Ohne ein Girokonto geht heutzutage fast nichts mehr. Lohn- und Gehaltseingänge, bargeldloser Zahlungsverkehr, Daueraufträge, Lastschriften und Bargeldabhebungen – das Girokonto ist sowohl aus dem privaten, als auch dem geschäftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Falsch liegt jedoch, wer denkt, Girokonto sei gleich Girokonto. Denn gerade in diesem Bereich gibt es teils enorme Unterschiede. Zahlreiche Anbieter präsentieren diverse Modelle und Tarife. Wichtig ist, ein Girokonto zu finden, das bestmöglich zu den eigenen Anforderungen passt.

Der Vergleich ist das Ziel

Nur ein detaillierter Vergleich der einzelnen Angebote kann helfen, in dem übervollen Markt an Anbietern und Konten die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei gilt es, einiges zu beachten. Viele machen beispielsweise den Fehler, sich bei einem Girokontovergleich lediglich auf die anfallenden Kontoführungsgebühren zu beschränken. Natürlich spielen diese Kosten beziehungsweise der Aspekt, ob das Konto kostenlos geführt wird, eine wichtige Rolle. Doch dies alleine sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein.

Denn es bestehen deutlich mehr Unterschiede als nur die Kontoführungsgebühren. So ist es unter anderem auch wichtig zu wissen, unter welchen Bedingungen ein Girokonto gebührenfrei geführt wird: Das kann eine grundsätzlich kostenfreie Kontoführung sein, nicht wenige Banken gewähren dies jedoch erst ab einem gewissen monatlichen Gehaltseingang. Ebenfalls interessant ist, ob und zu welchen Konditionen das Guthaben verzinst wird. Auch weitere eventuell anfallende Kosten wie (Kredit-)Karten- oder Kontoauszugsgebühren sollten genau unter die Lupe genommen und verglichen werden.

Der Dispokredit

Viele Girokontoinhaber legen des Weiteren Wert auf einen Dispositionskredit, den sie häufig auch regelmäßig nutzen. Gerade in dieser Hinsicht zahlt sich ein vorheriger Vergleich aus. Die Höhe der Sollzinsen und des eventuellen Überziehungszinssatzes können sich erheblich unterscheiden. So schwanken derzeit die Dispozinsen je nach Anbieter zwischen etwa 7,5% und über 12%, bei der geduldeten Überziehung sind die Ausschläge teilweise noch größer.

Abgesehen davon sind die Voraussetzungen, unter denen der Dispokredit zur Verfügung gestellt wird, stark anbieterabhängig. So ist es möglich, einen Überziehungsrahmen ohne jeglichen Nachweis zu erhalten, andere Banken hingegen prüfen detailliert den monatlichen Geldeingang. Die SCHUFA-Prüfung ist allerdings für die Einräumung eines Dispositionskredits obligatorisch.

Berater Tipp

Viele Wege führen nach Rom

Alles wichtige Punkte, die in einen Vergleich in jedem Fall mit einfließen sollten. Dabei gibt es verschiedene Wege, einen Girokontenvergleich zu machen. Grundsätzlich ist natürlich das Internet beste und erste Anlaufstelle. Neben der Möglichkeit, die Konditionen der einzelnen Angebote auf den Websites der Banken im Detail zu überprüfen, stehen auch zahlreiche Vergleichstabellen zur Verfügung, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die wichtigsten Gebühren sowohl der Filialbanken als auch der Direktbanken können einander hier auf einen Blick gegenübergestellt werden.

Girokonten online zu vergleichen ist daher eine gute und sinnvolle Möglichkeit auf der Suche nach dem individuell passenden Konto. Wer Wert auf den persönlichen Service vor Ort legt, kann im Internet eine Vorauswahl treffen und sich anschließend gut vorbereitet in der Bankfiliale beraten lassen.

Ein guter Vergleich lohnt sich

Ein Girokonto ist heute nahezu unverzichtbar. Doch es ist wichtig, ein passendes Modell zu finden. Der Vergleich einzelner Angebote ist dafür unumgänglich. Je nach individueller Nutzung können die Unterschiede mit mehreren hundert Euro pro Jahr zu Buche schlagen – insbesondere dann, wenn der Dispokredit häufig ausgereizt wird.

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