Mit dem Smartphone bezahlen – das kann man mittlerweile nicht nur im Internet, sondern auch an vielen Supermarktkassen. Doch ist die mobile Brieftasche sicher? Wie groß muss die Angst vor Betrug und die Sorge um die eigenen Daten wirklich sein?
Mit dem Smartphone bezahlen – wie funktioniert das überhaupt?
Bevor das Smartphone zur Geldbörse wird, muss die Registrierung bei einem Anbieter stattfinden. Dieser stellt dann eine App zur Verfügung, mit der die Zahlung erfolgen kann. Die gängigste Methode des Mobile Payment ist die Near Field Communication, kurz NFC. Dabei muss der zahlende Kunde sein NFC-fähiges Smartphone nur vor das Lesegerät halten und NFC-Chip und Lesegerät tauschen direkt die wichtigsten Daten aus, die für einen erfolgreichen Zahlungsvorgang notwendig sind.
Eine Zahlung ab 25EUR muss im Anschluss noch durch die Eingabe einer PIN oder durch eine Unterschrift bestätigt werden – bei Beträgen von unter 25EUR ist das bei den meisten Anbietern nicht notwendig.
Weshalb sich die Zahlung per Smartphone noch nicht durchgesetzt hat
Obwohl es nach einer angenehmen Zahlungsmethode klingt, hat sich die Zahlung per Smartphone gegenüber dem Online Shopping in Deutschland bislang nicht durchsetzen können. Das liegt zum großen Teil an den Ängsten und Sorgen, die die potentiellen Nutzer haben – denn wo Geld im Spiel ist, verbergen sich oft auch Gefahren. So hegen viele Menschen die Angst betrogen zu werden, wenn sie mit dem Smartphone bezahlen.
Sorge um persönliche Daten
Mögliche Nutzer sorgen sich aber auch um ihre persönlichen Daten. So war in den Medien bereits die Rede von Unbefugten, die NFC-Chips ausgelesen hätten. Außerdem ist es manchen potentiellen Nutzern nicht geheuer, dass ihre persönlichen Daten durch viele Unternehmen für deren Werbung genutzt werden. Das ist allerdings auch bei Kreditkarten der Fall.
Die wirklichen Gefahren beim Zahlen mit dem Smartphone
Wie bereits erwähnt, ist ein direkter Kontakt des Smartphones mit dem Lesegerät nicht nötig. Im ersten Moment hört sich das wie ein Nachteil an. Allerdings kann eine Übertragung erst dann beginnen, wenn das Smartphone maximal vier Zentimeter vom Lesegerät entfernt ist – die Übertragung ist demnach sogar recht sicher. Ein Auslesen der NFC-Chips ist nahezu unmöglich – und das nicht nur wegen der geringen Übertragungsentfernung: Auf dem NFC-Chip im Handy sind entweder gar keine Kreditkartendaten vorhanden, oder sie befinden sich auf einem sicheren Element des Chips.
Zudem haben die Nutzer bei den meisten Anbietern die Möglichkeit, die App mit einem PIN zu sichern – das schützt das Konto vor allem bei einem Diebstahl. Ist die App eines Nutzers nicht mit einem PIN geschützt und das Smartphone wird gestohlen, kann der Dieb das Konto auch ohne Unterschrift und PIN ausnutzen, denn wie bereits erwähnt ist dann bei den meisten Anbietern keine PIN-Eingabe und keine Unterschrift von Nöten – solch ein Schaden kann aber jeder Nutzer eigenständig vermeiden. Viel gefährlicher sind hingegen Trojaner. Wenn sich ein solcher die nötigen Zugriffsrechte verschaffen kann, kann er damit auch die Sicherheitsmechanismen jeder anderen App deaktivieren.
Video: Kontaktlos bezahlen mit NFC | Raiffeisen 2016
Weniger Risiken als gedacht
Im Großen und Ganzen riskieren Nutzer, die mit dem Smartphone bezahlen, nicht mehr als Menschen, die sich auf ihre Kreditkarte verlassen. Allerdings fehlen noch die nötigen Erfahrungswerte, die man für eine sichere Einschätzung dieser Zahlungsmethode benötigt. Fest steht nur eins: die sicherste Zahlungsmethode ist und bleibt das Bargeld.
Titelbild: ©istock.com – DGLimages
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