Die Deutsche Bank schockierte nicht nur die Finanzwelt mit der Veröffentlichung der Zahlen aus dem vierten Quartal 2013. Im letzten Quartal 2013 hat das Unternehmen überraschende 1,2 Milliarden Verluste eingefahren – was nicht zuletzt in zahlreichen Rechtsstreitigkeiten begründet ist.

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Das Unternehmen war schon oft für Überraschungen gut

Schon häufig überraschte die Deutsche Bank bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen eher negativ. Trotzdem sind die Einbußen für das vierte Quartal 2013 etwas anders zu bewerten als vorherige Verluste. Resultierten die entstandenen Einbußen, die die Unternehmenszahlen erheblich drückten, in der Vergangenheit häufig aus kostspieligen Altlasten juristischer Art, so bildet diesmal gleich ein ganzes Allerlei von Belastungen die Gründe für die letzten Verluste. Im vergangenen Quartal lagen die Verluste bei rund einer Milliarde Euro – vor Steuer sogar 1,2 Milliarden. Analysten hingegen hatten Gewinne im dreistelligen Millionenbereich erwartet. Das Unternehmen sah sich damit verpflichtet, bereits eineinhalb Wochen vor der eigentlichen Veröffentlichung der Zahlen bereits eine Gewinnwarnung herauszugeben. Die Rücklagen für juristische Auseinandersetzungen, die auch in diesem Jahr wieder mit 528 Millionen beziffert werden, bilden nur einen Teil vom Gesamtverlust. Wichtiges Problem beim Einbruch der Zahlen ist die ehemalige Vorzeigesparte, denn das Investmentbanking brachte nur noch 2,5 Milliarden ein, damit 27 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Kapitalmärkte sind an den Verlusten erheblich beteiligt

Die Verluste, die durch das Investmentbanking im vierten Quartal 2013 eingefahren wurden, haben ihre Hintergründe im Umfeld der Kapitalmärkte, denn hier waren zuletzt keine günstigen Voraussetzungen vorhanden. Schon die schwachen Zahlen des amerikanischen Wettbewerbs zeigten dies. Für die Deutsche Bank erwies sich der Millardenverlust besonders schmerzlich, weil das Unternehmen bisher immer eine Stärke im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Anlagen hatte. Das Unternehmen konnte durch den Millardenverlust nur einen Gesamtjahresgewinn von 2,07 Milliarden Euro vor Steuer erzielen. Nur das Jahr 2012 mit nur 315 Millionen Gesamtjahresgewinn verlief noch schlechter für das Unternehmen. Die Co-Chefs Anshu Jain sowie Jürgen Fitschen argumentieren allerdings Investitionen im Jahr 2013, beispielsweise das Strategieprogramm 2015+, das zukünftig kostensenkend für das Unternehmen sein soll, mit insgesamt 1,3 Milliarden Euro Kosten.

2013 war ein insgesamt kostenintensives Jahr für die Deutsche Bank

Das dauerhaft präsente Thema der Rechtsstreitigkeiten wird für die Bank auch in 2014 präsent bleiben. Im Jahr 2013 waren hierfür Aufwendungen von 2,5 Milliarden Euro erforderlich. Auch wenn hier einige Themen abgehakt sind, wurden im vierten Quartal Rückstellungen für die Thematik der Hypothekengeschäfte in den USA mit der US-Behörde FHFA notwendig, für die die EU-Kommission letztlich eine Strafe von 725 Millionen Euro im Jahr 2013 verhängte. Verhandlungen für weitere Libor-Bußen – und damit resultierende Kosten – stehen noch aus. Das Jahr 2013 wird zudem als zweites Jahr bezeichnet, in dem in Stärkung der Kontrolle und Abarbeitung von Altlasten investiert wurde. Daraus entstand auch eine enorme Belastung der Gewinne. Trotzdem bleibt man im Unternehmen insgesamt aber weiterhin optimistisch. Jain sowie Fitschen betonen explizit, dass im operativen Kerngeschäft die besten Ergebnisse der letzten zehn Jahre erzielt wurden, die Bank somit insgesamt fitter, ausgewogener sowie sicherer wurde.

Berater Tipp

Auch das Jahr 2014 wird noch Kraftaufwand erfordern

Die Konzernchefs erwarten auch mit dem Jahr 2014 viele Herausforderungen, für die Disziplin bei deren Bewältigung erforderlich wird. Auch wenn sich hieraus viele Belastungen ergeben, sehen die Konzernchefs letztlich für das Jahr 2015 wieder die Möglichkeit, gesetzte Ziele zu realisieren. Analysten zweifeln dennoch, dass das gesetzte Renditeziel von 12 Prozent vor dem Hintergrund zahlreicher Hindernisse umgesetzt wird.

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