In der Statistik der Deutschen Bundesbank wird die steigende Nachfrage nach Immobilien und Immobilienkrediten sehr deutlich. Während im März 2014 noch Immobilienkredite für 16,44 Milliarden Euro neu vergeben worden sind, waren es ein Jahr später bereits 21,52 Milliarden Euro. Damit nahmen die Privathaushalte beinahe 30 % mehr an Immobilienkrediten auf, als noch ein Jahr zu vor. Ein Blick auf diesen Immobilien-Boom lohnt sich, um die Hintergründe und die Sinnhaftigkeit der Investition näher beleuchten zu können.

Immobilien verbinden Substanzwert und Nutzwert auf einzigartige Weise

Die Welt der Geldanlagen ist in letzter Zeit noch vielfältiger und breitbandiger geworden: Neben klassischen festverzinslichen Wertpapieren und Aktien stehen viele neue Investmentformen wie unternehmerische Beteiligungen oder die Teilhabe an Kraftwerken für erneuerbare Energien zur Verfügung. Deren Ertrag speist sich aber meist lediglich aus den jährlichen Gewinnen und einem hoffentlich hohen Substanzgewinn. Im Gegensatz zu einer selbst genutzten Immobilie bieten diese Investments aber keinen Nutzwert und vermeiden auch nicht die monatlichen Ausgaben für die Miete – ein oftmals viel zu wenig beachteter Posten in der Haushaltsrechnung von Privaten. Die eigene Immobilie bietet stattdessen ein Zuhause, spart Mietausgaben und ermöglicht zudem Werterhalt oder Wertsteigerung.

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Mit der Niedrigzinsphase sind ganze Anlagekategorien beinahe weggefallen

Ein weiteres Argument für die hohe Nachfrage nach Immobilienkrediten ist die erhebliche Verschiebung der Zinskurve in den letzten Jahren: Sowohl die Zinsen für die Geldanlage, als auch die Immobilienkredite sind erheblich gesunken. Deshalb macht es weniger Sinn als früher einen möglichst hohen Eigenkapitalbetrag anzusparen, der möglichst zeitnahe Kauf der Immobilie ist meist die bessere Lösung. Aus diesem Grund ziehen viele Immobilienkäufer den eigentlich erst in ein paar Jahren geplanten Immobilienkauf vor, was die Nachfrage nach Immobilienkrediten zusätzlich ankurbelt. Darüber hinaus hinterlassen auch die diversen Bankenskandale um Zins- oder Marktmanipulationen ihre Spuren: Die Begeisterung für die Geldanlage an den Finanzmärkten lässt nach, die Menschen kehren zu echten, anfassbaren Werten zurück.

Weiterer Vorteil: Immobilien sind vergleichbar und eindeutig bewertbar

Im Gegensatz zu vielen Investments in Sammlerstücke, alte Automobile oder gar Diamanten sind die Bewertungskriterien für Immobilien relativ gut verständlich und verändern sich auch im Zeitablauf nicht wesentlich. Eine wichtige Rolle bei der Betrachtung der Verhältnismäßigkeit bzw. Kostengünstigkeit einer Immobilie spielt die Quadratmeterzahl der Wohnfläche und des Grundstücks sowie die Lage.

Berater Tipp
Der Gesamtkaufpreis kann mit der sonst zu bezahlenden Miete in Verhältnis gesetzt werden und ist damit auch gleichzeitig ein Kriterium für die Vorteilhaftigkeit bzw. der Möglichkeit des Einsparens von sonst anfallenden monatlichen Zahlungen.

Weiter steigende Immobilienkreditnachfrage ist zu erwarten

Wenn Sie sich in den Wachstums- bzw. Boomregionen umsehen, dann werden Sie schnell feststellen: Die Bautätigkeit ist weiterhin auf hohem Niveau und umfasst sowohl Neubauten, als auch Aufwertungen oder Nutzungsänderungen im Bestand. Die Bandbreite der angebotenen Immobilien ist sehr vielfältig und bekommt durch die Veränderungen im Einzelhandel weitere Nahrung. Schon sprechen Stadtentwickler von einer Renaissance der Innenstadt und auch einer neuen, urbanen Qualität.

Zudem wird es wohl in einigen Jahren zu steigenden Zinsen kommen, so dass die Immobilienfinanzierung langfristig wieder teurer werden wird. Deshalb werden sich in den nächsten Monaten und Jahren so viele Menschen wie möglich den Traum der eigenen Immobilie verwirklichen. Lesen Sie auch, was Heinz-Georg Anschott, Vorstandsvorsitzender der GENO Bank Essen zu sagen hat. Echte, anfassbare und vergleichbare Werte liegen weiterhin voll im Trend.

Hier weiterlesen: B-Städte – Lohnt sich der Immobilienkauf?
Bildquelle: ©iStock.com/maselkoo99, ©iStock.com/anyaberkut