Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fürchten, dass die wirtschaftlichen Probleme in Griechenland auf Deutschland übergreifen würden und haben eine unterschwellige Angst davor, dass es in Deutschland nicht mehr aufwärts gehen würde. Die aktuellen Zahlen zeigen aber, dass der Aufschwung zunehmend an Fahrt gewinnt. Die Arbeitslosenzahlen sind erstmals wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 3 Millionen, auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen ist gestiegen, was auf eine hohe Kapazitätsauslastung in der Wirtschaft hindeutet!

Der Aufschwung strotzt vor Kraft – trotz gegenläufiger Wettertendenzen

Die gerade bekanntgegebenen Arbeitsmarktzahlen sind auch deshalb so sensationell, weil die Bauindustrie aufgrund des schlechten Wetters dieses Jahr erst verspätet Fahrt aufnehmen und richtig Gas geben kann. Der Aufschwung äußert sich ganz direkt in den Veränderungen der Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen. Zum Monatsende März 2015 waren nur noch 2.931.505 Menschen arbeitslos. Sowohl im Vergleich zum Vormonat, als auch dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ist damit ein erheblicher Fortschritt zu erkennen. Die Arbeitslosenquote sinkt auf nur noch 6,8 %! Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist auf 30.321.500 gestiegen.

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Die hohe Beschäftigung gibt der Wirtschaft enormen Schub

Die steigende Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gibt der Wirtschaft einen mehrfachen Schub: Die insgesamt ausgezahlte Lohnsumme steigt, so dass die Verbraucherinnen und Verbraucher über zusätzliche Kaufkraft verfügen und damit die Aufwärtsbewegung der gesamten Volkswirtschaft noch weiter verstärken. Die Unternehmen können die zusätzliche Nachfrage einplanen und tätigen dementsprechend Investitionen und stellen noch mehr Menschen ein.

Damit kann davon ausgegangen werden, dass der Konjunkturzyklus sich derzeit in einer Aufwärtsbewegung befindet. Die steigende Lohnsumme bedeutet zusätzlich eine Entlastung bei den Sozialausgaben, so dass auch der öffentlichen Hand letztendlich mehr Kaufkraft für Investitionen zur Verfügung steht.

Berater Tipp

Auch der Staatsanleihen Kauf der EZB hilft beim Kampf gegen Arbeitslosigkeit

Eine weitere Voraussetzung für die niedrigen Arbeitslosenzahlen ist das Programm der Europäischen Zentralbank zum Aufkauf von Staatsanleihen. Damit erhöht sich die Geldmenge insgesamt und der Bankensektor kann sich leichter refinanzieren. Damit wird auch eine befürchtete Kreditklemme beim Mittelstand noch unwahrscheinlicher.

Die steigende Kapazitätsauslastung in Deutschland zeigt sich auch im Rückgang der Zahl der geringfügig Beschäftigten, die meistens mit einer dann höheren Stundenzahl in eine höhere Gesamtbezahlung aufsteigen und vom Aufschwung direkt profitieren. Damit wird sich auch die Zahl der sog. „Aufstocker“ signifikant verringern, die ihr Nettogehalt durch Unterstützungsleistungen aufstocken. Die höhere Kaufkraft wird auch zu einem Abbau der Rabattschlachten in verschiedenen Branchen führen, so dass den Unternehmen mehr Geld für Investitionen und Innovationen bleibt.

Der Aufschwung verteilt sich auf verschiedene stabile Branchen

Wer sich die Details der aktuellen Arbeitsmarktzahlen genauer ansieht, der wird feststellen: Es ist nicht nur eine einzige Branche, die einen Beschäftigungsaufbau verzeichnet. Leider liegen hier die Zahlen vom März 2015 noch nicht vor, aber die aktuellsten Zahlen des Januars nennen die TOP 5 der Branchen, die den höchsten Beschäftigungsaufbau verzeichnen:

Dies sind qualifizierte Unternehmensdienstleistungen, Heime und Sozialwesen, Gesundheitswesen sowie – für manche Beobachter erstaunlich – das KFZ-Gewerbe. Damit zeichnet sich auch ein Ende der Kaufzurückhaltung im Bereich der Automobile ab, was ein weiterer Indikator für einen Aufschwung sein kann.

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Bildquelle: ©iStock.com/kieferpix