Viele Menschen sind sehr vorsichtig und schließen besser mehr als weniger Versicherungen ab. So kommt es, dass jeder Bundesbürger im Schnitt 2000 Euro für Versicherungen im Jahr ausgibt. Viele Versicherungen sind aber nicht sinnvoll und eine Kündigung bringt bares Geld in die Kasse des Verbrauchers. Sinnvoll sind Versicherungen, die im Schadensfall einen finanziellen Ruin verhindern.

Haftpflicht- und Wohngebäudeversicherung sind unverzichtbar

Einige Versicherungen sollte jeder haben, wobei es natürlich immer auf die jeweilige Situation ankommt. Die vielleicht wichtigste Versicherung ist die Privathaftpflicht. Wer zum Beispiel mit dem Fahrrad unterwegs ist und einen Fußgänger dabei verletzt, der kann dies der Privathaftpflicht melden, die den Schaden normalerweise anstandslos bezahlt. Diese Versicherung kostet ab 50 Euro im Jahr. Dabei muss der Versicherungsnehmer darauf achten, dass die Absicherung hoch genug ist, denn bei Personenschäden können die Beträge sehr hoch sein.

Jeder Hausbesitzer braucht zusätzlich eine Wohngebäudeversicherung. Von den Kreditinstituten werden diese normalerweise bei Abschluss eines Kredites ohnehin gefordert. Auch hier können die Schäden so groß werden, dass der finanzielle Ruin droht.

Versicherungen für Globetrotter und Tierliebhaber

Jeder, der eine Reise antritt, sollte eine Reisekrankenversicherung abschließen, dies gilt vor allem für Reisen in ein Land, das nicht zur EU gehört. Innerhalb der EU ist die Krankenversorgung zwar gesichert, doch der Standard ist oft anders als im Heimatland. Mit einer Reisekrankenversicherung braucht der Tourist keine Abstriche zu machen. Meist ist nicht nur die Behandlung enthalten, sondern notfalls auch ein Rücktransport.

Für Tierliebhaber ist eine Tierhalterhaftpflicht unbedingt zu empfehlen. In erster Linie gilt das für Hunde, die gerne einmal die Gegend erkundigen und einen Verkehrsunfall verursachen könnten. Die entstehenden Kosten muss der Tierhalter bezahlen. Auch das kann den finanziellen Ruin bedeuten.

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Wichtig, aber nicht unverzichtbar

Die folgenden Versicherungen sind sehr beliebt, aber längst kein Muss. Viele Menschen haben eine Hausratversicherung. Diese ist aber nur sinnvoll, wenn die Wohnungseinrichtung sehr teuer ist. Wer die erste Studentenwohnung bezieht, der kann darauf verzichten. Das Gleiche gilt für die Rechtsschutzversicherung. Als friedliebender Zeitgenosse benötigt der Versicherungsnehmer die Versicherung eher selten. Nur bei Unfallstreitigkeiten ist sie ganz nützlich.

Berater Tipp
Eine private Krankenzusatzversicherung deckt Leistungen ab, welche die gesetzliche Krankenkasse nicht bezahlt. In erster Linie gilt das für Zahnarztleistungen, aber auch sogenannte IGeL-Leistungen werden damit abgedeckt. Eine solche Zusatzversicherung ist nicht gerade billig und lohnt sich nicht für jeden.
Eine Risikolebensversicherung ist dann sinnvoll, wenn der Versicherungsnehmer eine Familie unterstützen muss, die nach seinem Ableben in finanzielle Schwierigkeiten kommen würde. Wer Single ist, braucht eine solche Versicherung nicht.

Vor jedem Abschluss den Bedarf genau prüfen

Versicherungsvertreter sind oft sehr eloquent und reden gerne einen Bedarf herbei. Der Kunde sollte sich nicht beeinflussen lassen, sondern erst einmal im Internet oder bei Verbraucherinstituten nachfragen, ob diese Versicherung wirklich sinnvoll ist. Jeder Fall ist verschieden und oft kann nur durch eine genaue Einzelfallanalyse ermittelt werden, ob sich der Abschluss lohnt. So kann eine Rechtsschutzversicherung durchaus sinnvoll sein, wenn ein Arbeitnehmer seit längerer Zeit mit seinem Arbeitnehmer Schwierigkeiten hat und ihm eventuell die Kündigung droht.

Titelbild: © istock.com – pablographix