimatet. Das Wachstumspotenzial dieser Märkte ist nach wie vor riesig.

Allerdings sollte man sich als Anleger im Vorfeld unbedingt genau mit den Werten beschäftigen. Die chinesischen Märkte unterliegen aufgrund der immer noch autoritären, stalinistisch geprägten Staatsform einigen Mechanismen, die im Anlagebereich mit Risiken verbunden sind.

Auch lesen: Volatiler Aktienmarkt in China: Tipps für Anleger

Der Drache wacht über seinen Schatz

China ist ein Staat der autoritär regiert wird. Der sozialistische Grundgedanke hat weiterhin starken Einfluss in der Bevölkerung und ebenso in der Wirtschaftspolitik. Doch was sind die Auswirkungen dieses Staatswesens auf ein Investment in chinesische Märkte? Hier sind vor allem drei Punkte relevant:

1. Staatliche Eingriffe
2. Fragwürdige Kennzahlen
3. Internationale Sanktionen

Über den chinesischen Märkten schwebt immer die Gefahr, dass der chinesische Staat protektionistische Maßnahmen trifft. Unternehmen, die zu viel Marktmacht haben oder sich zu sehr internationalisieren, laufen immer Gefahr, ganz oder teilweise verstaatlich zu werden. Ein solcher Eingriff ist für Anleger ein Super-GAU.

Das zweite Problem sind die fragwürdigen Wirtschaftskennzahlen, die von staatlicher Seite veröffentlicht werden. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder den Verdacht, dass die Zahlen manipuliert seien. Zuverlässige Zahlen sind aber für einen Investor unabdingbar.

Das letzte Problem, dass Anlegern und ihrem Investment gefährlich werden kann, sind internationale Sanktionen. Erst kürzlich konnte man sehr detailliert verfolgen, was es bedeutet, wenn China von anderen Staaten sanktioniert wird. Der Handelskrieg mit den USA hat chinesischen Börsenwerten teilweise enormen Schaden zugefügt.

Auch interessant: Chinas Seidenstraße – Was hat es damit auf sich?

Den Drachen besiegen

Trotz der zahlreichen Risiken der chinesischen Märkte ist die Chance auf hohe Renditen weiterhin verlockend. Es gibt zum Glück einige Instrumente, die das Risiko zwar nicht auflösen aber zumindest reduzieren können. Dazu gehören etwa ETFs. Dieses Anlageinstrument bietet die Möglichkeit breit in einen gewissen Markt zu investieren und bildet diesen in Form eines ETFs ab.

So kann man etwa mit dem Xtrackers MSCI China UCITS ETF diversifiziert in den gesamten relevanten chinesischen Markt investieren. Die Diversifizierung bietet dabei einen gewissen Schutz gegen schwächelnde Einzelwerte. Bei einem Investment in ETFs ist es wichtig darauf zu achten, dass sie reguliert sind.

Diese Regulierung hat die Aufgabe sicherzustellen, dass die im ETF vertretenen Werte gewissen europäischen Richtlinien entsprechen. Dies schützt den Privatanleger vor Investments in Unternehmen, die fragwürdige Bilanzen veröffentlichen oder übermäßig stark staatlich beeinflusst sind.

Es lohnt sich den Kampf mit dem Drachen aufzunehmen

Zusammenfassend bleibt eines zu sagen: Investments in China-Aktien versprechen weiterhin hohe Renditen. Man muss aber stets sehr wachsam sein und eventuelle politische Warnsignale frühzeitig erkennen. Wer vor zu hohen Risiken durch Investments in Einzelwerte zurückschreckt, dem bieten regulierte ETFs eine gute Möglichkeit einen risikominimierten Einstieg in den chinesischen Aktienmarkt zu schaffen.

Titelbild: ©iStock – gopixa