Wer nach einem Autounfall oder einem anderen unangenehmen Ereignis tatsächlich einen Anwalt im Ausland benötigt, der sollte bei seiner Suche strukturiert vorgehen. Wenn die Mietwagenfirma oder das Kreditkartenunternehmen keine Auswahl an bewährten Anwälten nennen können, dann sollte auf keinen Fall hektisch reagiert werden.
Auf den von der Anwaltskanzlei angebotenen Mehrwert achten
Die Rechtssysteme in den verschiedenen Ländern sind komplett unterschiedlich. Auch innerhalb der oftmals als westliche Demokratien bezeichneten Staaten gibt es erhebliche Unterschiede! Wer einen Anwalt im Ausland suchen möchte, der sollte sich deshalb auf alle Fälle darüber informieren, welche Leistungen der Anwalt anbietet. Viele Anwälte bieten Einwanderungsinteressierten das Ausfüllen und die Rechtsberatung zu Einwanderungsdokumenten an. Allerdings können auch sie das Einwanderungsgesuch nur etwas besser darstellen, aber nichts an den Entscheidungskriterien der Behörden ändern. Sehr bekannt sind beispielsweise Hilfeleistungen für die Teilnahme an der amerikanischen Green Card-Lotterie, die aber letztendlich keine Chancenerhöhung gegenüber der klassischen Einreichung bieten kann. Beachten Sie also vor einer Beauftragung, ob die Kanzlei einen wirklichen Mehrwert bei der Durchsetzung der Ansprüche bietet oder eher einer Art Wegweiser durch den Behördendschungel ist.
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Offizielle Register nutzen: Existiert die Kanzlei überhaupt?
Der erste Schritt vor der endgültigen Beauftragung eines Anwalts ist die Suche in den entsprechenden Verzeichnissen der Aufsichtsbehörden, Rechtsanwaltskammern oder Gerichte. Viel zu oft wird die Unkenntnis der Touristen und Besucher ausgenutzt, in dem sich jemand zur Problemlösung anbietet, der in Wirklichkeit gar kein Anwalt ist. Im besten Fall ist nur das Honorar weg, im schlechtesten Fall werden aber auch noch Fristen verpasst, so dass berechtigte Ansprüche verjähren könnten.
Beim ersten Schritt der Anwaltssuche lohnt es sich deshalb zuerst das offizielle Register zu konsultieren und sich dann ein paar Kanzleinamen zu notieren. Und erst danach den Internetauftritt der Kanzlei zu suchen oder in diversen seriösen Bewertungsportalen nach den Bewertungen zu suchen. Dabei zeigt sich, dass konstant hohe Bewertungen auch auf eine gewisse Dienstleistungsqualität schließen lassen. Qualifizierte ausländische Rechtsanwälte mit einem hohen Dienstleistungsangebot finden sie beispielsweise unter http://www.scwp.com/tschechien. Hier ist der Vorteil, dass die Anwalte auch der deutschen Sprache mächtig sind und Ihnen deshalb mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Stehen Aufwand und mögliche Ergebnisse in einem sinnvollen Verhältnis?
Eine weitere grundlegende Frage bei der Anwaltssuche ist die Frage, ob die Durchsetzung der Rechtsansprüche überhaupt sinnvoll ist und das mögliche Resultat in keinerlei Verhältnis zum entstehenden Aufwand stehen würde. Wer beispielsweise eine vergleichsweise kleine Forderung in den USA durchsetzen möchte, ist bei einem mittleren dreistelligen Dollar-Betrag schon einmal mit knapp 160 US-Dollar an Gerichtskosten und den zusätzlichen Anwaltsgebühren dabei. Wer die dortigen Gepflogenheiten nicht kennt, der kann schon einmal jede Menge Geld – bei ungewissem Ausgang – investieren. Zudem kann es nicht schaden, nach der Möglichkeit eines Erfolgshonorars zu fragen. Diese Entlohnung des Anwalts nur bei Erfolg vor Gericht hat sich in Deutschland noch nicht richtig durchgesetzt, ist in den USA jedoch gang und gäbe. Da der Anwalt hier maßgebliche Teile des Prozessrisikos trägt, sind die nach Prozenten berechneten Erfolgshonorare aber in der Regel höher.
Suchreihenfolge: Abwägen, sorgfältige Suche und Recherche
Die Anwaltssuche im Ausland besteht also aus den Schritten des Abwägens, der sorgfältigen Suche und Recherche. Kommt zusätzlich noch eine Sprachbarriere hinzu, dann sollten die wesentlichen Dokumente von einem professionellen Übersetzer in die Heimatsprache übersetzt werden. Nur so lassen sich alle Facetten des Rechtsstreits erfassen und eine realistische Schätzung der Erfolgschancen vornehmen. Wer das Prozess- und Streitrisiko insbesondere bei Autounfällen reduzieren möchte, der kann eine Kurzzeitvollkasko abschließen oder bei einer Mietwagenbuchung eine sehr geringe Selbstbeteiligung vereinbaren. Damit würde dann die Notwendigkeit der Suche nach einem Anwalt weitgehend entfallen.
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Titelbild: © iStock.com/AlexRaths
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