Die neue schwarz-rote Bundesregierung hat im Rahmen des Koalitionsvertrages einige Neuerungen beschlossen, die erhebliche Belastungen für die Rentenkassen mit sich bringen werden. Die Mütterrente und die Rücknahme des erhöhten Renteneintrittsalters in einigen Fällen bedeuten im Klartext Mehrausgaben. Die Bundesregierung wird gemäß dem Versprechen, keine Steuern zu erhöhen alle dieser Mehrausgaben auf die Beitragszahler abwälzen. Ein weiterer Grund dafür sind die zu optimistischen Wachstumsprognosen der Bundesregierung.

Führende Wirtschaftswissenschaftler warnen vor einer Zeitbombe

Angesichts des Koalitionsvertrages und der darin enthaltenen Belastungen sind führende Wirtschaftswissenschaftler und Arbeitsmarktexperten wie Bernd Raffelhüschen alarmiert. Er warnt die Bundesregierung aus der Sicht der Wirtschaftswissenschaft vor den erheblichen Belastungen, die verschiedene Wohltaten generieren würden.

Selbst die normalerweise nicht sehr regierungskritische Zeitung „Die Welt“ titelte Ende November 2013, dass die CDU/CSU und SPD die „Jugend in den Ruin“ treiben würden. Angesichts von Belastungen von über 850 Milliarden Euro für die Rentenkasse, die alleine aus Beiträgen finanziert werden müssten.

Da aber keine neuen Einnahmequellen für die Rentenversicherung zu sehen sind, werden wohl einzig Veränderungen beim Rentenbeitrag möglich sein. „Die Welt“ nennt als drastisches Beispiel die Generation der heute 40-Jährigen, die mit enormen Beitragserhöhungen bei gleichzeitig schlechter werdenden Leistungen zu rechnen hätte.

Persönlichen Ausweg aus dem Bundestags-Wahl Ergebnis finden

Die von den Arbeitsmarktexperten in Studien noch detaillierter beschriebenen Szenarien sollten unsere Leserinnen und Leser aber keinesfalls beunruhigen, sondern eher zu noch intensiverem Nachdenken und Handeln bewegen.

Zuallererst sollten Sie die Entscheidung für die private Altersvorsorge von der eigenen politischen Farbe abkoppeln und die Gegebenheit akzeptieren, dass die für die nächsten 4 Jahre gewählte Bundesregierung sehr viele Kompromisse eingeht.

Die von vielen Beitragszahlern als „weder Fisch noch Fleisch“ betrachtet werden sollten. Bei der privaten Altersvorsorge sollten Sie sich breiter aufstellen. Immer dann, wenn es um die langfristige Geldanlage geht, dann sollten Sie gerade in der Niedrigzinsphase Anlageformen bevorzugen, deren Erträge durch unternehmerisches Engagement generiert werden.

Also beispielsweise einen breit gestreuten europäisch oder weltweit investierenden Aktienfonds. Oder aber über eine Investition in erneuerbare Energien nachdenken. Ein im Jahr 2014 in Betrieb gehendes Solarkraftwerk hat eine staatliche quasi Einnahmegarantie bis zum Jahr 2035.

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Neutrale statt staatliche gefärbte Informationen suchen

Dieser Punkt betrifft insbesondere alle Selbständigen und Freiberufler, die vor der Wahl stehen, freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzubezahlen. Hier empfiehlt sich die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung lediglich in Höhe des Mindestbeitrages, um einen Grundschutz aufzubauen und die Anzahl der gezahlten Monatsbeiträge zu erhöhen.

Darüberhinaus ist aber alles, was Sie für Ihren Rentenbeitrag bekommen eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten. Niemand kann Ihnen heute sagen, ab wann Sie für Ihre enormen Einzahlungen eine monatliche Rente bekommen. Mit einem Renteneintrittsalter von 63, 65, 57 oder gar 70 Jahren.

Niemand kann dies genau sagen. Der Grund dafür ist, dass die Bedingungen der staatlichen Rentenversicherung ständig verändert werden können. Bei einem Banksparplan, einem Zielfonds oder einem Aktienfonds würde kein Gericht einen Vertrag erlauben, der weder über die Fälligkeit, noch über den Substanzwert informiert.

Wenn Sie sich ein bisschen in der Presse- und Nachrichtenlandschaft umsehen, dann bekommen Sie jenseits des staatlichen Fernsehens schon eine ziemlich gute Vorstellung von den Anlagealternativen.

Regelmäßige Renteninformation als Signal des Aufbruchs

Jedes Jahr bekommen alle diejenigen, die älter als 27 Jahre sind und mindestens fünf gespeicherte Beitragsjahre bei der Rentenversicherung haben die offizielle Renteninformation (mehr Infos hier). Darin können Sie anhand einer Hochrechnung entnehmen, wie hoch die gesetzliche Rente wahrscheinlich sein wird. Anhand dieser Information können Sie sich überlegen, wann und wie Sie zusätzlich ansparen möchten.

Berater Tipp

Fazit

Wie bereits geschrieben ist zwar noch nicht klar, ab welchem Jahr diese Zahlungen greifen werden. Sie haben aber schon eine grobe Orientierungshilfe dafür, wie die Rente aussehen wird. Wenn Sie möchten können Sie die Werte in eine Tabellenkalkulation eingeben und die Rendite ausrechnen. Dabei werden Sie erstaunt sein, dass die Rendite – je nach Lebenserwartung – im sehr niedrigen einstelligen Bereich sein wird. Sorgen Sie also zusätzlich mit einer anderen Sparform vor.

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