Steigende Strompreise machen immer mehr Verbrauchern Angst. Längst sind nicht nur die reinen Nebenkosten wie Heizung und Wasser zur gefürchteten 2. Miete geworden – auch die Stromkosten kennen nur den einen Weg – nach oben. Mit ein paar Tipps kann aber jeder Stromkunde auch seine Stromkosten reduzieren.

Der Staat treibt den Strompreis nach oben

Für ständig steigende Strompreise ist zum großen Teil der Staat verantwortlich und gar nicht die Energieerzeuger. Von staatlicher Seite soll einerseits unbedingt die Energiewende durchgesetzt werden, also der Wechsel von Atomkraft zu regenerativen Energien wie Wind und Solar und auch generell eine Öko-Komponente im Stromverbrauchs-Verhalten eingebaut werden. Mit der EEG-Umlage hat der Staat den gesetzlichen Anteil am Strompreis immer weiter gesteigert, der auf politischen Entscheidungen basiert. Dagegen kann der Verbraucher sich kaum wehren. Zudem werden bei diesen Steuerungsinstrumenten auch Großbetriebe entlastet, so dass oft der kleine private Verbraucher die Hauptlast der Energiewende durch steigende Strompreise tragen muss.

Konsequent Gegensteuern – Anbieterwechsel und Strom sparen

Der Verbraucher sollte auf Kostensteigerungen beim Strompreis aber auf jeden Fall reagieren, indem er alternative Anbieter mit günstigeren Konditionen ins Auge fasst. Vor einem Anbieterwechsel sollten aber die Konditionen und Vertragsbedingungen des neuen Anbieters genau geprüft werden, um keine bösen Überraschungen im Kleingedruckten zu erleben. Insbesondere folgende Punkte müssen unbedingt beachtet werden, bevor ein neuer Vertrag bei einem anderen Anbieter abgeschlossen wird:

– wie lange läuft der Vertrag?
– wird der günstige Strompreis während der gesamten Vertragsdauer garantiert?
– muss evtl. Vorkasse für die gesamte Laufzeit geleistet werden?

Der Wechsel zu einem alternativen Anbieter macht nur Sinn, wenn der Strompreis wirklich auf Dauer günstiger ist und der Anbieter seriös ist. Es gab hier auch schon Lockangebote, bei denen es nach kurzer Zeit zu Preiserhöhungen kam, die die geplante Ersparnis zunichte machten. Wenn Vorkasse für die gesamte Vertragslaufzeit gefordert wird, kann es im Fall einer Insolvenz des Anbieters zu einem Totalverlust der Vorkassezahlung kommen, ohne dass der Strom geliefert wird. Vergleichsrechner und -Portale im Internet können sinnvolle Entscheidungshilfen geben, wenn diese garantiert unabhängig sind und alle Vertragspunkte anführen und auch Probleme thematisieren.

Strom sparen kann man lernen!

Verbraucher sollten sich genau überlegen, wie sie ihr Verhalten dahingehend ändern können, dass der Stromverbrauch wirklich effizient durch Verhaltensänderung gesenkt werden kann. In der Praxis bedeutet das, immer dann das Licht auszuschalten, wenn man es nicht mehr braucht zum Beispiel. Außerdem sollte jeder Stromkunde alle „Stromfresser“ im Haushalt abschaffen oder durch neue stromsparende, energieeffiziente Geräte ersetzen. Dazu gehören besonders große Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke. Auch Fernseher und Computer sowie die gesamte Unterhaltungselektronik sollten niemals auf Stand-by geschaltet werden. Gerade der Stand-by-Verbrauch dieser Geräte ist immens. Zusätzlich macht es Sinn, über die Verwendung von Energiesparlampen nachzudenken. Allerdings muss hier auch die Gesundheitsbelastung durch zum Beispiel vorhandenen Quecksilbergehalt berücksichtigt werden.

Intelligent und besonnen gegen teuren Strom

Dass es weiterhin quasi ungebremst steigende Strompreise gibt, kann der einzelne Verbraucher nicht verhindern. Gegen politische Entscheidungen kann der Einzelne kurzfristig nichts machen. Nur durch private Gegenmaßnahmen wie Strom sparen, günstigere Geräte anschaffen und zu einem günstigeren Anbieter (vorher genau prüfen!) wechseln, kann erfolgreich gegen steigende Strompreise gehandelt werden.

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