Erinnern Sie sich noch an die beeindruckenden Bilder der Amtseinführung von Barack Obama – dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten? Die Bilder sind beeindruckend: Eine begeisterte Menschenmenge möchte live und persönlich vor Ort sein und den frisch gewählten Präsidenten erleben. Dabei geht es nicht nur um den formalen Eid, sondern um eine Ansprache gegenüber der Nation um die Grundzüge der Politik zu erläutern. 2009 war eines der Hauptthemen der Beginn einer „new era of responsibility“ (des neuen Zeitalters der Verantwortung). Wie die Vereidigung von Donald Trump aussehen könnte? Die Spannung steigt und schon heute kann ein Blick in die Glaskugel gewagt werden!

Die starke Rolle der amerikanischen Präsidenten – mit dem Bundeskanzler nicht vergleichbar

Die amerikanische Verfassung sieht neben dem Senat und dem Repräsentantenhaus – mit ihren jeweils gewählten Abgeordneten – vor, dass der Präsident der Vereinigten Staaten eine sehr starke Stellung hat. Der Präsident der Vereinigten Staaten kann mit Hilfe präsidialer Erlasse gegen Beschlüsse der Parlamente Veto einlegen oder essenzielle Entscheidungen selbst herbeiführen.

Dies wurde gerade erst diese Woche wieder deutlich: Barack Obama nutzte seine auslaufende Amtszeit, um weitere Grundlagen in der ihm wichtigen Frage der Umweltpolitik zu legen. Als eine seiner letzten Amtshandlungen des alten Jahres vor seinem Urlaub in Hawaii erweiterte er Gesetze zum Schutz der Arktis und Teile des zu USA gehörenden Atlantik vor den Offshore-Bohrungen.

Am 20. Januar um 12 Uhr beginnt die Amtszeit – Alle sind auf die Antrittsrede gespannt

Die Abläufe am 20. Januar haben sich sehr gut eingespielt und sind schon fast ein traditionelles Ritual geworden. Journalisten aus aller Welt lassen sich akkreditieren, um einen der begehrten Moderatorenplätze oder auch Kamerastandorte zu ergattern. Sie interessiert neben dem Beginn einer neuen Epoche vielmehr auch die erste Ansprache gegenüber der Nation (inaugural address).

Bei Barack Obama war man gespannt, wie sich denn sein Motto der Veränderung („change“) in Worte fassen lässt. Seit der Wahl von Donald Trump gibt es ja bereits einige Informationen über die Besetzung der Ministerposten: Aus heutiger Sicht scheint er sich seiner Linie bzw. dem Wahlkampfmotto treu zu bleiben: Im Focus stehen die Modernisierung der Volkswirtschaft und die Sicherheitspolitik. Wird seine Rede also das Motiv „Make America great again“ tragen? Keiner weiß es so genau.

Sehr deutliche Worte sind zu erwarten – diesmal ohne Wahlkampfgetöse

Fast alle Beobachter waren über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen erstaunt. Möglicherweise weil ihr Bild von den amerikanischen Wählerinnen und Wählern verzerrt gewesen ist: Sie blickten auf die modernen, kosmopolitischen Städte wie New York und San Francisco. Und bemerkten nicht, dass viele Regionen und vielleicht auch ganze Bundesstaaten von der Deindustrialisierung der USA in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Diese Probleme und mögliche Lösungsansätze adressierte die Trump-Kampagne in einer sehr hohen Detailverliebtheit. Die Umweltpolitik der bisherigen Regierung geißelt der inzwischen gewählte Präsident der Vereinigten Staaten als eine Politik, die Arbeitsplätze zerstören würde. Zwei Kernforderungen waren die erhebliche Reduzierung der Bürokratie – beispielsweise in Form der Umweltbehörde.

 

Berater Tipp

Nur Trump setzt auf Kohle

Nur Präsident Trump setzt auf die Kohle als Energieträger (Motto: Trump digs coal) und wird die ungehemmte Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland (insbesondere nach Mexiko) stoppen. Neben diesem deftigen Teil wird der Präsident der Vereinigten Staaten sicherlich auch einende, versöhnende Worte sprechen. Der Wahlkampf wäre vorbei und nun geht es daran die USA wieder großartig werden zu lassen.

Begeisterung und Enthusiasmus auch im Fernsehen spürbar

Wer die bisherigen Amtseinführungen verfolgt hat, der konnte sich der Faszination der Demokratie und einer der Supermächte der Welt nicht entziehen. Neben dem Ereignis als solches werden sicherlich auch Hintergrundberichte gesendet werden, die alle Facetten dieses bedeutenden Tages beleuchten werden. Sei es über das wohl geheimste Auto der Welt (die Präsidentenlimousine genannt „The Beast“), die Air Force One oder auch die Frage wer denn nun mit Donald Trump ins Weiße Haus einzieht.

Werden er und möglicherweise auch eines oder mehrere seiner Kinder dort den Hauptwohnsitz nehmen? Oder wird der Präsident der Vereinigten Staaten das Wochenende regelmäßig in seinem dreistöckigen Appartement des Trump Towers verbringen? Dies sind Fragen, die das gesellschaftliche Leben Washingtons verändern werden. Schließlich war Barack Obama einer der jüngsten Präsidenten, Donald Trump ist ein erfahrener Wirtschaftskapitän.

Video: USA und der neue Präsident

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Titelbild: ©istock – razihusin