Die Aktionäre der Adidas Aktie konnten sich in den letzten drei Jahren über einen reinen Kurszuwachs von insgesamt 75 % freuen und zudem noch die Jahresdividenden vereinnahmen. Angesichts von Sparbuch-Renditen von oftmals unter einem Achtel Prozent pro Jahr fragen sich viele: Wie ist so etwas möglich? Ein Blick auf die Details der Aktie offenbart Interessantes, der zukünftige Kursverlauf lässt sich aber dennoch nicht eindeutig prognostizieren.

Hervorragende Kennzahlen beflügeln den Kurs der Adidas Aktie

Steigende Aktienkurse können ganz unterschiedliche Ursachen haben, beginnend bei einer kurzfristigen Spekulationswelle oder überzogenen Empfehlungen in Börsenbriefen oder -empfehlungen bis hin zu wirklich fundierten Kurssteigerungen.

Die Aktienkursentwicklung von Adidas Aktie gehört zur letztgenannten Kategorie: Sie repräsentiert eine langfristige Entwicklung und nicht nur einen kurzfristigen Hype. Sie basiert auf einer Betrachtung der Umsatz- und Gewinnsituation längerer Zeiträume. Folgende Kennzahlen, die auch ausschlaggebend für die Bewertung der Aktie sein können, zeigen einen stabilen Aufwärtstrend an

  • der Gesamtumsatz des Unternehmens konnte von 13,32 Mrd. Euro (2011) auf 16,92 Mrd. Euro (2015) gesteigert werden
  • die Bruttomarge wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen, sie stieg im aktuellen Quartal sogar nochmals -> Hinweis auf eine starke Marke
  • Adidas änderte sein Sortiment und fokussierte sich sehr stark auf Fußball und andere Sportarten. Ein Investment in die doch nicht so boomende Golfsparte wurde korrigiert
  • der auf die Anteilseigner (also die Aktionäre!) entfallende Gewinn gerechnet in Prozent der Umsatzerlöse bleibt attraktiv

Adidas wird im besonderen Umfeld noch mehr zum Börsenfavoriten

Mit einer Dividende von 1,60 Euro bei einem Kurs von 148,20 Euro am Nachmittag des 02.08.2016 hat die Adidas Aktie auch beim derzeitigen hohen Kursniveau eine Dividendenrendite von knapp 1,08 %, schlägt damit Sparbücher und die meisten Tagesgelder um Längen.

Die Attraktivität der Aktie liegt im Umkehrschluss auch an der mangelhaften Rendite von festverzinslichen Wertpapieren der meisten Laufzeiten. Wenn eine Bundesanleihe gar keine Zinsen mehr abwirft, dann ist eine Unternehmensbeteiligung an einem großen Unternehmen eine bessere Alternative, als wenn sich vier oder fünf Prozent selbst mit Kurzläufern einfahren lassen würden.

Zudem ist die Welt der Börsen stets in Bewegung: Analysten bewerten die Unternehmen und Strategien stetig und schätzen die Marktführer der jeweiligen Branche. Der Sektor der Sporttextilien und -schuhe gilt – wie die korrespondierende Kursentwicklung der Nike Aktie zeigt – als Branche, mit der Wertzuwächse möglich sind. Das gestiegene Interesse der breiten Öffentlichkeit am Sport konnten die Unternehmen auch in Umsätze und Gewinne umwandeln.

Video: Adidas – Rekordjahr 2016? – 26.01.2016

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Übertreibung oder nicht? Wie es mit der Aktie weitergehen könnte

Mit einer Marktkapitalisierung (gerechnet durch die Multiplikation aus der Aktienanzahl mit dem aktuellen Kurs) von etwas unter 30 Milliarden Euro gehört das Unternehmen zu den Schwergewichten in Europa. In Anbetracht der Unternehmens-Gewinne und keinen akuten Bedrohungen des Geschäftsmodells erscheint ein plötzlicher Kurseinbruch unwahrscheinlich.

Anders als in der IT-Industrie gibt es wenig disruptive Technologien, die in wenigen Wochen oder Monaten die Geschäftsgrundlage des Unternehmens einschneidend verändern könnten. Aus diesem Grund ist es höchst wahrscheinlich, dass Adidas wesentlich robuster als beispielsweise die Apple Aktie ist.

Leider gibt es keine absolut auf den Cent zu treffenden Prognosen für die Kursentwicklung in der Zukunft. Deshalb sind wir als Redaktion positiv für Adidas gestimmt.

Berater Tipp

An der Börse wird ausnahmslos die Zukunft gehandelt

Wenn Sie die Adidas Entwicklung und den Gesamtmarkt gegenüberstellen, so konnten Sie mit Adidas einen höheren Wertzuwachs als mit Produkten erzielen, die den Index nachvollziehen. Dies liegt daran, dass die Aktienindices meistens die bedeutendsten Werte eines Marktes oder eine Region enthalten.

Die Schwäche bei den Bankaktien wie Commerzbank, Deutscher Bank und ähnlichen „verhagelt“ die Gesamtbilanz ziemlich. Deshalb kann es auch durchaus dazu kommen, dass die Anleger in Zukunft noch mehr die neuen, sicheren Branchen bevorzugen.

Nahrungsmittel-Aktien, Konsumgüter-Aktien und eben auch Adidas sowie die traditionell starken Automobilwerte werden in den meisten Depots zu finden sein.

Titelbild: © istock.com –  alex-mit