In vielen Branchen gibt es immer noch sehr gute Chancen mit einer Selbständigkeit großen Erfolg zu haben und zugleich sein eigener Chef sein zu können. Allerdings macht es ein sehr harter Wettbewerb unter den einzelnen Unternehmern oftmals schwer gleich richtig durchstarten zu können. Deshalb sollten Unternehmensgründer auf Einiges achten, damit die Erfolgswahrscheinlichkeit höher wird.

Eigenkapital für Anlaufverluste sollte zur Verfügung stehen

Beim Übergang von der nicht selbständigen Tätigkeit zum eigenen Unternehmen kennen Sozialversicherung und Ämter leider kein Pardon: Die Krankenversicherung wird ab dem ersten Monat berechnet und auch bei Anfangsverlusten wird ein Mindestbetrag von knapp über 300 Euro pro Monat von der gesetzlichen Krankenversicherung verlangt. Zusätzlich zu den Kosten für den eigenen Lebensunterhalt und ggf. Geräte sowie Mieten kommt da schnell ein mittlerer vierstelliger Betrag an Monatskosten auf den jungen Unternehmer zu, auch wenn er noch keine Aufträge an Land gezogen hat. Deshalb sollte für die Unternehmensgründung ein Eigenkapitalbetrag zur Verfügung stehen, der die ersten drei bis sechs Monate Anlaufphase finanzieren hilft.

Der Businessplan sollte lange vor der Unternehmensgründung erstellt werden

Bei einer Unternehmensgründung kann man vieles richtig, Einiges aber auch falsch machen. Der Klassiker unter den Fehlern ist eine falsche Preiskalkulation. Egal ob im Handwerk, in der Gastronomie oder auch bei Transportleistungen: Die von den Kunden bezahlten Preise müssen nicht nur die Lohnkosten plus die Lohnnebenkosten decken, sondern auch Abnutzung / Wertverzehr von Geräten und Inventar und auch die Kosten für Buchführung, Marketing und den allgemeinen Geschäftsbetrieb.

Dann passiert nicht der Fehler, dass der Unternehmensgründer fünfzig oder mehr Stunden arbeitet und kaum etwas Netto in der Kasse bleibt. Obwohl eine sehr stabile und auch erneut kaufende Kundenbasis vorhanden ist. Zudem sind spätere Preiserhöhungen schwerer durchzusetzen, als gleich und anfangs richtig zu kalkulieren. Ein ausgearbeiteter Geschäftsplan gibt mehr Sicherheit über die Kostenbasis, Einkaufspreise und den Break-even.

Video: Businessplan erklärt

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wettbewerber und Marktchancen sollten vorab geprüft werden

Vor dem Schritt in die Selbständigkeit sollte jeder Unternehmer eine gründliche Marktanalyse vornehmen. Diese sollte sowohl die Anzahl und Stärke der zukünftigen Wettbwerber enthalten, darf aber auch die Kundenbasis nicht vergessen. Passen die anzubietenden Produkte oder Dienstleistungen überhaupt in die Region, zur Altersstruktur der Bevölkerung oder dem vorhandenen Konsum- und Freizeitverhalten? Oder ist es ausgerechnet das Trendprodukt, welches zwar jahrelang nachgefrgat wird, der Gründer aber schon sehr starke Wettbewerber vorfinden würde?

In beiden Fällen müssten erhebliche Widerstände überwunden werden, um den Markt wirklich erfolgreich bearbeiten zu können.

Berater Tipp

Die Marktanalyse

Anhand dieser Analyse lässt sich zudem feststellen, wie das Preisniveau so allgemein aussieht und ob die notwendigen Einnahmen auch wirklich erzielt werden könnten. Außerdem lässt sich vorab schon grünes Licht geben oder rechtzeitig kann der Nachbesserungsbedarf bei der Geschäftsgründung erkannt werden.

Nachdenken und das Planen sind für den Gründungserfolg essenziell

Neben Wissen und Können im Beruf sind Nachdenken und das rechtzeitige Planen essenziell für den Gründungserfolg. Mit einem Zahlenwerk bzw. auch einer konkreten Vorstellung der Selbständigkeit im Rücken fällt vieles leichter: Beim Gespräch mit dem Firmenkundenberater der Bank müssen nicht alle Zahlen und Grundlagen erst mühsam erarbeitet werden. Darüber hinaus kann der Gründer selbstbewusster auftreten, wenn die Preisvorstellungen und Kalkulationen sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Auch häufige Fehler von Gründern wie eine übereilte Gründung, eine vollkommen falsche Preisgestaltung oder die Nicht-Kenntnis des Marktes werden vermieden. Zudem zeigt sich beim ersten Rechnen, ob der Gründer auch mit Dingen wie Buchhaltung und Finanzen etwas anfangen möchte.
©istock.com – PhotoBylove