Der Weltspartag feiert am 30. Oktober 2014 sein 90-jähriges Bestehen. Ins Leben gerufen wurde der Weltspartag auf dem ersten Internationalen Sparkassenkongress im Oktober 1924 in Mailand. Dieser Traditionstag soll den Bürgern die Bedeutung des Sparens näher bringen und sie dazu anregen, über ihr eigenes Sparverhalten nachzudenken. Wie viel Wert legen die Deutschen jedoch auf das Sparen in Zeiten von Niedrigzinsen, und was hat sich beim Sparen bewährt?
Die klassischen Sparmöglichkeiten über etwa Tagesgeld- oder Festgeldkonten haben seit den Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) von 0,25 auf 0,15 und zuletzt auf 0,05 Prozent erheblich an Attraktivität eingebüßt. Denn je niedriger die Leitzinsen, desto weniger Rendite fallen für die Sparer letztlich ab. Rund 970 Millionen Euro bunkern die deutschen Sparer gegenwärtig auf Tagesgeld- und Girokonten. Der Traum von einem Leben à la Dagobert Duck wird für die meisten zwar nicht real werden, da sich das Geld wegen der geringen Verzinsung kaum vermehren kann. Der Weltspartag soll daran erinnern, dass sich Sparen und Geldanlegen dennoch lohnen können.
Video: Weltspartag – Sparbuch oder Kredit?
Finanziell gut gepolstert lässt es sich gut leben
Auch wenn sich Sparbücher und Tages- oder Festgeldkonten kaum noch für die private Altersvorsorge einsetzen lassen, zahlt es sich aus, den Spartrumpf auszuspielen. Ein finanzielles Polster zu haben sei nach wie vor wichtig, um vor finanziellen Engpässen gefeit zu bleiben oder sich besondere materielle Wünsche erfüllen zu können. Mit einem Notgroschen in der Rückhand bleibt es Sparern erspart, viel teurere Dispozinsen oder Kreditkosten auf sich nehmen zu müssen, heißt es in einer Pressemittlung des Verbrauchermagazins Finanztip. Nach einer repräsentativen Umfrage der Norisbank zeigt sich bei den Deutschen der Trend, das Sparschwein häufiger für den schnelllebigen Konsum auszuschlachten. Auf Kredite würde dagegen eher bei größeren Anschaffungen zurückgegriffen werden. Wie die Norisbank-Umfrage herausstellt, geben sich die Deutschen dabei noch gewissenhaft. Ihre Sparwut hat jedoch durch das historisch niedrige Zinsniveau und die gute Konjunktur immer mehr nachgelassen, während die Ausgabebereitschaft gestiegen ist. Sparen lohnt sich aber auch für Kreditnehmer – so ist es mit genügend Eigenkapital zum Beispiel möglich, eine niedrigere Kreditsumme aufzunehmen. Rücklagen können überdies gut für Sondertilgungen oder Anschlussfinanzierungen bei Immobilien- oder Autodarlehen eingesetzt werden.
Beim Sparen kommt’s auf die Mischung an
Der älteste Trick beim Sparen ist es, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Bei der Suche nach der optimalen Geldanlage gilt es stets das magische Dreieck mit den Punkten Rentabilität, Sicherheit und Liquidität einzuhalten. Wer die Ausbeute erhöhen möchte, sollte das eigene Kapital möglichst breit gestreut anlegen, was am besten gelingt, wenn die verschiedenen Spar- und Anlageformen (Aktien/ Aktienfonds, Anleihen, Investmentfonds, Immobilien/ Immobilienfonds, Rohstoffe, Tages- oder Festgeld), sofern möglich, miteinander kombiniert werden. Dadurch mindert sich das Verlustrisiko oder erhöhen sich die Ertragschancen bei anhaltendem Risiko. Dabei sollten Sparer immer die Renditechancen und Verlustrisiken abwägen.
Wie Sie die Spar- und Anlageformen am besten mischen, sollten Sie außerdem von Ihrer Zufriedenheit mit denselben und von Ihren persönlichen Lebensumständen und Zukunftsplänen abhängig machen. Gerade Sparanfänger haben meist ein größeres Interesse daran, dass das Angesparte kurzfristig verfügbar bleibt. Sparwillige sollten zudem daran denken, ihr Geld verschiedenen Finanzdienstleistern anzuvertrauen und es nicht ausschließlich bei einem Institut beiseite zu legen, sodass nie das gesamte Vermögen im Falle nur eines Bankrotts verloren gehen kann.
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Titelbild: © iStock.com/hjalmeida
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