Immer mehr junge Menschen finanzieren sich ihr Hochschulstudium durch Bildungskredite für Studenten. Doch wer hier nicht aufpasst, kann am Ende des Studiums eine böse Überraschung erleben.
Studieren ist teuer
- Studieren ist teuer
- Bildungskredite für Studenten
- Staatliche Kredite sind die Platzhirsche
- Video: Campus Magazin: Studieren mit Kredit: Studienfinanzierung mit Schulden?
- Bildungs-oder Studienkredite nur wenn es nicht anders geht
- Die Hälfte des Bafögs muss zurückgezahlt werden
- Fazit: Bestanden oder nicht, die Rückzahlung beginnt
Die meisten Studenten finanzieren ihr Studium durch Bafög oder werden von ihren Eltern unterstützt. Andere hingegen haben diese Möglichkeiten nicht und sind daher auf alternative Finanzierungsformen angewiesen wie:
- Bildungskredite oder
- Studienkredite
Stellt sich die Frage, inwiefern sich die Finanzierungsarten voneinander unterscheiden beziehungsweise welche Vorteile und Risiken damit verbunden sind?
Bildungskredite für Studenten
Im Prinzip gibt es zwischen Bildungskrediten und Studienkrediten als Finanzierungsform keine gravierende Unterschiede. Mit dem Studienkredit wird in der Regel das komplette Studium finanziert. Hingegen dient ein Bildungskredit meist dazu, finanzielle Engpässe am Ende des Studiums zu überbrücken. Viele Studierende verdienen an Hand von Nebenjobs das Geld , was sie für das Studium benötigen. Allerdings ist der zeitliche Rahmen eines Studiums, insbesondere in der Schlussphase, sehr eng. Daher bleibt meist nicht die Zeit um nebenbei zu arbeiten, ohne dadurch die Vorbereitung für die Abschlussprüfung zu vernachlässigen. Um sich vollständig auf die Prüfung konzentrieren zu können, bieten Bildungskredite für Studenten den finanziellen Hintergrund. Die Vor-und Nachteile sind dabei mit denen der Studienkredite identisch.
Staatliche Kredite sind die Platzhirsche
Laut Statistik sind in Deutschland allein in den Studienjahren 2014 bis 2015 rund 60.000 Studienkredite abgeschlossen worden. Die meisten Kredite, nahezu 90 Prozent, wurden von zwei staatlichen Institutionen gewährt:
1. KfW-Studienkredit: Bei diesem Kredit werden bis zu 650 Euro pro Monat an den Studierenden ausgezahlt.
2. Bildungskredite für Studenten vom Bundesverwaltungsamt: Hier beträgt die maximal mögliche Darlehenssumme 7.200 Euro. Aufgrund des limitierten Kreditbetrages ist diese Finanzierungsform eher als finanzielle Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen geeignet.
TIPP: Studierende, auf der Suche nach einer Studienfinanzierung, sollten unbedingt ein Gespräch mit der Sozialberatungsstelle des Studentenwerkes führen, die sich mit Bildungs-und Studienkrediten bestens auskennen.
Video: Campus Magazin: Studieren mit Kredit: Studienfinanzierung mit Schulden?
Bildungs-oder Studienkredite nur wenn es nicht anders geht
Eine einmalige Auszahlung der Kreditsumme ist weder bei Studienkrediten, noch bei Bildungskrediten zulässig. Die Auszahlung der vereinbarten Finanzierung erfolgt in monatlichen Raten. Studien- beziehungsweise Bildungskredite werden vom Staat als auch von Banken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank angeboten. Allerdings sind diese Bankhäuser in diesem Fall nur vermittelnd tätig. Das bedeutet, es handelt sich um nichts anderes als einen normalen KfW-Studentenkredit. Andere Banken wie die Volksbanken und Sparkassen bieten eigene Finanzierungsmodelle für Studierende an. Diese Kredite unterscheiden sich vom KfW-Darlehen vor allem durch die unterschiedlich gehandhabten Rückzahlungsfristen und den Zinsen. Das Hauptproblem der Bildungskredite für Studenten sowie der Studienkredite sind die Rückzahlungsmodalitäten.
Die Hälfte des Bafögs muss zurückgezahlt werden
TIPP: Generell sollte ein Bildungskredit nur dann in Betracht gezogen werden, wenn wirklich alle anderen Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Immerhin muss beim Bafög nur die Hälfte des Studiengeldes nach dem Studium zurückgezahlt werden. Bei allen anderen Finanzierungsformen ist sofort der gesamte Kreditbetrag fällig.
Fazit: Bestanden oder nicht, die Rückzahlung beginnt
Wurde das Studium beendet, muss das Geld zurückgezahlt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Abschlussprüfung bestanden wurde oder nicht. Wer dann, trotz des abgeschlossenen Studiums, noch keine Stelle in seinem Beruf gefunden hat, bekommt Schwierigkeiten mit der Rückzahlung des Bildung-oder Studienkredites und somit auch mit der Bank. Die Rückzahlung muss daher unbedingt schon bei Abschluss des Kreditvertrages geklärt sein. Ansonsten beginnt das Leben nach dem Studium direkt mit einem Berg von Schulden.
Titelbild: ©istock – Photobuay
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