Als die 5 Euro Münze jüngst auf den Markt kam, war der Ansturm riesig. Alle wollten sie haben, den „Heiermann“ der Euro-Währung, mit dem vielversprechenden Namen „Planet Erde“. Der Stückpreis für das Sammlerexemplar beträgt 15,55 Euro. Nach wie vor ist das Geldstück, das als besonders sicher gilt und nicht größer als ein 2 Euro Stück ist, ausgesprochen heiß begehrt. Warum aber ist die 5 Euro Münze so viel wert?

Ein sicheres Zahlungsmittel erobert den Markt

Die 5 Euro Münze mit dem blauen Polymer-Ring hebt sich schon allein aufgrund ihrer optischen Beschaffenheit deutlich von den klassischen Euro-Münzen ab. Der Ring umrandet auf der einen Münzseite ein Wappen, und auf der anderen umschließt er das Abbild unseres Planeten Erde. Insgesamt 10 Jahre lang haben die Entwickler in die Planung, Konzeptionierung und Fertigstellung gesteckt. Dieser Aspekt ist ganz sicher ein Grund dafür, dass die 5 Euro Münze so viel wert ist.

Auch die Tatsache, dass pro Person und pro Tag lediglich eine Münze bei den Banken und Kreditinstituten ausgegeben wird, trägt ihren Teil dazu bei, dass das gute Stück so begehrt und damit letztlich auch vergleichsweise kostspielig ist. Erwähnenswert ist hierbei, dass die Sammler-Sets, die es noch vor wenigen Monaten im Internet zu kaufen gab, längst ausverkauft sind.

Die dritte 5  Euro Münze „Subtropische Zone“

Aktuell sind etwa 2,25 Millionen Münzen geprägt worden. Die Variante mit dem klangvollen Namen „Planet Erde“ wurde der Öffentlichkeit zuerst vorgestellt. Die 5 Euro Münze „Tropischen Zone“ mit rotem Polymerring wurde im Jahr 2017 herausgegeben und die neue Münze „Subtropische Zone“ kommt 2018. Auch sie soll absolut fälschungssicher sein und als reguläres Zahlungsmittel verwendet werden können. Sicherlich mag es zunächst noch ungewohnt sein, die neue 5 Euro Münze beim Bezahlen an der Supermarktkasse vorzulegen. Möglicherweise wird die eine oder andere Kassiererin verwundert dreinschauen. Aber schon bald werden sich die Bürger an die neue Hochsicherheitsmünze gewöhnt haben. Zu beachten ist allerdings, dass noch nicht alle Geld- bzw. Bezahlautomaten technisch gerüstet sind, um Zahlungsvorgänge mit der neuen Münze abwickeln zu können.

In diesen Bereichen kann die 5 Euro Münze derzeit noch nicht eingesetzt werden:

  • Bankautomaten geben beim Geldabheben keine Münzen aus.
  • Fahrkartenschalter müssen noch umgerüstet werden.
  • Getränkeautomaten sind aktuell noch nicht entsprechend ausgestattet.
  • In Passbildkabinen ist das Bezahlen mit der Münze noch nicht möglich.

Das Umrüsten der entsprechenden Gerätschaften sowie Werbung und Marketing gehen mit einem beträchtlichen Kostenaufwand einher. Diese Aufwendungen sind ebenfalls ursächlich für den hohen Wert der Münze. In erster Linie ist die 5 Euro Münze jedoch eine Sammlermünze, insbesondere da sich der Wert in wenigen Monaten vervielfacht hat.

Die 5 Euro Münze – als offizielles Zahlungsmittel nutzbar

Das Bundesamt für Finanzen ist bestrebt, das offizielle Zahlungsmittel immer noch ein Stück sicherer zu machen. So wurden bei der Fertigung der Münze keine Kosten und Mühen gescheut, um die Grundlage für innovative Prägetechnologien zu schaffen. Fakt ist, dass die Entwicklung und Etablierung moderner Sicherheitsmerkmale mit einem erheblichen finanziellen Aufwand einhergeht. Trotzdem muss gewährleistet sein, dass die Produktion insgesamt verhältnismäßig günstig ist. In dem deutlich sichtbaren blauen Polymerring sind etliche weitere Sicherheitsfeatures implementiert. Und auch hinter diesen Technologien verbirgt sich ein ausgesprochen hoher Kostenaufwand.

Die Regierung hat mit der 5 Euro Münze einen Testversuch gestartet. Damit soll herausgefunden werden, ob und inwiefern sich Münzen dieser Art langfristig an den Finanzmärkten bewähren können. Ist das der Fall, sollen schon bald weitere ähnlich konzipierte Münzen auf den Markt kommen.

Die Finanzwelt im steten Wandel

Die 5 Euro Sammlermünzserie wird bis 2021 fortgesetzt. Inwieweit sich die Sicherungsmethode für Münzen für die regulären Umlaufmünzen etablieren lässt, bleibt abzuwarten. Es gibt angeblich nichts, das nicht gefälscht werden könnte. Wenn es um Zahlungsmittel geht, ist diese Aussage äußerst bedenklich. Und so verwundert es nicht, dass die Bundesfinanzbehörde immer neue Technologien entwickelt und ausprobiert, um eine maximale Sicherheit im Geldverkehr zu gewährleisten. Andererseits ist zu beachten, dass sich auch die Technologien und Möglichkeiten von Geldfälschern stetig verbessern.

Titelbild: ©istock.com – Lisssbetha