Trotz Krise und rückläufigen Umsatzzahlen konnten deutsche Unternehmen in den letzten Jahren ihre Umsatzrenditen weiter steigern und im Renditevergleich die europäischen Konkurrenten überholen. Konnte dieser Trend bis ins Jahr 2013 aufrechterhalten werden? Wer sind die top Unternehmen in Europa?

Mehr Rendite trotz stagnierender Umsätze?

Bedingt durch die europäische Wirtschafts- und Finanzkrise kämpfen europäische Unternehmen gegen regressive Umsatzzahlen und Gewinnerwartungen. Seit 2011 können insbesondere deutsche Konzerne, im direkten Vergleich der Renditen, wieder wachsende Beträge melden. Durch stringente Optimierung aller Kostenstellen, Verbesserungen im gesamten Wertschöpfungsprozess und knallharter Sparmaßnahmen schafften es die 30 TOP DAX Konzerne, über 30 Milliarden Euro, einzusparen.

Damit konnten sie in wenigen Jahren, ihre ehr geringen Renditen, drastisch zu erhöhen. Waren es 2008 im Schnitt noch rund 1,8%, lagen die deutschen Unternehmen im Renditevergleich 2011 bereits bei rund 4,8 % Nettoumsatzrendite. Im internationalen Durchschnitt lag diese zu dem Zeitpunkt bei 4,7%. Innovative Unternehmen wie z.B. BMW schafften es mit ca. 6,6% Rendite, sich weit über den Durchschnitt hinaus zu verbessern.

Die Nettoumsatzrendite ist die Kennzahl für den prozentualen Anteil des Nettogewinnes am Umsatz. Sie gibt Auskunft darüber, wie profitabel ein Unternehmen ist und lässt einen Renditevergleich zwischen den Unternehmen zu. Die Sparmaßnahmen großer Konzerne mögen zwar politisch immer wieder für Aufregung sorgen, die Ergebnisse aber sprechen für sich. Insbesondere in den wirtschaftlich schlechten Zeiten haben die Unternehmen sich dadurch eine Option geschaffen, ihre Gewinne weiter auszubauen, ohne den Umsatz steigern zu müssen.

Die deutschen Top Konzerne im Renditenvergleich

Viele Deutsche Konzerne haben gute Zahlen vorzuweisenEine der größten wirtschaftlichen Studien, die europäische Unternehmen in diesem Umfang bewertet, ist die Euro 500 des Hamburger Magazins für Wirtschaft. In der aktuellsten Studie wurden die Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2012 ausgewertet und geben einige Auskunft auf den Fortgang dieses Trends und der Position der Deutschen DAX-Konzerne.

In dem Top 500-Ranking europäischer Unternehmen behaupten sich weiterhin 60 Unternehmen aus Deutschland. Sieben davon schafften es sogar in die Top 100. Weit vorne in der Rendite ist weiterhin BMW mit 6,66% und schlägt damit Konkurrenten Toyota (3,86%) und Volvo (2,44%). Die krisen- und streikgeschüttelte Lufthansa verbleibt immerhin noch bei +2,76%, im Vergleich dazu musste die Air France KLM mit -5,05% das Geschäftsjahr abschließen. Überraschen konnte die Londoner Easyjet mit +6,62% und weist die deutschen Flieger in die Schranken.

Weitere Top Unternehmen sind die ProSieben Sat.1 Media (13,97%) oder die Hugo Boss AG (13,28%). Ähnlich verhält es sich auch in anderen Branchen wie z.B. zwischen der französischen Axa (3,56%) und der Allianz (5,4%). Natürlich finden sich weitere bekannte Konzerne unter den renditestärksten Unternehmen. Darunter u.a. Volkswagen, Daimler, Metro, Siemens oder BASF.

Auch die deutschen Energieriesen konnten, nicht zuletzt durch die anlaufende Energiewende, kräftig an Umsatz zulegen. E.On verbesserte zwar den Bruttogewinn um 13,06%, liegt aber mit einer Nettoumsatzrendite von 1,97% weit hinter der Konkurrenz. Der russische Energieriese Gazprom überzeugt derzeit alle Anleger, auch im Renditevergleich, mit einem Bruttogewinn von +65,65% bei einer Rendite von +25,41%.

TOP-DAX, TOP Investitionen?

Der Renditevergleich zeigt, dass deutsche Unternehmen dem richtigen Trend gefolgt sind und auch weiterhin fest und stabil durch die Krise steuern. Doch auch die europäische Konkurrenz ist längst aufgewacht: Sofern diese nicht mit der eigenen nationalen Finanzkrise beschäftigt sind, können Unternehmen wie Carrefour, HSBC, die niederländische ING Group oder die bereits erwähnte Easyjet überzeugende Renditen ausweisen.

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Die deutschen Top 30 des DAX behaupten sich also weiterhin. Wer jedoch kurzfristige Investitionen sucht, der sollte sich die Energiekonzerne, einmal genauer ansehen.

Titelbild: ©iStock.com – gopixa