In der letzten Zeit gibt es einige sehr überspitzte Zeitungsartikel. Deren Inhalt: Es gäbe einige Riester-Verträge, deren Rendite nicht atemberaubend wäre. Die Kritik an diesen wenigen, betroffenen Verträgen wird genutzt, damit sich der Unmut über das mehr an Verantwortung bei der Altersvorsorge entladen kann. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Frage, ob die Riester Rente wirklich ein gutes Investmentvehikel ist oder ob vielleicht nicht andere Anlagealternativen besser sind. Das Ergebnis ist erstaunlich!

Wahlfreiheit und Eigenverantwortung stehen im Vordergrund

Eines der Hauptprobleme bei der Riester Rente sind nicht die staatliche Förderung oder die großzügigen steuerlichen Regelungen. Vielmehr ist es – wie bei vielen anderen Geldentscheidungen auch – leider das mangelnde Interesse vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Entscheidungen für KFZ-Versicherungen, Stromanbietern oder auch den Kauf des Autos werden sehr gut vorbereitet. Bei Finanzentscheidungen gibt es aber eine gewisse Hemmschwelle.

Dies sollte aber nicht vorkommen. Die saftigen staatlichen Zulagen von 154 Euro pro Erwachsenem und bis zu 300 Euro pro Kind (jeweils pro Jahr!) beschleunigen den Vermögensaufbau ohnehin. Allerdings geäwhrt der Gesetzgeber ganz gezielt, wie in vielen anderen Lebensbereichen, eine Auswahl und bietet nicht etwa ein sozialistisches Einheitsangebot an. Deshalb sollte sich jeder selbst informieren und kann vergleichsweise einfach die Top-Angebote bei den Riester-Verträgen suchen und finden.

Suchen und Finden der besten Verträge ist gar nicht so schwer

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Der Bundesgerichtshof mit seiner umfangreichen Rechtsprechung hat den Verbraucherinnen und Verbrauchern in den letzten Jahren erheblich den Rücken gestärkt: Wenn Sie nachfragen, so müssen alle Kostenbestandteile der Riester-Verträge offengelegt werden. So können Sie sich vor Vertragsabschluss vergewissern, welche Abzüge die Rendite schmälern würde. Meist ergibt diese Betrachtung, dass Banksparpläne oder fondsgebundene Riester-Verträge zu bevorzugen sind. Diese werden in den verschiedenen Verbrauchermagazinen zudem regelmäßig Testsieger.

Die Top-Riester-Verträge verbinden drei Elemente miteinander: Hohe Sicherheit durch die Riester-Garantie (die von den Behörden überprüft bzw. vergeben wird), staatliche Zuschüsse sowie einen weiteren Renditevorteil durch die bevorzugte steuerliche Behandlung. Durch steuerliche Regelungen kann es eine zusätzliche Steuerersparnis jeweils im „Einzahlungsjahr“ geben: Die sich aus dieser steuerlichen Besserstellung ergebende höhere Netto-Geldanlage kann bis zum Renteneintritt angespart werden. Steuern darauf werden erst zeitverzögert mit Auszahlung erhoben, so dass sich ein Zins- und Zinseszinseffekt aus der verspäteten Versteuerung ergibt. Dieser Effekt wird oft auch als Steuerstundung bezeichnet.

Der Renditevergleich nach drei oder fünf Jahren kann noch mehr Rendite bringen

Die Meisten bedenken zudem nicht, dass die private Altersvorsorge zwar erst mit der vereinbarten Fälligkeit ausbezahlt werden kann, es aber keine Festlegung auf jährliche Einzahlungen gibt: Wenn der Kapitalanleger mit einem bestimmten Vertrag bzw. einer Vertragsart nicht zufrieden ist, so kann er diesen einfach ohne neue Einzahlungen weiterlaufen lassen.

Berater Tipp

Die angelegten Beträge arbeiten dann ohne Renditeeinbußen für den Sparer weiter. Die „neuen“ Einzahlungen und die Riester-Förderung der Folgejahre können dann auf einen neuen Vertrag (bei einem anderen Anbieter) verbucht werden. So gehen die Riester-Förderungen der bisherigen Jahre nicht verloren und die zukünftigen Einzahlungen werden besser rentierlich angelegt.

Als zweite, stabile Säule der Altersvorsorge beinahe unverzichtbar

Es gibt nur sehr wenige Situationen, in denen der Riester-Vertrag als zweite, stabile Säule nicht sinnvoll wäre. Dies gilt beispielsweise für Beamte im höheren Dienst, denen hohe Beamtenpensionen zustehen, die in die Beamtenbesoldung bereits eingearbeitet sind. Dann gibt es keine sogenannte Rentenlücke zu schließen, die sich aus der erwarteten gesetzlichen Rente und den Lebenshaltungskosten während des Ruhestands ergibt.

Ansonsten aber reicht die gesetzliche Rente in den meisten Fällen nicht aus, da die direkt mit dem Lohn bzw. Gehalt verbundenen Rentenzahlungen nicht zu hoch werden sollten. Die Riester-Rente ist seit 2003 die Antwort auf dieses Problem und bietet den Menschen eine Wahlfreiheit, wie sie diese zusätzliche Säule der Altersvorsorge gestalten wollen. Die Riester-Rente ist also eher Top und nur in den wenigsten Fällen Flop.

Titelbild: © istock.com – Andrey Popov