Nach vier Jahrzehnten verlässt die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete (Wahlkreis Frankfurt am Main) Erika Steinbach die CDU. Sie war in den letzten Jahren war sie immer wieder durch kontroverse Äußerungen und Tweets aufgefallen.

Von „Erika Steinbach, CDU“ zu „Erika Steinbach, fraktionslos“

Aus der vordersten Reihe des Bundestages in die Letzte. Sie bekommt einen Platz für fraktionslose Abgeordnete, die sich immer einzeln in der letzten Reihe des Plenums befinden. Erika Steinbach zieht nach ihrem Austritt aus der CDU um. Warum sie nach vier Jahrzehnten ihre Partei verlassen hat, erläuterte sie in einer fünfseitigen Erklärung.

Der Austritt sei für sie nach so langer Zeit „nicht schmerzfrei“, doch sie habe feststellen müssen, dass sie heute weder in die CDU eintreten, noch sie als Nichtmitglied wählen würde. Dieser Schrgitt ist das bisherie Ende einer wachsenden Abspaltung zwischen Steinbach und ihrer Partei.

In Tweets, Talkshows und Interviews äusserte sich Steinbach immer wieder deutlich gegen den Kurs ihrer Partei, speziell in der Flüchtlingspolitik, aber auch im Bezug auf die so genannte „Ehe für Alle“ und die Energiewende. Sie geriet durch ihre Äußerungen immer wieder in die Kritik.

Schnell Gezwitschert, lange geärgert – Steinbach auf Twitter

In den Fokus der Öffentlichkeit geriet Steinbach als sie den Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo bei Twitter kommentierte mit „Nur kath. Kirche kritisieren, sonst lebensgefährlich;-)“, vor allem den Smiley am Ende hielten viele für unangemessen und geschmacklos.

Aber auch weitere Tweets und Äußerungen von Steinbach führten zu Kritik und letztendlich zum Bruch mit einigen Parteikollegen. Als sie das Bild eines blonden Kindes teilte, dass von dunkelhäutigen Menschen umringt wird und mit dem Schriftzug „Deutschland 2030“ untertitelt ist, hagelte es Kritik.

Berater Tipp

Was ist das für ein Bild?

Das Bild war so auch auf verschiedenen rechtsextremen Internetseiten zu finden. Das Originalbild stammte von einer amerikanischen Fotojournalistin und wurde in einem indischen Kinderheim aufgenommen.

 

Der öffentliche Austritt der Erika Steinbach – CDU/CSU reagiert gespalten

Auch beim Thema „Steinbach“ sind sich die Schwesternparteien uneins. Die Stimmen aus der CSU bedauern Steinbachs Austritt. CSU Generalsekretär Andreas Scheuer äußerte Steinbach hätte in der Partei ihre konservativen Grundsätze weiter vertreten sollen.

Generalsekretär Peter Tauber scheint Steinbach allerdings nicht nachzutrauern und nennt ihren Austritt „fast absehbar“ und „konsequent“, die Vorwürfe allerdings, die Steinbach gegen die CDU und Kanzlerin Merkel erhebt, hält Tauber für „maßlos übertrieben“.

AfD Politikern Beatrix von Storch lädt Steinbach öffentlich via Twitter ein, in die AfD einzutreten. Sie tweetete „konservative EX-CDU’ler sind in der AfD immer herzlich willkommen.“

Video: Erika Steinbach zu ihrem Austritt aus der CDU

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Erika Steinbach – CDU nicht mehr konservativ genug

Sie fühlt sich politisch in der CDU nicht mehr zuhause. Laut eigener Aussage wird Steinbach parteilos bleiben und bis zum Ende der Wahlperiode Abgeordnete bleiben. Ob der viel spekulierte Eintritt in die AfD danach folgen wird, bleibt abzuwarten. Bisher reagierte Steinbach verhalten auf Nachfragen dazu.

Titelbild: ©istock.com – chris-mueller