Die jüngsten Meldungen von der Europäischen Zentralbank (EZB) ließen Sparer fast vor Schreck erstarren. Diese senkte den Leitzins auf 0,25 % – den niedrigsten Wert, den es jemals gab. Das bedeutet, dass die Zinssätze für Kapital in naher Zukunft wieder nicht steigen werden. Vielmehr werden Sie wohl weiter sinken und nur schwer wieder über 1 % kommen. Daher sind viele Sparer auf der Suche nach Alternativen. Doch gibt es diese überhaupt? Oder sind die niedrigen Zinsen immer noch besser als andere Finanzprodukte?

Die herkömmlichen Finanzprodukte im Vergleich

Bei der Wahl zwischen diesen beiden Finanzprodukten sollte man sich vorher klar machen, ob man das Geld für eine gewisse Zeit entbehren kann oder variabel darauf zugreifen möchte. Beim Tagesgeld fallen zwar die Zinsen nicht so hoch aus, doch kann hier individuell Geld ein- oder ausgezahlt werden. So kann man sich mit einem persönlichen Sparplan jeden Monat etwas Geld auf das jeweilige Konto überweisen lassen. Beim Festgeld wiederum ist der Vorteil, dass die Zinsrate etwas höher ausfällt besonders bei längeren Laufzeiten von 3 bis 5 Jahren. Jedoch ist hier das Geld für längere Zeit gebunden und man kann nicht frei darüber verfügen. Plant man keine allzugroße Investition und hat noch genug auf der hohen Kante, so ist das Festgeld mit Sicherheit die beste Variante, da die Zinsen in den nächsten Jahren wohl nicht wieder steigen werden. Es bietet sich daher für Sparer an, die bereits über genug Kapital verfügen um davon einen Teil über längere Zeit zu binden.

Neukunden profitieren bei Direktbanken

Das Tagesgeld eignet sich eher für junge Sparer, die konstant einen Teil von Ihrem Gehalt ansparen möchten und dennoch individuell darauf zugreifen möchten. Hierfür eignen sich am besten Direktbanken im Internet. Diese bieten vor allem für Neukunden die besten Zinssätze an und sind im Vergleich zu den alteingesessenen Banken deutlich lukrativer. Viele scheuen sich aber dennoch Ihr Konto bei Internetbanken zu eröffnen, aus Angst diese könnten unseriös sein. Angst um sein Geld braucht man hierbei jedoch nicht zu haben, da die Grundeinlagensicherung des Deutschen Bundes bei den meisten Direktbanken bis zu 100.000 Euro greift.

Betongold – die Immobilie als alternative Geldanlage boomt

Durch die niedrigen Zinsen bei Festgeld, Sparbrief oder Tagesgeld greifen immer mehr Anleger zu einer Eigentumswohnung als Kapitalanlage. Dies bietet sich für Anleger, die die Wohnung direkt aus Ihrem Kapital bezahlen ebenso an, wie für Anleger, die einen Kredit aufnehmen. Da durch die niedrigen Leitzinsen der EZB auch Kredite günstig zu bekommen sind, sind Eigentumswohnungen auch zur Vermögensbildung und Steuereinsparung geeignet. Das ganze funktioniert so: Zum Immobilienkauf wird ein Darlehen aufgenommen. Dabei können die gesamten Erhaltungs- sowie Verwaltungskosten, Schuldzinsen sowie Abschreibungen als Werbungskosten angegeben werden. Dies wirkt sich steuermindernd aus.

Berater Tipp

Wirksamer Schutz gegen Inflation

Der Vorteil von Eigentumswohnungen als Kapitalanlage ist neben der steuerlichen Begünstigung auch die variable Rendite. Mit Mieterhöhungen, die natürlich nur moderat ausfallen sollten, kann der Inflation wirksam entgegenwirkt werden. Ist die Immobilie dann einmal abgezahlt so hat man ein zusätzliches Einkommen, das vor allem im Rentenalter eine optimale Altersvorsorge darstellt. Auch hier können wieder Werbungskosten für Reparatur- und Sanierungsarbeiten der Immobilie bei der Steuer angegeben werden.

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