Die Niedrigzinsphase und die hohe Volatilität an den Wertpapiermärkten bringen viele Anleger auf den Gedanken eher langfristig zu investieren. Diese Geldanlagen sollten die Gewinne vielleicht eher aus einem langfristig orientierten unternehmerischen Engagement, denn aus einem Investment in Wertpapiere schöpfen. Und in der Tat: Diese Form der Geldanlage gibt es seit längerer Zeit. Geschlossene Investmentfonds sind darauf ausgelegt, längerfristige Anlageziele gemeinsam zu verwirklichen. Doch wo liegen deren Vorteile und Nachteile? Ein Blick auf zwei typische Fonds-Kategorien zeigt diese exemplarisch auf.

Hochwertige Einkaufszentren werden oft mit geschlossenen Fonds finanziert

Die Welt des Einzelhandels ist ständig in Bewegung. In den letzten Jahren wurden viele Stadtkerne durch neue Einkaufszentren aufgewertet, die eine einzelhandelsspezifische Architektur mit pfiffigem Design und der Funktion eines Innenstadtmagneten kombinieren. Alleine aufgrund der typischen Zahlungsströme eines Bauprojektes einer Einzelhandelsimmobilie bieten sich hier langfristige Finanzierungen an.

Ein geschlossener Fonds hat den wesentlichen Vorteil, dass die Investition planbar ist. Ohne eine hohe Kreditaufnahme – für die wieder Zinsen fällig werden würden – wird das Projekt gemeinsam finanziert. Die nach der Einweihung realisierten Nettomieten werden für die Gewinnausschüttung und die vereinbarten Rückzahlungen genutzt. Hier wäre es schwierig, jeden Tag eine Rücknahme der Anteile anbieten: Durch das Bereithalten von Liquidität und ständige Wertgutachten würden jede Menge Kosten entstehen.

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Lesen Sie hier weiter, was ein geschlossener Fonds ist.

Große Objekte können mit geschlossenen Fonds finanziert werden

Bei Einzelhandelsimmobilien könnte sicherlich diskutiert werden, ob ein Teilverkauf nicht doch angebracht wäre um beispielsweise zwei Mal im Jahr eine Rückgabemöglichkeit anbieten zu können. Bei untrennbaren Gütern wir einem Verkehrsflugzeug oder einem Container-Schiff zeigt sich ganz deutlich die Notwendigkeit, dieses Investitionsgut die volle Nutzungsdauer oder volle Investmentzeit zu nutzen.

Meist werden die Objekte für einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren an Fluggesellschaften oder Reedereien verleast und danach verkauft. Dem Investor steht dann zum vereinbarten Termin der Anteil am Restwert zu. Während der Laufzeit werden die jährlichen Gewinne ausgeschüttet. Hier verbindet der geschlossene Fonds den Vorteil der exakten Planbarkeit der Laufzeit mit zwischenzeitlichen Gewinnauszahlungen. Der große Vorteil ist zudem, dass auch Anleger mit geringeren Investitionssummen an attraktiven Investments teilnehmen können. Wer die Fondsprospekte und Informationen der Fondsvermittlungen, wie zum Beispiel von fondsvermittlung24.de liest, der wird oft eine Mindestanlagesumme von lediglich 10.000 Euro finden.

Berater Tipp

Keine Sparverträge bei geschlossenen Fonds möglich

Ein wesentlicher Kritikpunkt bei den geschlossenen Investmentfonds ist die fehlende Möglichkeit, einen Sparvertrag mit monatlicher Einzahlung abschließen zu können. Anders als bei den Aktienfonds mit Tausenden Sparern gibt es auch keine tägliche Wertfeststellung, so dass die Handelbarkeit an der Börse meist nicht gegeben ist. Deshalb wird die Fondsvermittlung auch darauf hinweisen, dass die Einzahlungstermine und die Auszahlung zu festen Terminen erfolgen werden. Im Gegenzug bieten die geschlossenen Investmentfonds aber echte unternehmerische Beteiligungen an.

Mehr Rendite bedeutet auch ein höheres Risiko

Der geschlossene Investmentfond ist explizit für alle diejenigen Anleger gedacht, die eine höhere Rendite als bei Festverzinslichen erzielen wollen. Deshalb investieren sie meist in ein einziges Investitionsobjekt. Damit ist die Wertentwicklung des geschlossenen Fonds auch von externen Faktoren abhängig.

Steigt beispielsweise der Wert von Flugzeugen und Schiffen stark an, weil der Welthandel boomt, dann realisieren die Anleger erhebliche Wertzuwächse beim planmäßigen Verkauf des Investitionsobjekts am Laufzeitende. Andererseits kann es bei Immobilien beispielsweise einen leicht höheren Leerstand geben, als in den Prognoserechnungen gedacht: Dann fallen die jährlichen Ausschüttungen niedriger aus. Bei geschlossenen Fonds sollten die Anleger deshalb ebenso auf die Risikostreuung setzen und beispielsweise bei der Fondsvermittlung nach ganz unterschiedlichen Investitionsobjekten fragen.

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