Wichtige Ereignisse werden selten für den Hochsommer geplant. Zwischen Juli und August befinden sich viele in den Ferien und nehmen dann wenig Notiz vom Geschehen auf der politischen und kulturellen Bühne. Das Thema Computer bildet hier eine Ausnahme, weil Rechner und Internet in den Ferien inzwischen genauso eine Rolle spielen wie im beruflichen Alltag. Von daher verwundert es nicht, dass Microsoft die Veröffentlichung von Windows 10 auf den 29. Juli gelegt hat.

Kommando zurück – zumindest zum Teil

Nicht jede Neuerung muss immer vollständig neu sein. Beim neuen Windows 10 findet eher so etwas wie eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln statt. Denn die im Rahmen von Windows 8 und Windows 8.1 eingeführte Kacheloberfläche hat in den letzten Jahren nur wenige Freunde gefunden. Trotzdem ist Microsoft weiterhin grundsätzlich von diesem Konzept überzeugt, weil es für Plattformen wie das Smartphone tatsächlich eine Vereinfachung der Handhabung mit sich bringt und der Konzern mittel- bis langfristig eine die einzelnen Plattformen übergreifende Vereinheitlichung von Standards und Optik anstrebt. Vorerst wird aber mit Windows 10 Kompromiss auf den Markt gebracht, bei welchem das klassische Startmenü mit einem deutlich verkleinerten Kachelfeld kombiniert wird.

Mit dem Computer reden – Sprachassistentin Cortana

Während Microsoft im Bezug auf die Benutzeroberfläche einen halben Schritt zurück gemacht, geht Windows 10 in Sachen Sprachsteuerung zwei Schritte voraus. In der neuen Suchleiste von Windows 10 befindet sich unter anderem ein Mikrofon. Über dieses kann Sprachassistentin Cortana gestartet werden. Mit ihrer Hilfe lassen sich dann Internetrecherchen starten, Programme aufrufen und Videos oder Musikstücke abspielen.

Kam Cortana im Rahmen von Windows 8.1 lediglich auf Smartphones zum Zuge, ist sie in Zukunft auch am PC einsetzbar. Dank Diktierfunktion lassen sich mit Cortana auch E-Mails, Einträge in sozialen Netzwerken und andere Arten von Nachrichten erstellen.

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Kostenfreies Update reservieren

Der Mangel an positiver Resonanz bei Windows 8 und Windows 8.1 hat Microsoft allerdings nicht nur bei Gestaltung des neuen Windows 10 umdenken lassen, sondern auch in Sachen Marketing. Für Benutzer der Windows Versionen 7, 8 sowie 8.1 gibt es daher die Möglichkeit, sich ein kostenloses Update reservieren zu lassen. Aufgrund der zeitlichen Limitierung dieses Angebots macht es Sinn, die Reservierung rechtzeitig vorzunehmen.

Die für den Betrieb notwendigen minimalen Systemvoraussetzungen liegen weit unterhalb der heutigen Standards und der notwendige Speicherplatz beträgt lediglich 3 GB. Außerdem erfolgt nach den Download der Vollversion von Windows 10 eine Installation erst nach nochmaliger Bestätigung durch den Nutzer. Zur Anmeldung ist lediglich eine E-Mail Adresse für die Versendung einer Bestätigung durch Microsoft erforderlich.

Viele kleine Neuerungen

Neben der teilweisen Rückkehr des klassischen Startmenüs und der Ausweitung der Sprachsteuerung auf den PC gibt es eine Reihe weiterer kleiner Neuerungen. So lassen sich etwa bei Windows 10 nicht nur ein sondern mehrere Desktops anlegen. Auf diese Weise lassen sich Arbeit und Spiel auf dem Computer einfacher trennen indem man einfach per Klick oder Tastenkürzel zwischen den verschiedenen Ebenen wechselt.

Berater Tipp
Als kleine Revolution könnte sich auch der neue Browser Spartan entpuppen, welcher unter anderem persönliche Notizen und Anmerkungen auf Internetseiten ermöglicht. Außerdem sollen sämtliche Apps auf allen Plattformen verfügbar sein – vom Smartphone bis zum Fernsehschirm wird Windows 10 in gleicher Weise bedienbar sein. Insofern gibt es eine lange Reihe von Gründen, auf die Veröffentlichung am 29. Juli 2015 gespannt zu sein.

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