Was passiert, wenn das monatliche Einkommen ausfällt, weil der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann? Steht nun der finanzielle Ruin vor der Tür? Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bringt in derartigen Fällen großen Nutzen.

Das monatliche Einkommen ersetzen

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzt mit ihren Leistungen bei einer längeren Auszeit im Job das Einkommen. Sie stellt neben der Unfallversicherung einen weiteren wichtigen Zweig der Invaliditätsabsicherung dar. Sie kann z.B. als Zusatzversicherung zur Renten- oder Lebensversicherung abgeschlossen werden. Dann gilt sie als Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, kurz BUZ.

Eine SBU stellt dagegen die selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung dar. Im Allgemeinen bieten privatwirtschaftliche Unternehmen diese Versicherungen an, allerdings gibt es den Begriff „Berufsunfähigkeit“ auch im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser gilt jedoch nur noch für Personen, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Für andere Berufstätige gibt es bis in die Gegenwart minimalen Schutz im Bereich der Erwerbsunfähigkeit.

Bei der Wahl der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sind jedoch einige Überlegungen nötig.

  1. Wann tritt überhaupt der Zustand der Berufsunfähigkeit ein?
  2. Wie gestalten sich die Versicherungsbedingungen?
  3. Ist die Versicherung für den betreffenden Beruf überhaupt sinnvoll?
  4. Welche Leistungen und Schäden werden abgedeckt?

Für alle nach dem individuellen Bedarf

Die Berufsunfähigkeitsversicherung dient eigentlich als Ergänzung zu staatlichen Leistungen. Allerdings stellt sie im Schadensfall nach heutigem Stand meist die Haupteinkommensquelle dar. Die Proportionen haben sich durch die sozialen Einschnitte der vergangenen Jahrzehnte verschoben. Die staatlichen Leistungen betragen jetzt nur noch ca. 30 Prozent des letzten Einkommens. Dies ist vielen Menschen jedoch nicht bekannt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird deshalb für die meisten Arbeitnehmer sinnvoll sein.

Selbst Freiberuflern und selbständigen Unternehmern stehen ihre Leistungen zur Verfügung. Sogar für Hausfrauen und Hausmänner kommt sie in Betracht. Bei der Erwägung eines Abschlusses vergleicht der potentielle Versicherungsnehmer aber erst einmal, welche Leistungen er aus bestehenden Versicherungen oder aus staatlichen Versicherungen erhalten würde. Manchmal sind diese im Schadensfall zu erwartenden Leistungen bereits ausreichend.

Natürlich spielt der persönliche Finanzrahmen eine Rolle. Wird es wirklich möglich, noch einen bestimmten Beitrag zu den laufenden Verpflichtungen zu zahlen?

Spezifische Leistungsangebote beim Abschluss beachten

Jede Person und jeder Beruf erfordern eine individuelle Absicherung. Daher wird es sinnvoll, bei der Auswahl der geeigneten Berufsunfähigkeitsversicherung die Leistungen genau zu prüfen. Diese sind von Versicherer zu Versicherer sehr unterschiedlich.

  1. Grundsätzlich muss eine regelmäßige Monatsrente gezahlt werden, deren Höhe sich nach der vertraglich vereinbarten Summe richtet.
  2. Die Rente wird nach den im Vertrag festgelegten Kriterien fällig. Diese umfassen z.B. Unfälle, dauerhafte Erkrankungen, durch deren Spätschäden der Beruf zu 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Als Spätfolgen werden Invalidität und andere Einschränkungen definiert. Die Einschränkung von 50 Prozent stellt eine allgemein übliche Marke dar.
  3. Darüber hinaus beinhalten manche Berufsunfähigkeitsversicherungen die finanzielle Absicherung der Angehörigen bei Todesfall des Versicherten. Diese ist nicht überall Vertragsbestandteil, sollte aber aufgenommen werden. Fällt ein Einkommen weg, trifft das ganz schnell die Existenz einer Familie, besonders, wenn Kinder da sind.
  4. Abzuwägen sind auch Kombinationen der Berufsunfähigkeitsversicherung mit Risikolebensversicherung, privater Altersvorsorge oder Rürup-Rente.

Beim Vertragsabschluss sollte die „abstrakte Verweisung“ ausgeschlossen werden. Diese beinhaltet nämlich, dass die Versicherung den Versicherten auf einen anderen Beruf verweisen darf, den dieser eventuell noch ausüben könnte.

Eine große Hilfe im Schadensfall

Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann das monatliche Einkommen ersetzen. Die Angebote der privaten Versicherungshäuser sind sehr unterschiedlich und vor dem Vertragsabschluss gut zu vergleichen. In bestimmten Fällen kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung aber auch unnötig sein.
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