Der Begriff Headhunter fällt immer wieder auf dem Arbeitsmarkt. Doch wie sieht die Arbeit eines Headhunter überhaupt aus und worin besteht der Unterschied zu einem konventionellen Personalvermittler? Einblicke in ein besonderes Berufsfeld.

Headhunter jagen nicht nur Topmanager

Headhunter heißt übersetzt so viel wie Kopfjäger. Während man sich irgendwo im tropischen Dschungel eher sorgt, wenn einem ein solcher hinterherjagen würde, ist das auf dem Arbeitsmarkt als Kompliment zu betrachten. Denn ein Headhunter kümmert sich darum, passende Mitarbeiter für ein Unternehmen zu finden. Wer von einem kontaktiert wird, darf davon ausgehen, in seiner Branche gut zu sein. Am Anfang konzentrierte sich die Arbeit des Headhunter auf die Suche nach Führungskräften. Heute suchen Headhunter auf allen Ebenen nach geeigneten Kandidaten.

Einige haben sich auf die Gruppe der Berufseinsteiger spezialisiert und vermitteln Absolventen, die das Zeug für eine vielversprechende Karriere haben. Je nach Anforderungsprofil sucht ein Headhunter direkt nach geeigneten Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt. Zur Arbeit eines Headhunter gehört es auch, eine Kartei mit potenziellen Spitzenkräften anzulegen und zu verwalten.

Professionelles Headhunting hat seinen Preis

Oft werden Headhunter und Personalvermittler miteinander verwechselt. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Anforderungsprofile. Ein Personalvermittler kümmert sich um normale sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer oder um Stellensuchende, die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewerben wollen. Personalvermittler sind oft fest angestellt, zum Beispiel bei der Bundesagentur für Arbeit, und beziehen ein fixes Gehalt. In manchen Fällen erhalten sie eine Erfolgsprämie.

Der Headhunter verlangt ein Honorar, das in der Regel 35 Prozent der Gesamtjahresbezüge beträgt, die den Kandidaten auf der entsprechenden Position erwarten. Erstattet werden ebenfalls Auslagen wie Ticketkauf, Restaurantbesuche oder angemietete Besprechungsräume. Doch nicht jedes Jahresgehalt, das gezahlt wird, lässt einen Headhunter aktiv werden. Manche vermitteln bereits ab Bezügen von 50.000 Euro jährlich, andere Headhunter werden erst ab 150.000 Euro tätig.

Berater Tipp

Zusammenarbeit mit Unternehmen

Gemeinsam mit dem Klienten wird vorab eine Suchstrategie festgelegt. Dann gehört es zur Arbeit des Headhunter, wechselwillige Kandidaten anzusprechen. Ob die Vermittlung erfolgreich wird oder nicht, ist in diesem Falle egal.

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Gute Headhunter brauchen Fingerspitzengefühl

Doch natürlich ist nicht jeder Anwerbeversuch erfolgreich. Die Arbeit des Headhunter ist nur dann effektiv, wenn die Firmen zu ihren Wunschkandidaten kommen. Oberste Priorität bei der Tätigkeit des Headhunter genießt daher das Profiling. In diesem Prozess vergleicht der Headhunter die Fähigkeiten und das Potenzial des Kandidaten mit den Anforderungen der zu besetzenden Stelle.

Danach muss der Headhunter überprüfen, welcher der Bewerber am besten in die Unternehmensstruktur passt. Die Fähigkeit, sich in die diversen Firmenphilosophien und -strukturen hineinzudenken, ist unabdingbar. In diesem Schritt geht es darum, die Chemie zwischen Arbeitgeber und potenziellem Arbeitnehmer abzuklopfen.

Dem Kandidaten begegnet der Headhunter fachlich auf Augenhöhe, denn das baut Vertrauen auf. Oft ist es gar nicht so einfach, einen Kandidaten von einem Jobwechsel zu überzeugen. Denn viele Arbeitnehmer bleiben aus Sicherheitsgründen auf einer Stelle, die sie nicht mehr ausfüllt.

Großer Konkurrenzkampf auf dem Markt

Der Kampf auf dem Markt ist hart. In Deutschland konkurrieren mehr als 5000 Headhunter um attraktive Unternehmensmandante. Oft sind sie auf eine bestimmte Branche spezialisiert oder kümmern sich um einzelne Berufsfelder. Neben Organisationstalent und Fachwissen muss ein Headhunter auch Kommunikationsstärke besitzen und wechselunfreudige Kandidaten von ihren Perspektiven und ihrem Marktwert überzeugen. Eine bestimmte Ausbildung ist als Headhunter nicht notwendig, doch ein Studium der Betriebswissenschaften oder exzellentes Fachwissen in der jeweiligen Branche schadet auf keinen Fall.
Titelbild: ©istock.com – Tharakorn