In den letzten Wochen häufen sich die kritischen Berichte darüber, dass sich die Welt der Geldanlage sehr weit von der realen Welt abgekoppelt hätte. Der Grund: Unternehmen und Konjunkturforscher revidieren ihre Ausblicke für die Zukunft und senken Wachstumsraten bzw. Gewinnerwartungen. Dennoch steigen die Aktien, der DAX30 erklimmte beispielsweise die von vielen lange Zeit als Hürde angesehene Schwelle von 12.500 Punkten. Schon warnen die ersten und sagen: Es könnte zu einem Kurseinbruch kommen. Dennoch kann jeder für den Finanzcrash Vorsorge treffen!

Mit neuen Orderarten lassen sich erreichte Kurszuwächse sehr gut absichern

Wer einige Jahre zurückblickt, der könnte anhand des so genannten Renditedreiecks des Deutschen Aktieninstituts oder auch einem abgerufenen Chart schnell feststellen: Die Anlage in Aktienindices oder hochwertige Einzelaktien lieferte eine Rendite im oberen einstelligen Prozentbereich ab. Im Gegensatz dazu liefern die Bundesanleihen selbst mit Laufzeiten über 10 Jahren keine positive Rendite ab.

Also stellt sich die Frage: Sollte ein Anleger jahrelang auf eine hohe Rendite verzichten, bloß weil er für den Finanzcrash Vorsorge treffen möchte. Die klare Antwort lautet: Nein! Die Gegenmaßnahmen für ein Wertpapierdepot: Jeder Anleger sollte sich regelmäßig die Wertentwicklung ansehen und dann eine der neuen Orderarten verwenden.

Dort können Sie festlegen, dass ein Wertpapier sofort verkauft wird, wenn der bisherige Maximalkurs um 10 % unterschritten wird. So sichern Sie sich das bis dahin Erreichte und verzichten nicht auf die Auszahlung der Dividenden.

Finanzcrash Vorsorge bedeutet auch die Schulden rechtzeitig zu reduzieren

Der Blick in die Geschichtsbücher und damit auch den letzten Finanzcrash ermöglicht von den Erfahrungen aus dem Zeitraum ab 2008 zu lernen. Viele Privathaushalte bekamen bereits finanzielle Probleme, wenn die Einnahmen beispielsweise aus Berufstätigkeit nur leicht einbrachen. Vielfach türmte sich ein enormer Schuldenberg auf, weil jeder Wertzuwachs bzw. Buchgewinn in der selbst genutzten Immobilie in Erweiterung des Kreditlimits umgesetzt worden ist.

Dann musste nur ein kleiner Teil der Überstunden wegfallen und schon kam der Privathaushalt ins Minus. Deshalb sollte jeder daran denken schon bei einem drohenden Finanzcrash rechtzeitig vorzusorgen und die Kredithöhe rechtzeitig zurückzufahren. Also nichts Neues kaufen, wenn das verfügbare Monatseinkommen damit auf den letzten Cent ausgereizt werden würde. Und grundsätzlich: Erst einen Kredit zurückzahlen und erst dann einen Neuen aufnehmen.

Beim Kauf auf echte Sachwerte achten – Luxusgegenstände können sehr schnell an Wert verlieren

Wer für den Finanzcrash Vorsorge treffen möchte, der sollte sich beim Kauf von Produkten am tatsächlichen Nutzwert für Beruf, Hobby oder Freizeitgestaltung orientieren. Wer dagegen – wie derzeit in vielen Industrienationen insbesondere der westlichen Welt im ständigen Konjunkturhoch lebt, der kann zu Übertreibungen neigen.

Kunst oder seltene Gegenstände erzielen dann auf Auktionen oder bei ähnlichen Veranstaltungen Bestpreise. Neben dem eigentlichen Wert wird dann eine Art „Zuschlag“ für die Seltenheit oder die geringe verfügbare Stückzahl verlangt und auch tatsächlich bezahlt. Dieser ist aber nicht in Stein gemeißelt, sondern gänzlich von der aktuellen Marktlage oder Nachfrage abhängig.

Finanzcrash Vorsorge bedeutet dann: Solche Güter sollten nur dann gekauft werden, wenn der emotionale Nutzwert durch das Anschauen, das Besitzen oder auch die Beschäftigung damit so hoch ist dass der Seltenheitswerte gerechtfertigt ist.
Aber keinesfalls etwas kaufen, was von der jeweiligen Branche als „hip“ oder Wertanlage angepriesen wird. So mancher Käufer von Antiquitäten sah sich im Finanzcrash sinkenden Preisen gegenüber. Entweder weil die allgemeine Konjunkturlage schlecht war oder sich unabhängig davon der Geschmack der Kundschaft geändert hatte.

Berater Tipp

Stimmungen und Frühwarnungen aufnehmen kann das Vermögen sichern

Leider kann niemand einen Finanzcrash exakt und auf den Tag genau prognostizieren. Dann wäre die Vorsorge vergleichsweise einfach: Hoch rentierende Anlagen wie Aktien bis zu einem Termin wenige Stunden vor dem Crash halten und dann Gewinne realisieren. In der Realität aber wird es darauf ankommen die einmal erzielten Gewinne bei Vermögensgegenständen möglichst weitestgehend zu erhalten. Also die Geldanlage sprichwörtlich wirklich auch in die eigene Hand zu nehmen und sich damit zu befassen. Eine rechtzeitige Begrenzung oder auch Zurückzahlung von Konsumentenkrediten hilft insbesondere dann, wenn beispielsweise Überstunden oder Sonderzahlungen reduziert werden würden. Die nächste globale Krise überstehen Sie auch dann emotional, wenn Sie nicht ausgerechnet in den letzten Monaten der Hochkonjunktur etwas kaufen, was es etwas später viel günstiger geben würde.

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