Endlich bricht er sein Schweigen – so sehr die „Aktivitäten“ Sebastian Edathys nicht nur die politische Führung durcheinander gewirbelt hat, so sehr sorgte aktuell auch der nächste Paukenschlag des einstigen SPD-Politikers für Furore. Nach langem Ringen entschloss sich Edathy jüngst, einen folgenschweren Entschluss zu treffen…

Ein Politiker sah „rot“: Monatelange Lügen haben nun ein Ende

Sein Interesse an kinder- und jugendpornographischen Filmchen konnte Sebastian Edathy lange verheimlichen. Viel zu lange.

Es gelang im in diesem Zusammenhang sogar, einige Politiker mit ins Boot zu holen, um die seiner Ansicht nach durchaus „legalen“ Machenschaften zu unterstützen bzw. zumindest zu decken. Bis zu jenem Tag, an dem endlich alles aufflog und die Wahrheit ans Licht kommen sollten. Mit der Konsequenz, dass sogar „Köpfe rollten“…

Nachdem Ermittler auf den aufstrebenden SPD-Politiker aufmerksam wurden, weil sein Name in der Kundenliste eines kanadischen Unternehmens gefunden worden war, welche mit dem Vertrieb von Kinder- und Jugendpornos in engem Zusammenhang steht, zog sich im Herbst 2013 die Schlinge sehr eng um Edathys Hals.

Video: Edathy-Affäre: Hass auf Pädophile

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Stets am Rande der Legalität

Nachdem alles aufgeflogen war und sich selbst engste Verbündete von Sebastian Edathy distanziert hatten, um nicht selbst mit der pädophilen Szene in Verbindung gebracht zu werden, wurde sowohl die private, als auch die politische Welt für ihn zu einem echten Scherbenhaufen.

Trotzdem – oder vielleicht, um sich doch noch irgendwie zu schützen – beharrte Edathy darauf, dass alles ja gar nicht „so schlimm“ sei, dass alles von Seiten der Medien lediglich aufgebauscht würde, um ihm, dem wichtigen SPD’ler nachhaltigen Schaden zuzuführen. Seine scheinbare Opferrolle untermauerte er in zahlreichen Interviews und Vernehmungen stets durch arrogante und überhebliche Kommentare, welche bei so manchem Bürger kalte Schauer über den Rücken jagte. Die Ära Edathy aber war trotzdem vorbei.

Berater Tipp

Die Beweise gegen ihn wurden erdrückend

Nachdem immer mehr Beweise gefunden und Zeugenaussagen zu Papier gebracht wurden, konnte zu Beginn dieses Jahres ein Verfahren gegen Sebastian Edathy eingeleitet werden. Das bedeutete für ihn, dass ab sofort nurmehr zwei Möglichkeiten offen standen:

Einerseits konnte er weiterhin auf seiner Arroganz, sein rhetorisches Geschick und seine Lügen beharren, lief dann aber Gefahr, dass jeder Schnipsel seines privaten und beruflichen Lebens der Öffentlichkeit im Rahmen detaillierter Untersuchungen preisgegeben würde.

Zum anderen könnte er ein umfassendes Geständnis ablegen und mit einer vergleichsweise milden Strafe davon kommen. Sebastian Edathy entschied sich zu Letzterem. Aktuell legte er vor dem Verdener Landgericht ein Geständnis ab, woraufhin ihm zugesagt wurde, dass das Verfahren gegen ihn gegen eine Geldzahlung in Höhe von 5.000 Euro eingestellt würde. Medienberichten zufolge ist dieser Beschluss nun rechtskräftig.

Wie weit darf ein Politiker gehen?

Die Tatsache, dass das Verfahren gegen Sebastian Edathy tatsächlich fallengelassen wurde, weil der einstige SPD-Politiker ein Geständnis ablegte, wobei er sogar endlich zugab, „einen Fehler begangen“ zu haben, wird nicht von Jedermann mit Wohlwollen oder gar Verständnis aufgefasst.Gavel and book

Fakt ist in jedem Fall, dass das Thema Pädophilie sowohl beim „kleinen Mann auf der Straße“, als auch auf hochpolitischer Ebene einen gänzlich neuen Stellenwert erhalten hat. Was zuvor weitgehend noch tabuisiert wurde, ist nun in immer mehr Bereichen des Lebens sowie insbesondere auch in den Medien vieldiskutiert.

Im Zuge dessen stellt sich nicht zuletzt auch die Frage, wie es möglich gemacht werden kann, Menschen mit pädophilen Neigungen zu helfen – und zwar bevor sie sich tatsächlich im schlimmsten Fall an Kinder oder Jugendliche vergreifen.

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Titelbild: ©iStock.com/dejanristovski
Textbild: ©iStock.com/humonia