Altersarmut ist heute allgegenwärtig. Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die mit ihrer Rente an der Armutsgrenze leben, nimmt immer mehr zu. Eine Möglichkeit, dem vorzubeugen, sind unter anderem die privaten Rentenversicherungen, um den Lebensabend ohne finanzielle Sorgen bestreiten zu können. Eine beliebte Form stellt dabei die fondsgebundene Rentenversicherung dar.

Modell der privaten Rentenversicherung

Die Zahl der Abschlüsse von privaten Rentenversicherungen hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. So zahlen viele Erwerbstätige neben der gesetzlichen Altersvorsorge von ihrem Gehalt bzw. Verdienst immer noch separat weitere, meist monatliche, Geldsummen in eine private Rentenversicherung ein. Es handelt sich dabei um privat abgeschlossene Verträge mit Versicherungsgesellschaften. Grund dafür ist die immer weiter gestiegene Ungewissheit, ob die bisherige Altersvorsorge überhaupt noch ausreicht, um den eigenen Lebensstandard später aufrecht erhalten zu können.

Einmalige Auszahlung oder monatliche Rentenzahlung

Positiv an dieser Art der Rentenversicherung ist, dass am Ende der Laufzeit vereinbart werden kann, ob eine monatliche Auszahlung oder aber die Auszahlung des gesamten, bis dahin angesparten Betrages auf einmal von der Versicherungsgesellschaft getätigt werden soll. Nebenbei wird das eingezahlte Geld von der Versicherungsgesellschaft am Geld- und Kapitalmarkt angelegt, um Zinsen zu erwirtschaften, die sich dann im besten Fall positiv auf das Auszahlungsergebnis für die Versicherten niederschlägt. Dies entspricht beispielsweise der Form der fondsgebundenen Rentenversicherung, um relativ konstante Zinsen auch bei Marktschwankungen gewährleisten (aber nicht garantieren!) zu können.

Die fondsgebundene Rentenversicherung gegen private Anlage an der Börse

Gegenüber der üblichen Anlage in Aktien bietet die fondsgebundene Rentenversicherung die Möglichkeit, dass das eingezahlte Geld ebenfalls an der Börse angelegt wird, jedoch in Form von Streuung in einem Fonds. Dies kann den Umstand begünstigen, dass negative Schwankungen eines Kurses durch Stabilität oder positive Entwicklungen anderer Aktien im Fonds ausgeglichen werden. Dadurch können relativ stabile Renditen erwirtschaftet werden. Dem Anleger wird die Last abgenommen, regelmäßig die Entwicklungen an der Börse zu verfolgen, da die Fondsentwicklungen vom Fondsmanager der Versicherungsgesellschaft beobachtet und dementsprechend das eingezahlte Geld angelegt wird. Allerdings muss auch bei der fondsgebundenen Rentenversicherung beachtet werden, dass trotz des Wirkens eines erfahrenen Fondsmanagers keine festen Renditen möglich sind. So kann es passieren, dass die prognostizierte Rentenauszahlung beim Renteneintrittsalter gegebenenfalls wegen der realen Entwicklung niedriger ausfällt. Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung kann daher, wie auch bei privaten Geldanlagen, keine bestimmte Auszahlung garantiert werden.

Berater Tipp

Hohe Kosten bei frühzeitiger Kündigung

Nach aktuellem Rechtsstand wird mit dem Abschluss einer Versicherungspolice (bspw. fondsgebundene Rentenversicherung) gleichzeitig vereinbart, dass die Kosten des Vertragsabschlusses vom Versicherten getragen werden. Diese Kosten werden in den meisten Fällen gerade in den ersten Einzahlungsperioden getilgt, sodass in dieser Zeit die Beträge für die tatsächliche Geldanlage sehr gering ausfallen. Dies hat zur Folge, dass eine vorzeitige Kündigung automatisch ein hoher Verlust auf Seiten des Kunden mit sich bringt. Die Ursache hierfür liegt im sehr geringen Rückkaufwert (Eingezahlte Beträge – Kosten für den Vertragsabschluss).

Lohnenswert für langfristige Sparer

Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann sich daher nur lohnen, wenn auch tatsächlich langfristig gespart und eine vorzeitige Kündigung vermieden wird. Empfehlenswert ist diese Form der Altersvorsorge daher nur, wenn der eingezahlte Betrag langfristig nicht benötigt wird. Eine private Geldanlage in Aktien ist dann empfehlenswert, wenn das eingezahlte Geld innerhalb der nächsten Jahre benötigt wird und entsprechendes Hintergrundwissen über Aktiengeschäfte vorhanden ist. Auf die Form der privaten Rentenversicherung kann dann unter Umständen verzichtet werden.

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