Das Zinsniveau in Deutschland befindet sich schon seit Monaten auf einem historischen Tiefpunkt. Daher haben zurzeit vor allem junge Menschen und Familien gute Möglichkeiten, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Allerdings gibt es bei einer Baufinanzierung einiges zu beachten, damit aus der Traumimmobilie kein Horrorhaus wird.

Es spielt keine Rolle wie teuer das Traumhaus ist, entscheidend ist wie teuer es sein darf

Wer sich eine Immobilie zulegen will, muss sich zunächst Gedanken machen, wie viel Geld dafür benötigt wird. Das bedeutet, es muss im Vorfeld die Höhe der Kreditsumme ermittelt werden. Online Portale wie Baufi24 geben Kreditinteressierten die Möglichkeit kostenlos und unverbindlich die Höhe eines Kredites zu berechnen und helfen bei der Suche nach den passenden Zinsangeboten. Mithilfe von Angaben wie dem Eigenkapital wird ein möglicher Beitrag ermittelt. Dabei geht es nicht darum, wie viel das Traumhaus kosten wird, sondern welche Baukreditsumme von dem Kreditnehmer, entsprechend dessen finanzieller Verhältnisse, überhaupt möglich ist. Immerhin geht es bei einer Baufinanzierung häufig um Summen die deutlich über 100.000 Euro liegen.

Zudem beträgt die Laufzeit solcher Kredite in der Regel rund 25 Jahre, in denen der Kreditnehmer jeden Monat pünktlich seine Kreditraten bezahlen muss. Daher führen die Kreditinstitute eine umfangreiche Kreditanalyse durch, um so die finanziellen Möglichkeiten (Bonität) als auch eine realistische Kreditsumme zu ermitteln. Bei der Analyse werden in erster Linie das Vermögen und die Verbindlichkeiten des Kreditnehmers sowie dessen Einnahmen-Ausgaben-Situation berücksichtigt. Aber auch der Wert der zu finanzierenden Immobilie spielt bei der Kreditanalyse eine entscheidende Rolle, denn diese dient der Bank mittels Eintragung als Grundschuld als Kreditsicherheit.

Nur wenn der Wert der Immobilie den Kreditschuld deckt, wird sie von der Bank als Kreditsicherheit anerkannt.

Kreditwürdigkeit ein entscheidender Faktor der Kreditanalyse

Während früher eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital nahezu unmöglich war, ist heute vor allem die Kreditwürdigkeit des Antragstellers von entscheidender Bedeutung. Die sogenannte Bonität ist dann gegeben, wenn das Einkommen des Antragstellers die Zahlung der monatlichen Kreditrate problemlos deckt. Lediglich befristete Arbeitsverhältnisse werden von den Banken meist nicht anerkannt, da die Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit der Ratenzahlung nicht genügend gewährleistet ist. Ebenso wenig erfüllen Elterngeld und Arbeitslosengeld die Voraussetzungen für einen Baukredit.

Berater Tipp
Als Nachweis für die Kreditwürdigkeit dienen den Banken die Lohn-und Gehaltsbescheide der Kreditnehmer.

Noch komplizierter verhält es sich bei bei Selbständigen und Freiberuflern, die über kein festes, kontinuierliches Einkommen verfügen. Hier orientiert sich die Bank bei der Bonitätsprüfung an den eingereichten Gewinn-und Verlustrechnungen sowie dem erzielten betriebswirtschaftlichen Jahresabschluss.

Video: Tipps vom Experten: Unterlagen für einen Immobilienkredit

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Wichtige Unterlagen für die Kreditanalyse

Ein Kreditantrag ist immer mit einer Menge von Unterlagen verbunden. Zu den Unterlagen, die jede Bank bei einem Kreditantrag benötigt gehören:

Unterlagen, die ein nicht selbständiger Arbeitnehmer einreichen muss:

  1. Lohn-und Gehaltsbescheinigungen der letzten drei Monate sowie des letzten Dezembers
  2. Möglichst unbefristeter Arbeitsvertrag (Kopie)
  3. Selbstauskunft und unterschrieben Schufa-Klausel
  4. Nachweis über eventuelle Eigenmittel wie Sparkonten, Depotauszüge, Lebensversicherungen
  5. Kopie des Personalausweises beziehungsweise Reisepasses

Unterlagen, die Selbstständige und Freiberufler einreichen müssen:

  1. Letzter Jahresabschluss beziehungsweise Einnahmen-Überschuss-Rechnung
  2. Betriebswirtschaftliche Auswertung des Vorjahres
  3. Neueste Betriebswirtschaftliche Auswertung
  4. Aktueller Einkommensteuerbescheid
  5. Selbstauskunft und unterschrieben Schufa-Klausel
  6. Nachweis von eventuellen Eigenmitteln

Vorsicht bei der Berechnung der Kreditsumme

Bei der Berechnung, welche Summe zu finanzieren ist, sollte unbedingt ein Fachmann hinzugezogen werden. Nur ein Experte kann ermitteln, welche Summe für den Kauf der Traumimmobilie wirklich benötigt wird. So setzt sich der Preis und somit die Höhe des Baukredites nicht nur aus dem Kaufpreis, sondern auch aus anderen Faktoren wie Notarkosten, Gebühren und unerwartete Aufwendungen zusammen, die oft bei der Berechnung der Kreditsumme nicht berücksichtigt werden und vom Kredit nicht gedeckt sind.

Titelbild: © iStock.com – SARINYAPINNGAM