Ein Zweitwohnsitz am Mittelmeer, ein Ferienhaus in Dänemark oder eine Finca auf Mallorca – viele Deutsche besitzen ein Ferienhaus im Ausland oder träumen davon, eines zu haben. Vor dem Kauf sollten jedoch einige grundlegende Dinge beachtet werden.
Günstige Kredite, günstige Häuser
Beliebt bei Deutschen sind vor allem Ferienhäuser im sonnigen Süden. Durch relativ niedrige Immobilienpreise in Ländern wie Spanien oder Italien, die durch die Euro-Krise bedingt sind, ist die Gelegenheit für einen preiswerten Kauf zurzeit zudem günstig. Auch die Zinsen sind derzeit relativ niedrig. Wer eine Immobilie im Ausland erwerben möchte, sollte trotz der günstigen Kredite darauf achten, etwa die Hälfte des Kaufpreises aus dem eigenen Vermögen zahlen zu können.
Andernfalls ist die Gefahr einer hohen Verschuldung und langwierigen Abzahlung des Kredits hoch. Dabei kann der Kauf einer Immobilie im Ausland sowohl über deutsche wie auch über ausländische Banken mitfinanziert werden. Entscheidet sich der Hauskäufer dafür, einen Kredit im Ausland aufzunehmen, sollte er sich jedoch vorher gründlich über die dortigen juristischen Grundlagen informieren. Auch für den Findungsprozess der Immboilie gibt es einige Tipps, welche Interessenten objektiv und mit kühlem Kopf in die Immobilienwelt einsteigen lassen.
Auf gesetzliche Richtlinien und Steuerbestimmungen achten
Wer sich den Traum vom eigenen Ferienhaus im Ausland erfüllen möchte, sollte viel Zeit in die Suche nach dem geeigneten Objekt stecken. Bei der Besichtigung sollte penibel auf mögliche versteckte Mängel geachtet werden. Ein Sachverständiger, der mit vor Ort ist, kann dabei helfen, diese zu finden. Auch ist wichtig, zu erfahren, ob noch Hypotheken auf das Haus bestehen und wie das örtliche Baurecht ausgestaltet ist.
Vor dem Kauf sollte sich der potenzielle Käufer über die Bestimmungen im Zielland im Klaren sein – etwa, was die Besteuerung angeht. Nicht in jedem Land ist es Ausländern zudem überhaupt erlaubt, ein Haus zu kaufen. Die Grunderwerbs- und die Grundsteuer liegen dabei bei sehr unterschiedlichen Sätzen in den jeweiligen Ländern. Ein Beispiel für spezifische Steuerrichtlinien ist etwa die Grunderwerbssteuer, die
- in Dänemark bei nur 0,6 Prozent des Kaufpreises,
- in Belgien jedoch bei 12,5 Prozent liegt.
Aufgepasst
In Griechenland kommt eine Spekulationssteuer in Höhe von bis zu 25 Prozent zum Kaufpreis hinzu. In der Schweiz kann diese je nach Region bis zu 52 Prozent betragen.
Missverständnissen vorbeugen mit Notar und Dolmetscher
Potenzielle Häuser finden Interessierte vor allem über das Internet. Ein Besuch vor Ort vor dem Kauf ist jedoch selbstredend unerlässlich. Auch in lokalen Zeitungen werden Immobilien inseriert. Wer ein interessantes Objekt gefunden hat, sollte zum Kauf unbedingt einen Dolmetscher und einen Notar hinzuziehen. So können etwa sprachliche Barrieren überwunden werden. Vor dem Kauf ist es auch wichtig, die Kosten zu überprüfen.
Diese unterscheiden sich je nach Land und dessen allgemeiner wirtschaftlicher Lage sehr stark. Vor allem in Spanien und Italien sind die Preise für Immobilien stark gesunken. Auch in der Türkei liegen die Kosten derzeit sehr niedrig. Beachtet werden sollte dabei, dass über den reinen Hauskauf und die anfallenden Steuern hinaus weitere Kosten hinzukommen, etwa Reisekosten, Kosten für Dolmetscher und Notar und Kosten für die Verwaltung der Immobilie, die auch in der Zeit, in der der Besitzer dort nicht residiert, gepflegt werden muss.
Video: Der Traum vom Ferienhaus
Hauskauf im Ausland kann sich lohnen – bei guter Planung
Weil die Preise für Immobilien in vielen europäischen Ländern gerade sehr günstig sein, kann sich ein Hauskauf im Ausland derzeit lohnen. Käufer sollten jedoch die jeweiligen Vorschriften, Steuerrichtlinien und mögliche landestypische Eigenheiten beachten. Ein Notar und Dolmetscher sollten zu Rate gezogen werden.
Titelbild: ©istock.com – SimonDannhauer
Keine Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare! Schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel!