Seit der de facto Abschaffung der Zinsen und der enormen Steigerung der Gesamtverschuldung des Staates befassen sich die Menschen in Deutschland zunehmend mehr und mehr mit Sachwerten. Nach dem Kauf einer Immobilie entfallen die Mietkosten und der frischgebackene Eigentümer bildet eigenes Vermögen. Aus diesem Grund erlebt der Immobilienkauf in Deutschland geradezu eine Renaissance.

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Veränderte Beleihungsgrenzen sind ein Indikator für steigende Risiken

Am Deutlichsten wird die Steigerung daran, dass Finanzierungspartner und Banken eine Anpassung der Finanzierungskriterien an die Niedrigzinsphase vorgenommen haben. Während früher meist ab einer Beleihungsgrenze von 60 % Zinszuschläge berechnet wurden, gibt es heutzutage sehr günstige Immobilienkredite sogar mit einer Finanzierungsquote von 80 %! Damit sinken die Eigenkapitalanforderungen an die Immobilienkäufer.

Dies ist auch durchaus verständlich: Wer beispielsweise in den Ballungsräumen München, Stuttgart oder auch Düsseldorf einen Immobilienkauf erwägt, der würde während einer langen Ansparphase zu hohe Mietaufwendungen haben, die einen Vermögensaufbau bremsen würden. Da die Banken weniger Eigenkapital fordern ist die Restverschuldung auch höher, falls es zu kurzfristigen Einbrüchen beim verfügbaren Haushaltseinkommen des Immobilienkäufers kommen sollte.

Längere Abzahlungsdauern fordern eine sehr langfristige Orientierung

Ein weiteres Indiz für ein erhöhtes Risiko ist die Preisentwicklung der Immobilien. Wer wissen möchte, wie hoch die Risikoposition ist, der kann auch die notwendige Abzahlungsdauer bis zur Tilgung des Immobilienkredits als Maßstab verwenden. Immer dann, wenn die Immobilienpreise mehr als die jeweils verfügbaren Einkommen steigen, dann wird die Planbarkeit geringer. Einfach weil die Rückzahlung der Kredite als umso unsicherer angesehen werden kann, je weiter man in die Zukunft blicken muss.

Das Nachrichtenmagazin Focus berichtete im November 2013 von Immobilienpreisen, die um bis zu 6,9 Prozent gestiegen wären. Gibt es den derzeitigen Beruf, die Branche oder den Arbeitsplatz noch? Wie wird die gleiche Arbeit in Zukunft bewertet? Alles dies sind Fragen, die sich beim Immobilienkauf stellen. Insbesondere dann, wenn die anfängliche Tilgung relativ niedrig ist und man von einer Abzahlungsdauer von 30 oder mehr Jahren ausgehen muss.

Chance auf Wertsteigerung statt garantiertem Wertverfall

Das steigende Risiko beim Immobilienkauf ist dennoch vergleichsweise gering zu vielen anderen Anlagealternativen, die mindestens bis zum Jahr 2019 oder noch weiter hinaus einen garantierten Wertverlust erleiden werden. Der Anleger, der sich eine Altersvorsorge aufbauen möchte, bewegt sich also ganz gezielt auf dem Chancen-/Risiko-Profil nach oben, um eine positive Rendite erzielen zu können. Der Hintergrund dafür ist, dass angesichts einer hohen Inflation festverzinsliche jährliche Wertverluste erleiden und auch die meisten Aktien einen Großteil der Kursrallye wohl hinter sich haben dürften.

Berater Tipp
Deshalb entscheidet sich der Anleger nicht in eine Streuung der Geldanlage in viele kleine unterschiedliche Investments! Stattdessen verwirklicht er sich den Traum vom eigenen Zuhause und setzt einen Großteil des Vermögens hier ein. Damit ergibt sich die Chance auf die Wertsteigerung und den Aufbau eines eigenen Vermögens. Der Eigentümer zahlt sozusagen die Miete an sich selbst, wie vielfach und sehr zutreffend formuliert worden ist.

Die Werthaltigkeit von Immobilien ist scheinbar unschlagbar

Trotz der veränderten Rahmenbedingungen wie einer steigenden Unsicherheit an den Finanz- und Arbeitsmärkten und einer extremen Niedrigzinsphase ist die Investition in Immobilien für viele die beste Anlagealternative. Dies liegt daran, dass eine Immobilie einen hohen Nutz- und auch Substanzwert hat.

Angesichts der Rückbesinnung auf echte Sachwerte nehmen die Anleger aber auch hohe Preise und damit ein steigendes Risiko in Kauf. Damit wächst die Gefahr einer leichten Übertreibung der Immobilienbewertungen, weshalb es eine theoretische Möglichkeit einer leichten Wertberichtigung geben kann. Marktkenner weisen aber auf das im Gegensatz zu anderen Vermögensanlagen erheblich geringere Verlustpotenzial von Immobilien hin.

Video: Kaufen oder Mieten? – Immobilienkauf

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