In Zeiten von Niedrigzinsen in Silber zu investieren, ist nicht nur eine wertvolle Ergänzung zu einem breitgestreuten Aktienportfolio. Silber als Wertanlage in Form von Münzen oder Barren bietet im Gegensatz zum Handel mit Zertifikaten die Gewissheit, in Krisensituationen über reale Reserven zu verfügen.

Mit Vollgas in die grüne Zukunft

Unter anderem wegen des Coronavirus, das von Analysten als größte Bedrohung für die Weltwirtschaft bewertet wird, ist Silber seit Anfang des Jahres um 3,6 Prozent auf 16,60 EUR je Feinunze gestiegen.

Zwar scheinen die Höchststände für das Edelmetall von jeweils 50 US-Dollar in den Jahren 1980 und 2011 in weiter Ferne, aber innerhalb eines Jahres legte der Silberpreis um 18,6% zu. So erweist sich Silber als Wertanlage in Krisenzeiten als ein sicherer Hafen für umsichtige Investoren.

Auch für den Bau von Elektroautos wird deutlich mehr Silber benötigt, da das Metall herausragende elektrische Leitfähigkeit aufweist.

Sogar für herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren wird Silber ein zunehmend wichtiger Faktor, da dort die stets komplexere Elektronik auf Silber angewiesen ist.

Die Gesamtmenge an Silber, welche die Autoindustrie im Jahr 2030 verbaut, wird auf 70 Millionen Unzen geschätzt, ein Plus von 25 Millionen Unzen im Vergleich zu 2017.

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Sonnige Zeiten für Silber

Auch für die Erzeugung alternativer Energien spielt Silber eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund ist vor allem die Solarindustrie in hohem Maß auf das Industriemetall Silber angewiesen.

Die Produktion von Schleifringen für Windräder stellt zunehmend auf die Verwendung von Silber statt Kupfer um, da dieses zwar teurer ist, aber bessere Performance liefert.

Laut dem Bundesverband für Erneuerbare Energien (BEE) soll sich der Anteil „grünen Stroms“ bis 2030 auf 65% erhöhen.

Je „grüner“ sich Staaten und Wirtschaft positionieren, desto stärker wächst der Bedarf an Silber.

Der Einsatz des Edelmetalls wird bestehende Technologien nicht nur verbessern, sondern aufgrund seiner einzigartigen Leitfähigkeit geradezu revolutionieren.Bis zum Jahr 2050 soll sich der Bedarf an Silber in Windrädern und Solarpanelen verdreifachen.

Silber am Beginn einer Aufholjagd?

Wegen seiner berüchtigten Achterbahnfahrten mit Preisen zwischen 3,50 EUR und 19 EUR innerhalb des letzten Jahrzehnts, ist Silber als Wertanlage allerdings als sehr volatil anzusehen. Im Juli 2019 erreichte jedoch der Gold-Silber-Ratio in US-Dollar den höchsten Stand seit 1993.

Dieser zeigt an, wieviel Silber benötigt wird, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Experten wie u.a. Scott Minerd von „Guggenheim Partners“ veranlasste diese historisch hohe Diskrepanz in einem Interview mit dem Börsensender „Bloomberg“ beim Weltwirtschaftsforum in Davos dazu, Silber als „den Trade aus Überzeugung Nummer 1“ im Jahr 2020 auszurufen.

Betrachte man die relativen Werte befinde sich Silber rund 65% unterhalb seines letzten Rekordhochs, während Gold seinem letzten Höchststand relativ näher sei, so Minerd. Gerade wegen seiner Volatilität birgt Silber derzeit großes Rendite-Potential.

Berater Tipp

Versilberte Zukunft oder kurzfristiges Krisenmanagement

Ausnahmesituationen wie die Angst vor einer Pandemie sowie von der EZB-Chefin Christine Lagarde angekündigte Investitionsprogramme in „grüne“ Technologien machen Silber zu einem begehrten Edelmetall. Silber als Wertanlage eignet sich sowohl wegen des steigenden Bedarfs an „grünen“ Technologien als auch der Eigenschaft, in Krisenzeiten als sicherer Hafen besonders nachgefragt zu sein. Auf diese Weise erfüllt Silber nicht nur die Voraussetzung für kurzfristige Rendite, sondern ergänzt auch die langfristigere Geldanlage.

Titelbild: © iStock – arnet117