Die Gerüchte um einen Börsengang von Zalando brodeln schon lange. Nun scheint das Unternehmen aber tatsächlich die ersten Schritte unternommen zu haben. Laut F.A.Z. hat der Online Modehändler Investmentbanken beauftragt, um den Börsengang einzuleiten.

Während das Hamburger Wirtschaftsmagazin Bilanz meldete, dass das Berliner Unternehmen Zalando einen Börsengang bereits Endes des Jahres plane, hält sich der Schuh- und Modehändler noch bedeckt. Auf Anfrage der F.A.Z. teilte ein Sprecher des Unternehmens nur eines mit: Kein Kommentar!

Nasdaq als Handelsplatz im Gespräch

Bereits im Februar machten die ersten Gerüchte über einen möglichen Börsengang die Runde, so dass dieser Schritt durchaus nicht unwahrscheinlich erscheint. In den Finanzkreisen hieß es zuletzt immer wieder, dass die Aktie Ende 2014, spätestens Anfang 2015. Die Wirtschaftswoche berichtete, dass die US-Technologiebörse Nasdaq für den Börsengang im Gespräch sei.

Daneben wird natürlich auch über die Konsortialbanken spekuliert. Hier seien die Schweizer Bank Crédit Suisse sowie die US-Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs im Rennen.

Börsengang trotz Verluste?

Seit der Gründung vor rund fünf Jahren hat sich Zalando zu Europas größtem Online-Modehändler entwickelt. Nach Angaben der F.A.Z. konnte das Unternehmen im letzten Jahr seinen Umsatz um 52 Prozent steigern.

Zwischen 2011 und 2012 hatten die Erlöse sogar verdoppelt. Dennoch sei das Unternehmen noch immer nicht profitabel. Zwar würden im Kernmarkt – Deutschland, Österreich und die Schweiz – die Gewinnschwellen erreicht, jedoch bringen die übrigen 12 Länder, darunter unter anderem die UK, Spanien, Finnland und Polen in denen das Unternehmen aktiv ist, bisher nur Verluste ein. Laut F.A.Z. beläuft sich der Verlust auf 118 Millionen Euro.

Video: Konsumgigant Zalando

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Zuletzt negativ aufgefallen

Nach Ansicht von Finanz-Experten könne sich das Unternehmen die Verluste nur leisten, weil die Investoren – allen voran die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik – immer wieder Geld zahlen. Alleine im vergangenen Jahr habe Kinnevek rund 100 Millionen Euro in das Online-Unternehmen investiert, so die F.A.Z.

Berater Tipp
Zuletzt ist der Online-Modehändler negativ aufgefallen, nachdem eine RTL-Reporterin im April dieses Jahres über Bespitzelungen, Gängelung und Verstöße gegen das Arbeitsrecht im Erfurter Zalando-Logistikzentrum berichtet hatte.
Zalando bestritt die Vorwürfe, versprach aber auch Besserung – Änderung der Arbeitsbedingungen und Abschaffung der „Pätzer“-Prämie – und leitete gleichzeitig rechtliche Schritte gegen die Reporterin ein.

Ebenfalls interessant: Kostenlose Trading-Software: die besten 3 Börsenprogramme im Vergleich!

Foto © Stocksnapper / Shutterstock.com