Blond, perfekt geschminkt, stilsicher im Auftreten, so sorgte Ivanka Trump schon vor Beginn des Amtsantritts ihres Vaters für Aufsehen. Inzwischen hat die 35-jährige ihren Beruf als Modedesignerin aufgegeben und steht Donald Trump als politische Beraterin zur Seite.

Von Wutreden und schwindendem Vertrauen

Donald Trump hat nach seinem umstrittenen Wahlsieg durch sein rüpelhaftes Auftreten, seine gleichzeitige Dünnhäutigkeit und sein aufbrausendes Verhalten für Misstrauen gesorgt, nicht nur außerhalb seines Landes, sondern auch bei seinen Wählern und Unterstützern. Es ist schwer vorstellbar, dass jemand, für den Selbstbeherrschung ein Fremdwort zu sein scheint, in Krisen als verantwortungsbewusster und vorausschauender Politiker handeln wird. Wird Trump seine Ziele erreichen? Ein Land zu regieren ist eben doch eine andere Aufgabe, als eine Firma zu leiten.

Gerade als auch einem nicht unerheblichen Teil der amerikanischen Bevölkerung dämmerte, dass dieser Präsident doch nicht die Optimalbesetzung für das Amt des Präsidenten ist, betrat die Tochter von Donald Trump das politische Parkett. Ein Kalkül, das aufzugehen scheint.

Von der Handtaschendesignerin zur mächtigsten Frau der USA?

Von der sprichwörtlichen „Tellerwäscherkarriere“ kann bei der Tochter von Donald Trump nicht die Rede sein. Ihre berufliche Karriere startete auf einem hohen Niveau, und zwar mit einem Prädikats-Abschluss einer Eliteuniversität im Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften.

Sie war danach erfolgreich als

  • Model für Versage und Tommy Hilfiger
  • Designerin
  • Unternehmerin
  • Vize-Präsidentin der Trump Organisation

Die politische Karriere ihres Vaters kam sie jedoch teuer zu stehen. Unternehmen boykottierten die weitere Zusammenarbeit mit ihrer Firma aus Protest gegen den Vater. Dessen Einmischung und scharfe Kritik auf politischem Weg verschlimmerte die Situation für seine Tochter. Ivanka Trump musste ihren Beruf als Designerin aufgeben. Seit dem 20. März ist sie die offizielle Beraterin ihres Vaters Donald. Ein Posten, für den sie kein Geld erhält. Allerdings besteht die Notwendigkeit auch nicht, denn das gemeinsame Vermögen von Ivanka Trump und ihres Mannes, dem Politikberater Jared Kushner, mit dem sie drei Kinder hat, wird mit 740 Millionen Dollar beziffert.

Berater Tipp

Ivanka Trumps Strategie könnte überzeugen

Donald Trump wird sich in Krisen erst noch als würdiger Präsident beweisen müssen. Bis dahin braucht er jemanden an seiner Seite, der seinen Auftritten etwas von ihrer Wucht nimmt, hin und wieder einlenkt und sein Verhalten erklärt. Das kann sicher niemand besser, als jemand aus seinem direkten Umfeld, wie Ivanka Trump, und das gelingt ihr außerordentlich gut.

Ihr Vater hat ein auch noch schwieriges Verhältnis zu den Medien. Journalisten begegnet er gerne aggressiv und zeigt sich vor Kameras abweisend. Die Tochter von Donald Trump begegnet Ivanka Medienvertretern hingegen souverän, gelassen, überzeugend und mit Anstand. Durch ihre eigene Geschichte, wie ihr Übertritt zum Judentum und der steilen Karriere im Hause Trump, gelingt es ihr, Vorwürfe, wie Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit zu entkräften. Die charmante Art, die ihr dabei zu eigen ist, entwaffnet politische Gegner, entschärft Debatten und könnte langfristig auch den Ton im weißen Haus beeinflussen.

Video: Ivanka Trump gibt TV-Interview: „Ich drücke mich sehr offen aus“

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Ivanka Trumps Bedeutung nicht unterschätzen

Die Tochter von Donald Trump auf die Position der persönlichen Beraterin zu setzen, war offenbar eine kluge Entscheidung. Niemals lässt sie sich aus dem Konzept bringen oder trägt Konflikte öffentlich aus. Sie schürt zudem Hoffnungen bei denen, die mit dem Präsidenten hadern. Entsprechend nehmen die Forderungen zu, sie möge stärker auf ihn einwirken. Ivanka Trump ist ein Geschenk für Donald Trump und könnte ihm tatsächlich helfen, die Amtszeit zu überstehen.

 

Titelbild: ©istock.com – lenscap67