Ganz egal, was nun studiert worden ist. Arbeitslos nach dem Studium zu sein, ist keine Seltenheit. Auch mit den besten Noten und Abschlüssen gestaltet sich für einige Akademiker der Übergang in den Beruf schwierig. Zukunftsängste und Enttäuschung machen sich breit. Dennoch kann bereits während des Studiums vorgesorgt werden, dass diese Zeit nur kurz währt oder im besten Fall gar nicht erst eintritt. Ist die Pause unumgänglich, lässt sie sich überdies auch sinnvoll nutzen!

Schon vor dem Examen an den Job denken

Fakt ist: Von 400.000 Absolventen benötigen 20 % sechs Monate, bis sie eine Anstellung haben. 15 % sind sogar nach einem Jahr noch arbeitslos nach dem Studium. Doch diese Zahlen sollten nicht entmutigen, die Erwerbslosigkeit unter Akademikern ist gering
gerade einmal 2,6 %. Daher ist Frustration oder gar Panik nicht angebracht, sollte sich der Start in den Job holprig gestalten.

Bereits während des Studiums sollte sich über die konkreten Jobmöglichkeiten informiert werden, um ein realistische Bild der aktuellen Lage zu bekommen. Naht die Examenszeit, können auch ohne Abschlusszeugnisse aussagekräftige Bewerbungen geschrieben werden. Die meisten Arbeitgeber interessieren Soft Skills ohnehin deutlich mehr als Noten.

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Wer arbeitslos nach dem Studium ist oder fürchtet es zu werden, kann sich auch beim Arbeitsamt melden. Zwar erhalten die Abgänger kein Arbeitslosengeld, wohl aber Arbeitslosengeld II. Daneben sponsert die Agentur wertvolles Bewerbungstraining.

Die Zeit bestens nutzen

Wer nun denkt arbeitslos nach dem Studium zu sein, bedeutet gleichzeitig eine gefürchtete Lücke im Lebenslauf, der irrt.

Sicher, wer sich auf die faule Haut legt und nur ab und an sporadisch Stellenanzeigen sucht und eine Bewerbung schreibt, dürfte diese tatenlose Zeit nur schlecht rechtfertigen. Doch gerade der Zeitraum zwischen Studium und Beruf birgt echte Chancen, noch attraktiver für den Arbeitsmarkt zu werden.

Es lohnt sich, nach Weiterbildungen Ausschau zu halten, die das Gelernte sinnvoll ergänzen können. Heute ist dies über den digitalen Weg meist einfach realisierbar. Nach einigen Monaten halten Kandidaten bereits ein weiteres Zertifikat in der Hand, welches nicht nur belegt, dass sie mehr wissen, als frisch von der Uni Kommende besitzen, sondern ebenfalls Zielstrebigkeit und Ehrgeiz bewiesen haben.

Auch ein ehrenamtliches Engagement fällt positiv im Lebenslauf auf. Soziale und gemeinnützige Projekte in der Umgebung bieten sich an, Freizeit sinnvoll zu füllen und belegen, dass vom Kandidaten soziale Kompetenz zu erwarten ist.

Die eigenen Ansprüche anpassen

Mit erfolgreichem BWL-Abschluss sieht sich so mancher bereits im Chefsessel einer honorigen Firma – oder zumindest auf dem steilen Weg dorthin. Ein Job sollte schließlich auch exakt auf den Studienabschluss und die dort geprüften Fächern passen, oder nicht?

Dieser Traum erfüllt sich nur selten ganz zu Anfang. Kleine Brötchen backen ist daher angesagt. Ein Praktikum liefert wertvolle Blicke in den Arbeitsalltag und öffnet eventuell wichtige Türen zu potenziellen Arbeitgebern.

Berater Tipp

Gehalt vorerst zweitrangig!

Auch sich auf Stellen zu bewerben, die im ersten Augenblick vielleicht nicht hundertprozentig passen, lohnt sich vielfach, zumal die erste Stelle sicher nicht die letzte sein wird. Das Gehalt sollte in den ersten Jahren kein entscheidender Faktor sein. Wichtig ist, dass die Position Mehrwert bietet. Das Hineinfinden in den Arbeitsalltag und das Bearbeiten verschiedener Themen sind da schon ausreichend.

Wartezeiten positiv annehmen

Es lohnt sich nicht, über eine Lücke zwischen Studium und Beruf zu klagen. Kandidaten, die nicht sofort in die Arbeitswelt eintreten, haben ideale Chancen, noch etwas mehr aus sich zu machen. Fort- und Weiterbildungen, Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten sind allesamt Gold wert, wenn es um die perfekte Bewerbung geht.

Apropos Bewerbung: Die Unterlagen und Onlineprofile bei Jobbörsen immer aktuell und vollständig zu halten, gehört selbstverständlich dazu!

Titelbild: ©istock.com – Wavebreakmedia