In den letzten Monaten nimmt in vielen Ländern die Skepsis in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Geldstabilität zu. Erst recht seit dem der Präsident der Europäischen Zentralbank im Jahr 2012 die These ausgegeben hat, dass der Euro verteidigt werden solle „koste es was es wolle“. Die Menschen sehen sich deshalb nach Alternativen um, bei denen der Sachwertcharakter im Vordergrund steht. Die Investition in Edelmetalle hat sich seit Jahrhunderten bewährt, Gold und Silber werden von vielen als sicherer Hafen betrachtet.

Aufwendiger Produktionsprozess und Industrienachfrage sorgen für eine Art Preisuntergrenze

Die Wertschöpfung von Edelmetallen und Papiergeld ist im Gesamtablauf und im Ergebnis vollkommen unterschiedlich: Bei der Förderung von Gold und Edelmetallen wird jede Menge Gestein mit einem enormen bergmännischen Aufwand bewegt und danach das Edelmetall extrahiert. Die Gold-Produzenten sprechen übereinstimmend und mit leichten Variationen der eigenen Kostenbasis von vierstelligen Beträgen (über 1.000 US-Dollar) pro Feinunze Geld. Zudem wird Gold in der Industrie verwendet, sei es in der Elektronik- und Halbleiterindustrie. Zudem gibt es eine erhebliche Nachfrage der Schmuckindustrie in den entwickelten Ländern und auch den Schwellenländern wie Indien. Daraus lässt sich schließen, dass es immer eine gewisse Mindestnachfrage bzw. einen Bedarf an Edelmetallen wie Gold und Silber (und auch Platin) gibt.

Video: Gold so teuer wie nie – eine sichere Anlage?

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Reinheit und Vergleichbarkeit sichern Handelbarkeit über Grenzen

Die besten Goldhändler setzen beim Gewinnen und Halten des Kundenvertrauens auf internationale Reinheitsstandards und die Vergleichbarkeit der Notierungen. Bei den Barren und Münzen wird der Reinheitsgrad exakt angegeben, Begriffe und Bezeichnungen wie Feingold sind international standardisiert und anerkannt. Feingold, 17 Karat und ähnliche Bezeichnungen sind wertbestimmende Faktoren mit denen der Handel über Grenzen hinweg möglich ist. Der Edelmetallhandel orientiert sich an weltweit gültigen Orientierungspreisen (den sog. Fixings), die um eine vergleichsweise geringe Handelsspanne ergänzt werden. Der Preis pro Gramm wird bei den meisten Edelmetall-Anlagen mit dem Gewicht multipliziert, um einen Endpreis zu erhalten.

Berater Tipp
Lediglich für ganz seltene Münzen wird ein zusätzlicher Sammlerwert berechnet. Damit sind Investment und auch ein späterer Wiederverkauf wesentlich besser und mit geringeren Schwankungen möglich wie beispielsweise bei einem Investment in Diamanten, bei dem neben dem Gewicht auch subjektive Kriterien wie die Reinheit oder der Schliff in die Wertberechnung mit einbezogen werden.

Risiken bei der Investition in Edelmetalle: Seltene Gedenkausgaben und -münzen

Beim Kauf von Edelmetallen sollte der Anleger aufpassen und sich an die tatsächlichen Fakten und die inneren Werte der Geldanlage halten. Sei es eine Sondermünze eines afrikanischen Staates mit einem Portrait eines deutschen Bundespräsidenten oder eine Kombination aus Edelmetallen und Briefmarken: Diese Stücke haben einen Erinnerungswert und werden deshalb mit einem nicht leicht kalkulierbaren Aufschlag gegenüber dem Materialwert gehandelt. Verbraucher sollten dabei immer daran denken, dass vielleicht ein kleines Stück oder eine einzige Gedenkausgabe als Erinnerung ganz willkommen ist.

Bei höheren Beträgen sollten aber Münzen und Barren gewählt werden, für die es keine oftmals utopischen Sammleraufschläge gibt. Der Anleger sollte sich also nicht in ein Motiv „verlieben“, sondern den reinen Materialwert betonen. Dann verbleibt nur das vergleichsweise geringe Risiko der üblichen Schwankungen des Preises der Feinunze oder des Kilos des Edelmetalls. Anders als bei Finanzinstrumenten wie Optionen oder Futures erscheint hier ein weitestgehender Preisverfall sehr unwahrscheinlich zu sein.

Bei Edelmetallen stehen Wertabsicherung und Zukunftsgestaltung im Vordergrund

Wer sich die langfristige Wertentwicklung von Edelmetallen ansieht, der erkennt: Edelmetalle bieten einen meist stetigen Wertzuwachs und sind deshalb zur Wertabsicherung und zum Vermögenserhalt sehr gut geeignet. Die Gestaltung der eigenen finanziellen und persönlichen Zukunft steht deshalb bei diesem Investment im Vordergrund, weil Währungsrisiken wie eine plötzliche Entwertung oder gar die Furcht vor einem Währungsumtausch des Euro mit diesem Geldanlagevehikel beherrschbar werden. Neben dem Element des einigermaßen planbaren Werterhaltes und -zuwachses darf deshalb auch das Absicherungsmotiv nicht unterschätzt werden, welches ja auch beim Abschluss von diversen Versicherungen zu finden ist. Insgesamt gesprochen ist das Verlustrisiko bei Edelmetallen vergleichsweise gering, wenn der Anleger beim Einkauf auf seriöse Quellen achtet und sich an den gängigen Notierungen für Gold, Silber oder Platin orientiert.

Titelbild: © istock.com – pics-xl