Tesla stellt mit dem Modell X in Kalifornien seine neueste Elekro-Innovation vor. Den ersten Elektro-SUV mit sieben Sitzen und Flügeltüren.
Tesla wagt sich ins Gelände
Die im Segment der Elektrofahrzeuge erfolgsverwöhnten Kalifornier präsentierten mit dem SUV Model X ihr nunmehr drittes Fahrzeug. Und wie immer sorgten sie dabei für viel Aufsehen. Wie üblich haben die Tesla Entwickler dem neuen Model X einen Allradantrieb und eine 90 kWh Batterie spendiert.
Es wird vorerst zwei Motorvarianten geben. Während das Model X90D über 259 Ps verfügt und in 4,8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, benötigt das künftige Top-Modell Tesla P90D nur 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dabei leistet der Heckmotor 503 PS und der Frontantrieb 259 PS. Beide Modellreihen riegeln bei einem Topspeed von 250 km/h ab.
Flügeltüren fast so schön wie bei James Bond
Das Markenzeichen des neuen Tesla sind unzweifelhaft die für ein Elekro-Auto einmaligen Flügeltüren. Die beiden sogenannten „Falcon Wings“ ermöglichen vor allem den Passagieren der zweiten und dritten Sitzreihe einen bequemen Einstieg. Dabei benötigen die Flügel nur 30 Zentimeter, um sich voll zu entfalten. Somit ist auch ein Einstieg in normalen Parkplatzmaßen problemlos möglich. Zusätzlich sind die Flügeltüren mit einem Sensor versehen, der die Umgebung des Fahrzeugs berechnet und so einen Kontakt mit einem anderen Fahrzeug beispielsweise auf dem Parkplatz verhindert.
Tesla jagt Dr. No
Ein weiteres Highlight ist die laut Aussage der amerikanischen Autobauer zur Zeit wohl größte Windschutzscheibe, die sowohl Fahrer als auch Beifahrer einen einmaligen Panoramablick verspricht. Zudem sollen sich die Türen automatisch öffnen, sobald sich der Fahrer dem Fahrzeug nähert. Ein Effekt, der irgendwie an Bond erinnert, wenn da nicht die sieben Sitzplätze wären. Im Innenraum hat sich nichts geändert. Wie bisher bedient der Fahrer alle Funktionen über das große Touchscreen beziehungsweise über das Instrumentenpanel. Ein aktiver Heckspoiler mit integrierter dritten Bremsleuchte sorgt für angemessene Stabilität und Effizienz. Ebenso sind alle technischen Warn-und Assistenzsysteme mit an Bord.
Ein SUV, der seines Gleichen sucht
Mit dem Model X hat Tesla wieder ein Fahrzeug geschaffen, das seines Gleichen sucht. Kaum ein anderer Fahrzeughersteller hätte es gewagt, die Urform des siebensitzigen SUV mit den Flügeltüren eines Sportwagens zu kombinieren. Das wirft die Frage auf, warum die Kalifornier den Flügeltürler überhaupt mit sieben Sitzplätzen ausstatten. Das Unternehmen Tesla aus Palo Alto im Silicon Valley, dem kalifornischen Tech-Mekka, besitzt zweifellos eine eingefleischte Fangemeinde. Ansonsten ist es nicht zu erklären, warum eine Verspätung des schon lange angekündigten Elekro SUV von mehr als drei Jahren einfach hingenommen wird. Es drängen sich Parallelen zur Firma Apple auf.
Elon Musk, seines Zeichen Firmenchef vonTesla, hat erkannt, dass die Marke Tesla auch die Sparte der familientauglichen Elektrowagen bestücken muss, um finanziell erfolgreich zu sein. Mit dem Model X könnte er dem Ziel näher gekommen sein. Allerdings ist ein Familien-Elektro-SUV mit einem Kaufpreis von über 145.000 Euro nicht wirklich familienfreundlich. Gerade jetzt, nach dem VW-Abgasskandal, könnte Elan Musk mit einem Elekro-Familienwagen punkten.
Dennoch bleibt hervorzuheben, dass Tesla immer wieder neue Wege beschreitet und jeder Zeit für eine Überraschung gut ist. Bleibt zu hoffen, dass es bald Nachahmer gibt, die bereit sind, dem Autoeinerlei neuen Schwung zu geben.
Titelbild: © istock.com – Jason Doiy
Keine Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare! Schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel!