Die Niedrigzinsphase ist wirklich verlockend, wenn jemand sich etwas früher kaufen und nicht mehr langwierig ansparen möchte. Bei Zinsen im unteren einstelligen Bereich ist „Genießen sofort“ ein Stück echte Lebensqualität. Online-Kreditvergleiche ebnen den Weg zu den günstigsten Zinsen. Dennoch kann jeder Kreditinteressent auch selbst etwas dafür tun: Wer weiß wie die Banken die Kreditwürdigkeit berechnen, der kann oftmals Risikozuschläge bei den Zinssätzen vermeiden.
Die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers ist für die Kreditausreichung essenziell
Die Kreditwürdigkeit wird oft auch als Bonität bezeichnet. Dies beschreibt ob ein Kreditnehmer für den auszugebenden Betrag und dessen Rückzahlung „gut“ ist. Damit ein Kreditnehmer überhaupt grünes Licht für einen Kredit bekommen kann, sind bei den meisten Kreditarten nachweisbare und voraussichtlich stabile Einnahmen entscheidend. Die Lohn- und Gehaltsbescheinigung, ein Renten- oder Pensionsbescheid sind ein guter einstieg in die Kreditvergabe. Ein Risikozuschlag auf den Kredit lässt sich in einem ersten Schritt dadurch vermeiden, dass die Monatsraten nicht höher sind als das frei verfügbare Einkommen nach Abzug der geschätzten Lebenshaltungskosten. Checken Sie schnell und kostenlos Ihre Bonität auf www.scorekompass.de.
Viele Facetten ergeben das Gesamtbild der Kreditwürdigkeit
Neben dem aktuellen Einkommen achten die Banken auch auf die bisherigen Erfahrungen der Bankenbranche und anderer, großer Unternehmen mit dem Kreditnehmer. Dabei achten die Banken unter anderem auf die folgenden Merkmale eines Kreditnehmers:
- Zahlungsverhalten bei bisherigen Krediten und Dauerschuldverhältnissen also auf die Schufa-Auskunft
- Ausmaß des Risikos der monatlichen Einnahmen: Ein erst kurz bestehendes Arbeitsverhältnis wird kritischer gesehen, als die langjährige Betriebszugehörigkeit
- Branchenzugehörigkeit bei Arbeitnehmern oder Selbständigen: Banken möchten „Klumpenrisiken“ vermeiden und berechnen auch individuell ob sie die jeweilige Kreditsumme noch zu günstigen oder teuren Konditionen in die Bilanz stellen wollen
- Wohnort bzw. Eigentumsverhältnisse: Ein Wohnort mit hohen Mieten und Immobilienpreisen hat einen ambivalenten Einfluss auf die Kreditwürdigkeit. Einerseits sind hier oftmals Berufschancen und Gehälter höher, andererseits gibt es auch erhebliche Zuschläge bei den Lebenshaltungskosten. Immobilieneigentümer haben auf der „Haben-Seite“ der Kreditwürdigkeit hohe Werte stehen.
- Das Zahlungsverhalten in der Umgebung: Diese Facette geht davon aus, dass in einem Stadtviertel eine einigermaßen homogene Bevölkerung lebt. So wird die Kreditausfallrate beispielsweise in Starnberg bei München als niedriger eingeschätzt werden als in einem der „Problemviertel“ im Ruhrgebiet
Aus diesen Faktoren und weiteren Indikatoren wie Neukunde oder Bestandskunde sowie der Kredithöhe und Laufzeit setzt sich dann der Zinsvorschlag der Bank zusammen.
Der Verwendungszweck des Kredits und dessen Einfluss auf die Kreditwürdigkeit
Ein weiterer Faktor für die Kreditwürdigkeit hängt vom Kredit selbst und seiner Verwendung und weniger vom Kreditgeber ab. So wird ein Umschuldungskredit bei bisher anstandslos getilgten Krediten eher positiv gesehen: Bei gleicher Kreditsumme sinkt ja die Zinsbelastung. Ein Kredit zur freien Verfügung wird zu einem geringeren Gesamtlimit vergeben, als ein Immobilienkredit. Dieser dient ja zur Vermögensbildung und vermeidet seinerseits monatliche Mietzahlungen.
Bei einem Wertpapierkredit hingegen kommt es auf die Art der besicherten Wertpapiere an. Deutsche Standardaktien können hier einen Beleihungswert bis zu 70 % haben, exotische Papiere einen wesentlich niedrigeren Prozentwert.
Ein bisschen Vorbereitung steigert die Kreditwürdigkeit
Mit ein bisschen Vorbereitung und rechtzeitigem Nachdenken lässt sich – bei Kenntnis der ungefähren Vorgehensweise der Kreditvergabe – die Kreditwürdigkeit ein bisschen steigern. Im besten Fall lassen sich auch Risikozuschläge vermeiden: Rechtzeitiges Bezahlen aller Rechnungen deren Aussteller am Informationsaustauch leistet hier ebenso einen Beitrag wie die nicht volle Nutzung des Dispo-Kredits auf dem Girokonto. Diese würde als Hinweis für einen möglicherweise nicht perfekten Umgang mit Geld gesehen, da der Dispokredit als der teuerste Kredit der Bankenwelt gilt. Mit ein bisschen Vorbereitung kann die Kreditwürdigkeit erhöht werden – ganz ohne Tricks!
Titelbild: ©istock.com – dstaerk
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