Lange Zeit war es üblich, das ersparte Geld auf die Bank zu tragen und dieser eine gewinnbringende Veranlagung zu überlassen. Doch nach der Krise und mit sinkendem Vertrauen gegenüber den Finanzinstituten tendieren viele Menschen heute dazu, auf die Ethik der Veranlagung Wert zu legen. Schließlich will mit seinem Ersparten keiner Waffenhersteller oder die Atomkonzerne unterstützen.
Das ECOreporter Siegel bietet Verlass
Seit kurzem gibt es eine Orientierungshilfe für Anleger, die auf der Suche nach verlässlichen Ethik-Banken sind. Die Rede ist von der „ECOreporter-Siegel Kennzeichnung„, die aufgrund langjähriger fundierter Erfahrung vom Dortmunder Informationsdienst ECOreporter vergeben wird.
Seit 1999 untersucht dieser den Markt für nachhaltige Geldanlagen und zeichnet Projekte aus, die zum Beispiel in Windkraftanlagen oder Bio-Bauernhöfe investieren. Dabei geht es vor allem darum, diese tatsächlich von denjenigen zu unterscheiden, die einfach nur dem Trend folgen möchten und daraus im wahrsten Sinn des Wortes Kapital schlagen möchten.
Der Chef des Infodienstes geht davon aus, dass kaum mehr als zehn bis zwölf Banken für das Gütesiegel in Frage kommen. Denn die Ansprüche sind hoch und es geht um viel mehr als bloß Recyclingpapier im Druckerfach liegen zu haben. Hinterfragt werden sowohl die Finanzgebarung als auch internen Protokolle sowie individuelle Arbeitsanweisungen.
Standards für ethische Geldanlagen sind essentiell
Sowohl Grüne als auch Verbraucherschützer teilen die Meinung, dass vor allem der Bankensektor beim Thema Veranlagung ethische Standards benötigt. Denn die Anleger müssen transparent und umfassend informiert werden, wo sie ihr Geld tatsächlich anlegen.
Noch schrecken viele ab, da einfach am Markt noch keine Orientierung möglich ist. Auch wenn das Siegel also als ein wichtiger Schritt empfunden wird, sehen manche das ECOreporter-Siegel dennoch skeptisch.
Dies einfach aus dem Grund, weil die Anbieter selbst dieses Gütesiegel vergeben. Diskussionsthema bietet vor allem der Begriff „Nachhaltig“. Denn dieser kann ausschließlich die wirtschaftliche Seite eines Finanzproduktes bezeichnen und nicht ökologische oder soziale Aspekt. Hier ist eine klare Differenzierung und individuelle Formulierung gefordert.
Video: Nachhaltige Geldanlagen im Trend
Umfassende Informationen vorher einholen
Wer sich entschließt, sein Geld nachhaltig zu veranlagen,, sollte sich im Vorfeld genau erkundigen. Dabei ist nicht nur entscheidend, ob das entsprechende Siegel vorliegt oder nicht, sondern wichtig ist zu klären, in welche Produkte die Bank tatsächlich investiert.
Verbraucherschützer empfehlen in diesem Zusammenhang, sich direkt beim Finanzinstitut zu erkundigen und sich auch darüber hinaus Meinungen und Informationen einzuholen. Nur wenn der Anleger ganz konkret weiß, was mit seinem Geld geschieht, kann er sicher sein, dass dies auch in seinem Sinne der Nachhaltigkeit geschieht.
Nachhaltige Geldanlagen – mehr als bloßer Investitionstrend
Ob in Ökoprojekte oder aber zur Unterstützung biologisch und umweltverträglicher Anliegen der Banken, Anleger sollten immer genau hinterfragen, wenn die Rede von nachhaltigen Geldanlagen ist. Nur so können sie tatsächlich mit ruhigem Gewissen investieren und vom Ertrag profitieren.
Bildquelle: © jannoon028 – Fotolia.com
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