Um den 12. Juni 2015 herum begannen die chinesischen Börsen plötzlich und unerwartet ins Minus zu drehen. Die von stetig steigenden Kursen erfolgsverwöhnten Privatanleger erlitten ebenso wie viele institutionelle Investoren hohe Verluste. Deshalb stellt sich die Frage: Wie könnte es weitergehen und war die Entscheidung für ein Investment im chinesischen Markt überhaupt richtig?
- Trotz kürzlicher Verluste sind viele Privatanleger weiterhin im Plus
- Video: Börsencrash in China: Eine Gefahr für die Weltwirtschaft?
- Ein Land im Aufbruch: Steigende Aktienwerte spiegeln das Wirtschaftswachstum wider
- Die Risikostreuung gleicht Performance-Schwächen einzelner Märkte aus
- Im Moment stehen meist nur nicht realisierte Gewinne in den Büchern
Trotz kürzlicher Verluste sind viele Privatanleger weiterhin im Plus
Wenn Sie lediglich die absoluten Zahlen der Veränderung eines der bedeutenderen chinesischen Aktienindices oder auch der Subindices betrachten, dann steht gegenüber dem bisherigen Höchstkurs ein Verlust in den Büchern. Um den 12. Juni herum hatte der Shanghai Stock Exchange Composite Index seinen Höchstwert mit knapp über 5.166 Punkten und verlor bis zum 20.08.2015 Einiges an Wert und notierte bei knapp unter 3.552 Punkten.
Anleger, die nicht risikogestreut haben und am Höchstwert eingestiegen sind, mussten somit einen Wertverlust von knapp über 32 % hinnehmen. Allerdings sind viele Privatanleger weiterhin im Plus, wie insbesondere die langfristige Betrachtung zeigt!
Video: Börsencrash in China: Eine Gefahr für die Weltwirtschaft?
Ein Land im Aufbruch: Steigende Aktienwerte spiegeln das Wirtschaftswachstum wider
Trotz dieses kurzfristigen Rücksetzers stimmt die bisherige langfristige Perspektive der Aktienanlage. Der Shanghai Stock Exchange Composite Index wurde am 19. Dezember 1990 mit einem Basiswert von 100 festgelegt und lag beispielsweise von fünf Jahren bei knapp über 2.600 Punkten. Somit konnten die Aktionäre binnen fünf Jahren eine Performance von ca, 36 % realisieren – und dies trotz des Rücksetzers der vergangenen Wochen. Darüber hinaus gehen viele Konjunkturbeobachter davon aus, dass in China weiterhin ein Wirtschaftswachstum realisiert werden kann, welches über dem Durchschnitt von Europa liegen wird.
Im Gegensatz zu den reifen Märkten wie der Bundesrepublik oder auch Japan wird in China ein weiteres, leichtes Bevölkerungswachstum erwartet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) spricht in einer Studie vom April 2015 von einer Wachstumserwartung von 6,8 Prozent für dieses und 6,4 Prozent für nächstes Jahr.
Die Risikostreuung gleicht Performance-Schwächen einzelner Märkte aus
Der Rücksetzer des chinesischen Marktes zeigt, dass gerade bei der Geldanlage in Aktien eine Risikostreuung für den Anlageerfolg unabdingbar ist. Mit dieser können einzelne Rücksetzer ausgeglichen werden und dennoch kann die durchschnittlich höhere Rendite der Aktienmärkte insbesondere im Gegensatz zu der historischen Niedrigzinsphase ausgeglichen werden.
Die Privatanleger sollten sich deshalb nicht komplett verunsichern lassen und könnten durchaus mit kleineren Beträgen bzw. Anteilen des Depots weiterhin von der Wertentwicklung der chinesischen Börse profitieren. Um allerdings nicht in einen möglichen Abwärtssog einer Branche zu geraten, die sich vielleicht nicht so gut entwickeln wird, sollte das Investment in einen ETF auf einen chinesischen Börsenindex in Betracht oder eine Streuung in mehrere Einzelwerte in Betracht gezogen werden.
Im Moment stehen meist nur nicht realisierte Gewinne in den Büchern
Obwohl die absoluten Werte der Kursverluste dramatisch klingen, stehen bei den Anlegern meist keine echten Verluste gegenüber den Einkaufskursen in den Büchern. Insbesondere wer länger als ein oder eineinhalb Jahre investiert ist, der hat wahrscheinlich auch jetzt noch Gewinne gegenüber seinen Einkaufskursen. Auch wenn natürlich der Verkauf zum bisherigen All-time High und das Zurückkaufen auf einem niedrigeren Niveau besser gewesen wäre.
Wer in chinesische Einzelwerte investiert ist, der könnte deshalb seine Branchenallokation überdenken und diejenigen Werte verkaufen bei denen eine Branche weiterhin überhitzt erscheint und in solche Aktien investieren, die weiterhin vom stabilen Aufwärtstrend profitieren werden.
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Bildquelle: ©iStock.com/PashaIgnatov, ©iStock.com/TanjalaGica
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