Die HSH Nordbank hat eine sehr starke Position in der Firmenkundenberatung und der Mittelstandsfinanzerung inne. Bei einem Institut, welches erst seit dem 2. Juni 2003 seinen heutigen Namen trägt scheint dies ein Wunder zu sein. Nicht allerdings, wenn Sie sich mit den Wurzeln befassen, die bei der Hamburgischen Landesbank und der Schleswig-Holsteinischen Landesbank zu finden sind. Sie ist somit praktisch die konsequente Weiterentwicklung eines klassischen Spitzeninstituts der Sparkassen-Gruppe.

Solides Fundament durch Leasing und Angebote für Reedereien

Der Standort Hamburg ist ausschlaggebend für die HSH Nordbank und ihre Entwicklung. Dort haben viele Reedereien und auch Unternehmensteile von Airbus ihren Sitz. Aus diesem Grund ist die HSH Nordbank sehr stark in die klassishe Unternehmensfinanzierung im weltweiten Transportsektor involviert.

Zu einem späteren Zeitpunkt kamen sehr attraktive Anlagemöglichkeiten im Flugzeug- und Schiffsleasing dazu. Der Grund dafür ist die indirekte Förderung des Welthandels durch Bundesregierungen jeglicher Couleur.

Die Reedereien und Fluggesellschaften erhielten nur sehr geringe, direkte Subventionen. Stattdessen gab es eine starke steuerliche Förderung von Geldanlagen in diesem Sektor. Durch die weitgehend risikoarmen aber hoch rentierlichen Anlageformen konnte sich die Bank eine sehr gute Position auch in der Vermögensberatung erarbeiten.

HSH Nordbank: Hohe Bilanzsumme

Die Größe der Bank ist durchaus beeindruckend. Ihre Bilanzsumme ermöglicht auch Finanzierungen durchzuführen, die bei anderen Banken den Finanzrahmen bei weitem sprengen würden. Bauprojekte bzw. gewerbliche Investitionen in Wohnbau oder Infrastruktur gehören zu den regelmäßig von der Bank finanzierten Projekten.

Das Volumen eines Großkredits kann die Grenze von 150 Millionen Euro bei einer einzigen Transaktion sogar bei weitem übersteigen. Die meisten Privatkunden werden hier allerdings kein Girokonto oder Aktiendepot führen können: Die Bank besinnt sich auf ihre Wurzeln und bietet Anlageberatung ausschließlich für wenige, sorgfältig ausgewählte Mandate an.

Ausgabe von eigenen Wertpapieren sichert die Finanzierung

Trotz der sehr günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten über die Zentralbank gibt die Bank weiterhin eigene Wertpapiere aus. Damit sichert sie sich eine langfristige Finanzierungsgrundlage, da bereits bei der Wertpapieremission die Laufzeit und Zinszahlungen exakt und für beide Seiten verbindlich festgelegt werden.

Anders als beispielsweise die Sparkassen finanziert sich die Bank also nicht durch die Entgegennahme von Kundengeldern im standardisierten Privatkundengeschäft. Bietet also selbst keine Sparbücher, Tagesgelder und ähnliche Anlageformen an.

Berater Tipp

HSH Nordbank auf solidem Entwicklungspfad

Praktisch alle Geschäftsfelder der Bank sind auf einen langfristigen Entwicklungspfad ausgerichtet. Deshalb wird es bei der Bank weniger turbulente Ereignisse oder rasante Gewinnsprünge geben. Die Phase der Restrukturierung und Stärkung des Kerngeschäftes ermöglicht eine gute Zukunftsprognose. Als Spitzeninstitut der Sparkassen in Schleswig-Holstein und Hamburg wird die Bank immer einen Platz in der Bankenlandschaft haben. Da es derzeit aber keine Bestrebungen gibt, die Landesbanken zu privatisieren werden Privatkunden wohl auch auf längere Sicht keine Aktien des Unternehmens erwerben können.

Bildquelle: © Tiberius Gracchus – Fotolia.com