Anfang September hat die Europäische Zentralbank – wider Erwarten – noch einmal die Zinsen gesenkt, womit die Hypothekenzinsen wahrscheinlich noch einige Wochen lang auf dem historischen Tiefststand verweilen dürften. Viele Menschen fragen sich deshalb angesichts der gesunkenen Finanzierungskosten: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten oder kann ich mir erstmals eine Immobilie kaufen?

Der am häufigsten genannte Vorteil ist das Wegfallen der Miete. Mietzahlungen schaffen ja nur beim Vermieter Eigentum. Die Zahlung wird für die reine Wohnraumnutzung verbraucht, der Mieter schafft kein Vermögen für die eigene Altersvorsorge erhält. Lohnt sich deshalb eine Investition und wie sieht es mit der Preisstabilität von Immobilien aus? Sind die Kaufpreise der Immobilien – gemessen in der Quadratmeterzahl, der Wohnqualität oder auch dem Verhältnis zur theoretisch erzielbaren Nettomiete – nicht zu hoch, dann lohnt sich ein Blick auf die Immobilie.

Zwar kann man im Gegensatz zu festverzinslichen Wertpapieren die exakte Wertentwicklung auf den Cent genau nicht prognostiziert werden. Dennoch gibt es wertvolle Hinweise darauf bei welchen Immobilien eine Preisstabilität vorhanden sein kann, wo es erhebliches Wertzuwachspotenzial gibt und wo mit eher stagnierenden Preisen zu rechnen ist. In den meisten Fällen wird es aber so sein, dass die eingesparten Mieten alleine schon mehr als Ausgleich für etwaiges Abwärtspotenzial sind.

Folgende Indikatoren sind Hinweise auf eine gute Wertentwicklung und fundamentale Argumente für die Investition:

1. Eine starke Region mit Zuzug ist die beste Wertgarantie

In den Tageszeitungen gibt es regelmäßig interessante Informationen über die Entwicklungen von einzelnen Städten und Regionen. Ein hervorragender Hinweis darauf, ob Preisstabilität vorliegen könnte ist die Anzahl der Menschen, die in eine Region hinzuzieht. Oder exakter gesprochen: Wie veränderte sich die Bevölkerungszahl in den letzten Jahren und wo wird die Entwicklung hingehen.

Es gibt starke Regionen, in denen Arbeitsplätze geschaffen werden und viel Kaufkraft vorhanden ist. Da Platz und Grundstücke natürlicherweise begrenzt sind, ist hier mit einer guten Wertentwicklung zu rechnen. Beim Kauf sollte der Kaufpreis im Mittelpunkt stehen, da es an manchen Märkten leider zu Übertreibungen kommt. Dann ist aufgrund eines zu teuren Einkaufs und trotz guter Bausubstanz nur sehr schwer eine Preisstabilität zu erzielen.

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2. Ein von vielen Menschen bevorzugtes Wohnumfeld

Immobilienpreise sind in den meisten Fällen zwischen Käufer und Verkäufer frei verhandelbar. Preisstabilität und Wertsteigerung sind deshalb am Ehesten dann möglich, wenn es sich um Immobilien handelt, die heute und auch in Zukunft eine starke Nachfrage oder sogar einen Käufersog erzeugen. Neben der Lage der Immobilie selbst (Möchten Sie dort noch in fünf bis zehn Jahren wohnen?) ist auch die Infrastruktur von großer Bedeutung.

Wenn das Autofahren noch teurer wird, dann wird schon in einigen Jahren der Anschluss an eine echte Eisenbahn (und nicht nur ein Rufbus-System oder Anruf-Linientaxi) ein wertvoller Entscheidungsfaktor bei der Wahl der Immobilie sein. Weitere Standortfaktoren sind ein gesunder Ortskern mit Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe.

Preise für Eigentumswohnungen in den Jahren 2012 / 2013

Preise für Eigentumswohnungen in ausgewählten Regionen in Deutschland in den Jahren 2012 und 2013 (in Euro)
2012 2013
München 262500.00 292000.00
Hamburg 209500.00 213000.00
Düsseldorf 181100.00 204400.00
Mittlerer Neckar 186000.00 201900.00
Untermain 193800.00 192900.00
Freiburg 150000.00 170800.00
Berlin 152200.00 170100.00

Quelle: © ifs Städtebauinstitut; GEWOS / www.statista.de

3. Knappheit von Immobilien

Viele Städte und auch größere Gemeinden sind bereits an die Grenzen des Flächenwachstums gestoßen. Baugebiete werden nur noch sehr selten ausgewiesen und bei Bestandsimmobilien gibt es eine Diskussion um eine mögliche Nachverdichtung. Im Klartext heißt dies: In diesen Städten und Gemeinden gibt es einen so hohen Siedlungsdruck, dass eher Aufwertungen und Wohnwerterhöhungen zu erwarten sind, denn eine Abkühlung. Beste Voraussetzungen dafür, nicht nur eine Preisstabilität zu haben, sondern einen echten Wertzuwachs realisieren zu können.

Berater Tipp
Zusammengefasst kann die Immobilieninvestition einen mehrfachen Nutzen bringen. Neben nicht mehr anfallenden Mietzahlungen, die woanders Eigentum schaffen, ist in vielen Fällen auch ein Substanzwertgewinn zu erwarten.

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Titelbild: © Goodluz – shutterstock.com