Möbelpacker ist an sich ein zukunftssicherer Beruf mit verhältnismäßig stabiler Auftragslage. Immerhin ziehen einer statistischen Erhebung zufolge alleine in Deutschland gut 4,8 Millionen Haushalte pro Jahr um. Allerdings stellt sich die Frage, ob der Stundenlohn wirklich hoch genug ist, um nicht bloß gut davon leben zu können, sondern zudem auch für das Alter ausreichend vorzusorgen.

Ein echter Knochenjob für einfühlsame Kraftprotze mit Köpfchen

Entgegen der gängigen Meinung ist Möbelpacker ein klassisch anerkannter Ausbildungsberuf, der nicht nur nach reiner Muskelkraft, sondern auch nach einem gewissen Maß an Einfühlungsvermögen dem Kunden gegenüber, einem selbstbewussten Auftreten und logistischen Fähigkeiten verlangt.

Wobei angemerkt werden muss, dass eine dreijährige Berufsausbildung keine verbindliche Grundvoraussetzung ist, um als Möbelpacker arbeiten zu können.

Video: Möbelpacker: Mehr als professionelle Umzugshelfer | NDR

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Tatsächlich ist das Möbelpacken eine ganz hervorragende Gelegenheit für Studenten, sich in den Semesterferien oder an den Wochenenden etwas Geld hinzuzuverdienen. Und auch für diejenigen, die sich sich nicht zutrauen schwere Geräte oder Möbel zu tragen, gibt es eine Hilfe! Man kann auf Hilfegurte* zurückgreifen, die einem den Transport erleichtern und zudem auch den Körper schonen.

Allerdings bleibt zu bedenken, dass die Verdienstmöglichkeiten für einen hauptberuflichen Möbelpacker mit erfolgreich absolvierter Ausbildung unter dem Strich doch deutlich besser als ohne sind.

Wie viel verdienen professionelle Möbelpacker im Schnitt?

Im bundesweiten Schnitt verdienen gelernte Möbelpacker, die fest bei einer Firma angestellt sind, knapp 2.000 Euro brutto im Monat. Wie viel ein Möbelpacker nun aber tatsächlich im Monat verdient und wie hoch der eigentliche Stundenlohn ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Eines dieser Kriterien ist der Sitz der Firma.

Grundsätzlich gilt hierbei, dass Möbelpacker in Großstädten deutlich mehr als auf dem Land verdienen. Zudem besteht ein beinahe schon erschreckendes Lohngefälle zwischen den alten und den neuen Bundesländern.

So ist es keine Seltenheit, dass sich Möbelpacker im Osten des Landes mit 5 Euro die Stunde zufriedengeben müssen, obgleich sie im Norden, Westen oder Süden für die gleiche Arbeit gut das Doppelte, wenn nicht sogar das Dreifache bekommen könnten.

Berater Tipp

Welcher Stundenlohn ist bei direkter Bezahlung angebracht?

Während Möbelpacker, die bei einer Firma angestellt sind, in der Regel ein festes Monatsgehalt bekommen, der völlig unabhängig von der aktuellen Auftragslage ist, müssen Selbstständige ihren Stundenlohn zumeist von Auftrag zu Auftrag neu verhandeln.

Je nach Arbeitsaufwand können hierbei gut und gerne 20 Euro und mehr pro Stunde verlangt werden. Im Schnitt liegt der Stundenlohn aber eher bei zehn Euro oder sogar noch deutlich darunter.

Erwähnung verdient dabei, dass der Möbelpacker für selbst verursachte Schäden aufkommen muss, sofern nichts anderes mit dem Auftraggeber vereinbart wurde. Zudem sollten Auftraggeber stets im Hinterkopf behalten, dass der Beruf des Möbelpackers echte Schwerstarbeit ist, die nur bis zu einem gewissen Alter ausgeführt werden kann. Somit sollte der Stundenlohn definitiv dem Aufwand entsprechend vereinbart werden.

Beim Trinkgeld ruhig etwas großzügiger sein

Möbelpacker bei der Arbeit

Selbstverständlich ist es nur legitim, Vergleichsangebote einzuholen und bei den Preisverhandlungen auf jeden Cent zu achten, zumal sich im Vorfeld nur schwer abschätzen lässt, wie viel Zeit der Umzug tatsächlich in Anspruch nehmen wird. Dennoch sollte der bezahlte Stundenlohn fair sein.

Außerdem dürfte der Stundenlohn, den die Möbelpacker von ihrem Arbeitgeber gezahlt bekommen, schon aufgrund des Drucks vonseiten der Konkurrenz knapp bemessen sein, weshalb es angebracht ist, ihnen nach getaner Arbeit ein großzügiges Trinkgeld zu geben. Zudem verlangt es der Anstand, den schwer arbeitenden Möbelpackern zumindest bei zeitintensiveren und kräftezehrenden Umzügen Getränke und vielleicht sogar etwas zu Essen kostenfrei anzubieten.

Allerdings müssen Möbelpacker im Gegenzug dazu bei ihren Lohnforderungen realistisch bleiben und Engagement zeigen, da ihnen sonst der gesamte Auftrag verloren gehen könnte oder die Umziehenden den Großteil der anfallenden Arbeit lieber in die eigenen Hände nehmen werden.

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