Reisen – ob geschäftlich oder privat – erfolgt immer häufiger mit dem Flugzeug. Sinkende Preise machen Flugreisen immer attraktiver gegenüber der Fahrt mit dem Pkw über längere Strecken.

Viele Flugreisen – viel Konkurrenz

Fakt ist, dass in Deutschland viel geflogen wird. Dabei ist der Frankfurter Flughafen der absolute Spitzenreiter in Deutschland. Mit jährlich 466.000 Abflügen führt der die Statistiken der deutschen Flüge an. Danach folgt der Flughafen München mit 372.000 Flügen jährlich. Das Schlusslicht, was die Anzahl der Abflüge angeht, bildet der Flughafen Köln/Bonn mit jährlich 107.000 Abflügen.

Die renommierten deutschen Fluggesellschaften müssen allerdings immer mehr Passagiere an ihre ausländischen Konkurrenten abgeben, die auch eher ungewöhnlichere Direktflüge im Programm haben. Wizz Air ist ein solcher Billigflieger osteuropäischer Herkunft, der Deutschland als wichtigen Markt entdeckt hat und neue Deutschland-Flüge im Programm hat.

Kleinere und weniger frequentierte Flughäfen wie Köln/Bonn oder auch Dortmund, die auch Deutschlandflüge im Programm haben, profitieren davon allerdings ebenso. Allein im Jahr 2013 hat Wizz Air allein 13,5 Millionen Passagiere befördert. Ab Juni bietet die Gesellschaft nun auch Flüge zwischen Nordrhein-Westfalen und Bosnien-Herzegowina an. Dreimal wöchentlich geht es dann von Dortmund in die 100 km von Zagreb entfernte Industriestadt.

Zudem bietet die Gesellschaft auch ab Juni Flüge zwischen Danzig und Köln an, die auch jeweils dreimal wöchentlich angeflogen werden. Dabei deckt der Anbieter eine Lücke ab, die große deutsche Fluggesellschaften nicht als Direktflüge im Programm haben.

Spanier drängen auf den deutschen Markt

Die spanische Airline Air Europa plant für die Wintersaison 2014/2015 einen Ausbau der Kapazitäten auf den deutschen Liniendiensten. Größere Jets sollen dann mehr Kapazitäten für Passagiere bieten. Anstelle von 120-sitzigen Fliegern sollen dann 180-Sitzer eingesetzt werden.

Dieser Ausbau ist durch die gute Auslastung der Deutschlandflüge rentabel geworden. Dabei erfolgt der Ausbau auf schon vorhandenen Verbindungen wie beispielsweise Madrid-Frankfurt. Allerdings wird der Kapazitäten-Ausbau auch gleich auf geplante Strecken – beispielsweise München-Madrid – umgesetzt. Die Fluggesellschaft, die dem spanischen Touristik-Konzern Globalia angehört, ist sehr engagiert auf dem deutschen Markt.

Mehr und mehr engagieren sich Fluglinien – beispielsweise eben Air Europa – in diesem Zusammenhang nicht nur als Wettbewerber der deutschen Fluglinien, sondern darüber hinaus auch gleich als Reiseveranstalter auf dem deutschen Touristikmarkt. Das Cross-Selling hat nun auch die Fluggesellschaften erreicht. So hat die spanische Fluggesellschaft eine Flugzeugflotte von 45 Maschinen undist darüber hinaus auch als Betreiber von 1.000 Reisebüros sowie 30 Hotels tätig.

Rückschläge für Fluggesellschaften

Besonders die deutsche Fluggesellschaft Airberlin wird aber nicht nur durch die ausländische Konkurrenz bedrängt. Auch aus Deutschland selbst kommen Entwicklungen auf die Gesellschaft zu, die mit Verlusten verbunden sind.

Die ohnehin schon in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende Gesellschaft muss nun auch noch Einbußen bei den Dienstreisen von Beamten des Bundes zwischen Bonn und Berlin hinnehmen, da sämtliche wichtigen Arbeitsplätze nun absehbar von Bonn nach Berlin verlegt werden. Zudem steigt auch auf Airberlin der Druck der Konkurrenz, die Billigflüge anbieten.

Auch wenn aktuell aus Sicht der Passagiere ein Anstieg der Flugpreise zu verzeichnen ist, wird die Tendenz langfristig im Preis-Konkurrenzkampf der Wettbewerber liegen, denen sich die deutschen Gesellschaften, und auch Airberlin mit ohnehin schon vorhandenen wirtschaftlichen Problemen, zudem stellen müssen.

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Berater Tipp

Flugreisen – die deutschen Gesellschaften sind unter Druck

Nicht nur der Wettbewerb im Hinblick auf die Preise setzt den deutschen Fluggesellschaften zu. Ausländische Mitbewerber erobern immer mehr den deutschen Markt. Hinzu kommt das Cross-Selling, das heißt, die Verbindung von Flugreisen sowie Reisebüros und Hotels, womit alle Bedürfnisse von Passagieren abgedeckt werden. Für die meisten Gesellschaften wird der Gegenwind daher stärker, zumal die Tendenz zum Billigflug erhalten bleibt.

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