Ob bei der Teilzeitstelle im Büro, an der Supermarktkasse oder als befristet beschäftigter Berufseinsteiger: Millionen von Arbeitnehmern in Deutschland haben eine atypische Beschäftigung. Dazu zählen Zeitarbeit und Teilzeit sowie geringfügige Beschäftigungen. Derzeit steigen jedoch die Chancen für deutsche Arbeitnehmer auf eine unbefristete Anstellung.

Zeitarbeit, um kurzfristige Engpässe auszugleichen

Besonders in wirtschaftlich schweren Zeiten oder bei saisonal bedingter Mehrarbeit setzen viele Unternehmen Arbeiter nur befristet ein oder holen sich personelle Unterstützung von Zeitarbeitsfirmen. Für Arbeitnehmer kann die Zeitarbeit ein Sprungbrett zur Festanstellung sein, jedoch sollte man den Zeitarbeitsvertrag auf versteckte Stolperfallen überprüfen. Für Unternehmen ist das sogenannte Personalleasing bei akuten Personalengpässen besonders effektiv. In solch einer Situation können über eine Zeitarbeitsfirma kurzfristig qualifizierte Arbeiter eingesetzt werden, um alle Aufträge termingerecht zu bearbeiten.

Einige Firmen nutzen das Personalleasing auch, um langfristig Personalkosten zu senken und somit die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Damit sich die neuen Mitarbeiter schnell im Unternehmen einarbeiten, stellen die meisten Personaldienstleister einen persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung, der bei Fragen oder Schwierigkeiten vermitteln kann. Ein weiterer Vorteil für das Unternehmen ist der geringe Aufwand bei der Personalsuche. Die Überprüfung der Bewerber auf Potential und Qualifikation wird durch die Vermittlungsfirma übernommen, ebenso die Bewerberinterviews und Referenzeinholung. Somit erfolgt für den jeweiligen Betrieb eine qualifizierte und wirtschaftliche Arbeitsplatzbesetzung.

Video: ZDFzoom Zeitarbeit – Jobmotor oder Ausbeutung

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Trend geht zur Festanstellung

Allerdings kann ein Übermaß an Zeitarbeitern für den Arbeitgeber auch von Nachteil sein. Neben dem notwendigen Einarbeitungsaufwand bringt der ständige Personalwechsel Unruhe ins Unternehmen und erschwert die gemeinsame Zusammenarbeit. Dies könnten mögliche Gründe für den Rückgang der befristeten Jobs und Zeitarbeitsverhältnisse in Deutschland sein. Laut dem Statistischem Bundesamt sank die Zahl der atypischen Beschäftigungen 2013 das zweite Jahr in Folge und belief sich auf 7,64 Millionen. Das waren 71.000 Beschäftigte weniger als 2012.

Gleichzeitig stieg die Zahl der normalen Arbeitsverhältnisse weiter um 380.000 auf 24,1 Millionen. Somit lässt sich seit 2006 ein leichter aber stetiger Aufwärtstrend beobachten. Damit wird die Chance auf einen unbefristeten Job für deutsche Arbeitnehmer immer größer. Auch vielen Zeitarbeitern ist die Übernahme mit Festanstellung schon gelungen.

Berater Tipp

Für Frauen spielt Zeitarbeit eine bedeutende Rolle

Vor allem für Frauen spielt Zeitarbeit eine bedeutende Rolle. So sind 32,5 Prozent der Frauen in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis, während der Anteil der Männer nur bei 11,7 Prozent liegt.

Gründe für den allgemeinen Rückgang der unbefristeten Jobs und Zeitarbeit sehen die Statistiker darin, dass viele Unternehmen Probleme haben, geeignetes Personal zu finden. Dadurch sank die Zahl der geringfügig Beschäftigten 2013 um 1,8 Prozent.

 

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Bildrechte: Flickr Walmart Grocery Checkout Line in Gladstone, Missouri Walmart CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten