Deutsche Bankkunden sind verärgert. Fast täglich wird in den Nachrichten über dubiose Investment Geschäfte, verzockte Milliarden und unsoziale Investitionen vor allem im Rohstoffbereich berichtet. Daher überlegen immer mehr Kunden, getrieben von der Finanzkrise, zu sogenannten ethischen Banken zu wechseln.

Grüne Banken sind sozial-ethisch orientiert

Ethische Banken, die auch als „grüne Banken“ bezeichnet werden, sind bei weitem keine aus der Bankenkrise heraus entstandenen Geldinstitute, denn sie sind schon seit Jahrzehnten auf dem Finanzmarkt präsent. Allerdings standen sie bisher noch nie so im Fokus der Bankkundschaft wie jetzt. Bisher haben sich noch nicht Mal ein Viertel der deutschen Bankkunden für die sozial-ökologische Arbeitsweise grüner Banken interessiert.

 

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Doch immer mehr Menschen möchten heute, nicht zuletzt wegen der anhaltenden Finanzkrise, wenigstens zum Teil mitentscheiden, wohin das Geld fließt beziehungsweise wofür es verwendet wird. Obwohl die meisten Banken Transparenz bezüglich der Finanzgeschäfte deklarieren, erfüllen ethische Banken dieses Kriterium noch am ehesten. Dabei handelt es sich ausschließlich um Direktbanken. Allerdings ist die Auswahl zurzeit recht überschaubar.

Aktuell gibt es in Deutschland nur vier Geldinstitute, die sozial-ethisch orientiert sind:
1. GLS BankBochum
2. Ethikbank als Zweig der Volksbank Eisenberg
3. Umweltbank Nürnberg
4. Tridos Bank aus den Niederlanden
Doch was unterscheidet diese Institute von den herkömmlichen Banken, denn schließlich geht es bei allen Finanzdienstleistern, verständlicher weise, am Ende doch immer ums Geld.

Ausschlusskriterien der Ethikbanken

Eines haben alle grünen Banken gemein, sie investieren in nachhaltige Bankgeschäfte und nicht in Geschäfte, die im Zusammenhang mit Waffen, Gentechnik und Tierversuchen stehen oder wenn Verstöße gegen Menschenrechte zu befürchten sind. Eine Liste der Ausschlusskriterien kann auf der Internetpräsenz der jeweiligen ethischen Bank eingesehen werden. Dennoch sollte beachtet werden, dass die Auslegung der ökologischen und ethischen Faktoren nicht immer die Gleiche ist.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, empfiehlt daher allen Bankkunden, die sozial-ökologische Ziele verfolgen, sich auf den Internetseiten der jeweiligen Ethikbank über die dort aufgeführten sozial-ökologischen Ausschlusskriterien genau zu informieren.

Sind ethische Banken sicher?

Für Bankkunden, die mit ihren Einlagen sozial-ökologische Ziele verfolgen, sind grüne Banken die zurzeit wohl beste Alternative. Stellt sich die Frage, wie sicher Ethikbanken sind. Generell sind alle bei einer grünen Bank getätigten Investitionen sicher. So stehen beispielsweise die GLS Bank und die Ethikbank unter dem Schutz des Sicherungsfonds der deutschen Volks-und Raiffeisenbank. Damit soll, zumindest nach eigenen Angaben der Volks-und Raiffeisenbank, eine Pleite der Mitgliedsbanken weitgehend ausgeschlossen sein.

Die Nürnberger Umweltbank hingegen ist als Mitglied der gesetzlichen Einlagensicherung abgesichert. Das bedeutet, dass jede Investition ihrer Privatanleger bis zu einer Summe von 100.000 Euro abgesichert ist. Ebenso verhält es sich bei den Privateinlagen der niederländischen Tridos Bank. Somit sind die Einlagen bei grünen Banken genauso sicher, wie bei herkömmlichen Banken.

Sozial-ökologisch die einzige Alternative

Ethikbanken sind sicher und erfüllen den Anspruch von Transparenz und sozial-ökologischer Zielsetzung am ehesten. Allerdings herrscht nicht immer Einigkeit, wie die ethischen und ökologischen Kriterien der an sich gemeinsamen Zielsetzung zu definieren sind. Dennoch gibt es zurzeit keine andere sozial-ökologische Alternative.

Titelbild: ©istock.com – weerapatkiatdumrong