Auch wenn der Klimabarometer der Weltwirtschaft im zweiten Quartal leicht gesunken ist, kann trotzdem insgesamt von stabilen Weltwirtschaftsverhältnissen am Finanzmarkt gesprochen werden. Allerdings sorgt die Krise in der Ukraine für eine Einflussnahme der weltweiten Prognosen und für Einbußen an der Börse.
Die aktuelle Lage am weltweiten Finanzmarkt
Laut dem Ifo Index des Münchner Instituts, dem Center for Economic Studies (CES), ist die Weltwirtschaft im zweiten Quartal von 103,2 auf 102,3 Punkte gesunken. Befragt wurden für diese Studie an die 1100 Experten aus 121 verschiedenen Ländern. Insgesamt kann aber gesagt werden, dass die derzeitige Lage trotz des Rückgangs zufriedenstellend ist, da dieses Ergebnis im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren einen Höchststand darstellt. Prognostiziert wird von der Expertengruppe für die kommenden sechs Monate ebenfalls eine konstant freundliche Lage, auch wenn mit leichten Einbußen gerechnet werden muss.
Video: Deutsche Wirtschaft zunehmend verunsichert
Insgesamt kann mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent gerechnet werden. Im Detail versprechen die Prognosen für Europa einen Zuwachs von 1,6 Prozent und für Nordamerika 2,5 Prozent. Hingegen Asien und Lateinamerika, die in den vergangenen Jahren hohe Wachstumsraten vollbringen konnten, müssen mit einem Rückgang der Expansion von 2,3 Prozent (Lateinamerika) und 3,7 Prozent (Asien) rechnen.
Unterschiedliche Tendenzen in den verschiedenen Regionen
Auch wenn sich das Weltwirtschaftsklima global betrachtet derzeit stabilisiert hat, gibt es dahingehend große regionale Unterschiede. Denn das Expansionstempo in den Schwellenländern des asiatischen und lateinamerikanischen Raums unterscheidet sich stark von den derzeit stabilen Ländern Europas und Nordamerikas.
IFO stieg um 5.0 Punkte
Laut dem Index des ifo stieg Nordamerika um 5,0 Punkte an. Grund dafür waren insbesondere verbesserte Erwartungen. Zwar verzeichnete der Index in Europa einen nicht ganz so hohen Anstieg, allerdings sorgte er mit einem Plus von 1,9 Punkten immer noch für begründeten Optimismus.
Für Europa waren die Erwartungen zwar nicht ganz so hoch, doch die positive Lagebeurteilung entschied beim Index den Wachstum. Der Indikator in Asien ging um 7.9 Punkte zurück. Auch in Lateinamerika wurde dieser mit einem minus von 4,6 Punkten festgestellt. Die GUS-Staaten mussten einen Rückgang von 8,3 Punkten verbuchen, wobei in allen drei Regionen beide Komponenten des Wirtschaftsklimas, die Erwartungen und die Lagebeurteilung, verantwortlich waren.
Die schwierige Situation der GUS-Staaten
Durch die derzeitig anhaltende Krise in der Ukraine steht es um die Wachstumsprognosen in dieser Region eher schlecht. Laut den Umfragen, die für Russland und die Ukraine stattgefunden haben, prognostizieren Experten für die kommenden sechs Monate ein Rückgang des Wirtschaftswachstums. Für Russland wird für das Jahr 2014 zwar nur ein minus von 0,8 Prozent vorausgesagt. Die Ukraine betreffend wird die Wirtschaft allerdings voraussichtlich um die 2,5 Prozent sinken. Laut dem Internationalen Währungsfond könnte das Wirtschaftswachstum in Russland auf 0,2 Prozent gesenkt werden.
Weltweit eine moderate Inflation erwarten
Insgesamt kann gesagt werden, dass die weltweite Konjunktur aufwärts gerichtet ist, auch wenn sie eher wenig Dynamik zeigt. Mit Ausnahme von den Ländern in Lateinamerika, speziell in Venezuela und Argentinien, sind die Inflationserwartungen eher gemäßigt. Auch wenn die durch die Ukraine-Krise verursachten schwankenden Kurse an der Börse ein wenig Unsicherheiten verbreiten, scheint die Entwicklung in Europa und Nordamerika durchaus positiv zu sein.
Ebenfalls interessant: Ukraine-Krise: Das sind die Folgen für die deutsche Wirtschaft
Titelbild: © wrangler – shutterstock.com
Keine Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare! Schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel!