Wer den Weg in die Selbstständigkeit wagt, benötigt ein Konto, um den künftigen Zahlungsverkehr zu gewährleisten. Doch welches Konto eignet sich für Existenzgründer?
Das Geschäftskonto ist ein wichtiger Schritt der Existenzgründung
Für Unternehmer und Selbständige ist eine Bankverbindung unerlässlich. Schließlich werden über das Konto künftig sämtliche betriebswirtschaftlichen Aktivitäten abgewickelt. Dazu gehören unter anderem:
- Pacht für Geschäftsräume
- Betriebskosten wie Strom und Wasser
- Telekommunikation
- Personalkosten
- Versicherungen
- betriebliche Verbrauchsgüter
- Warenbestand
- Kreditabzahlungen
Ein Geschäftskonto zu eröffnen ist in Deutschland sehr leicht. Fast jede Bank bietet ein Konto für Unternehmer und Selbständige an. Der Konkurrenzkampf unter den Banken ist groß. Daher bieten die Geldinstitute eine Bandbreite unterschiedlicher Leistungen an, um Geschäftskunden zu gewinnen. Wer ein Geschäftskonto eröffnen will, sollte sich genau über die verschiedenen Leistungspakete und Zusatzleistungen der Banken informieren und mit seinen eigenen Bedürfnissen abwägen. Ein optimal abgestimmtes Girokonto gehört zu den entscheidendsten Schritten auf dem Weg in die geschäftliche Selbstständigkeit.
Video: IVD-Existenzgründerwoche: Stolpersteine der Existenzgründung
Girokonto als geschäftliches Konto?
Es stellt sich die Frage, ob es nicht ausreicht ein bereits existierendes Girokonto als Geschäftskonto zu nehmen. Im Wesentlichen sind private Girokonten und Geschäftskonten identisch. Daher ist es generell möglich zur Abwicklung des geschäftlichen Zahlungsverkehrs ein normales Girokonto zu eröffnen. Allerdings könnten so private Transaktionen mit Geschäftlichem vermischt werden.
Schon aus steuerlichen und buchhalterischen Gründen wäre diese Kombination von privatem Girokonto und Geschäftskonto aufgrund der Übersichtlichkeit nicht ratsam. Spätestens bei der jährlichen Einnahme-Überschuss-Rechnung sind die Probleme schon vorprogrammiert.
Lesetipp: Geschäftskonto oder Privatgirokonto?
Zudem gestatten viele Banken keinen geschäftlichen Zahlungsverkehr bei privaten Girokonten. Viele Banken gewähren einen gewissen Dispositionrahmen bei Girokonten, aber nicht bei geschäftlichen Konten. Ein Selbstständiger kann sich eine erhöhte Kreditlinie in der Regel nur über einen Kontokorrentkredit besorgen. Somit ist eine Geschäftskonto für Selbstständige und Unternehmensgründer unumgänglich. Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es jedoch nur für Kapitalgesellschaften.
Sind kostenlose Geschäftskonten wirklich kostenlos?
Es gibt vieles, was es bei der Eröffnung eines Geschäftskontos zu beachten gilt. Viele Banken, insbesondere Online-Banken werben mit kostenlosen Geschäftskonten. Aber ist das wirklich so oder handelt es sich doch nur um eine Marketing Strategie? Wie in alle Wirtschaftsbereichen gilt auch für Banken „Aufgepasst, wenn etwas gratis oder kostenlos sein soll“. Meist bezieht sich das Kostenlose nur auf einzelne Leistungen wie zum Beispiel die Kontoeröffnung und die Sollzinsen.
Anderes hingegen wird in meisten Fällen berechnet. So sind Transaktionen wie Bargeldabhebungen, Kontoauszüge, und Belegtransaktionen in der Regel nicht kostenfrei. Die Höhe der einzelnen Gebühren ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Schon aus diesem Grund ist ein Vergleich der Leistungen der verschiedenen Banken besonders zu empfehlen, auch wenn einige der Zahlungen steuerlich absetzbar sind.
Was braucht das Geschäft?
Bevor das Geschäftskonto eröffnet wir sollte klar sein, welche Bankdienstleistung überhaupt benötigt wird. Ein Gastronomiebetrieb hat sicherlich andere Bedürfnisse als ein Online-Shop. So ist zum Beispiel eine auf regelmäßige Bargeldtransaktionen ausgelegte Onlinebank nicht unbedingt für die Gastronomie geeignet. Daher ist ein Vergleich und eine Analyse der Banken und deren Leistungen im Vorfeld der Kontoeröffnung für einen Existenzgründer oberstes Gebot.
Titelbild: © istock.com – shironosov
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