Wer sein Vermögen in Gold anlegen möchte, der ist vermutlich aufgrund der Preisschwankungen und der eher negativen Kursentwicklungen etwas verunsichert. Doch diese scheint unbegründet, denn aufgrund des rein physischen Wertes wird es bei dieser Anlageform nie zu einem Totalverlust kommen. Zudem sorgt die steigende weltweite Goldnachfrage letztendlich auch zu einem Preisanstieg.

Prognosen vertreiben Anleger

In Zeiten von Wirtschaftskrise und Niedrigzinsniveau ist die Nachfrage nach Gold hoch wie nie und dennoch wurden Anleger letztens von einem deutlichen Preisverfall überrascht. Das erklärt auch der Beitrag im Handelsblatt – Goldnachfrage auf Rekordhoch, der die Hintergründe zu eruieren versucht. Denn wo eigentlich die Nachfrage den Preis regulieren sollte, herrschen offenbar andere Marktbedingungen. Immerhin gehen Experten auch für 2014 von einer negativen Preisentwicklung für das Edelmetall aus. Wer den eher pessimistischen Prognosen auf den Grund gehen möchte, der sollte wissen, dass die führenden Notenbanken den Geldmarkt mit sehr viel Frischgeld versorgen, was einer drohenden Inflation entgegenwirken soll. Damit bleibt auch die Teuerung niedrig, womit klarerweise auch der Goldmarkt betroffen ist. Denn gerade die veröffentlichten Konjunkturdaten, die im wesentlichen von der Geldflut der US-Notenbank betroffen sind, sprechen eine Sprache, die den Preisverfall beim Gold während der letzten Monate gut erklären kann. Mitentscheidend für den Preisverfall beim Edelmetall sind aber auch negative Prognosen renommierter Experten wie etwa der Investmentbank Goldman Sachs. Diese bewertet den Goldpreis bis Ende 2014 Jahres auf 1050 Dollar je Unze, was einen deutlichen Preisrückgang bedeuten würde.

Steigende Nachfrage aus China könnte Preisturbo sein

Auch wenn angesagte Investoren dem Goldmarkt in den vergangenen Monaten eher den Rücken gekehrt haben, ist die Anlage in Gold nicht zu unterschätzen. Klar ist aber, dass gerade die steigenden Zinsen für einige Staatsanleihen dem Edelmetall deutlich Konkurrenz gemacht haben. Doch auch wenn viele die weltweite Goldnachfrage zu ihren Gunsten nutzen möchten, gilt es festzuhalten, dass das einstige Rekordhoch des Goldpreises vermutlich in nächster Zeit nicht erreicht werden kann, wenn auch mit einer moderaten Erhöhung in den kommenden Monaten gerechnet werden kann. Und der Grund liegt auf der Hand, denn es ist gerade Asien, das hier als Triebfeder fungier und durch ihr stetiges Wirtschaftswachstum den Goldpreis wieder zu einem Rekordhoch treiben könnte.

Berater Tipp
Gerade China verfügt über eine wachsende Mittelschicht, die ihr Erspartes in Gold anlegen. Dies vor allem aufgrund mangelnder Anlagealternativen, aber auch aufgrund der Bandbreite der Möglichkeiten. Aber auch in Deutschland und im übrigen EU-Raum dürfte sich der Goldpreis wieder in Richtung des Rekordhoch bewegen, denn hier kommt ein bekanntes Phänomen zum Tragen. Gemeint ist der Mitläufereffekt, der besagt, dass gerade das gekauft und am Markt begehrt ist, was auch für andere attraktiv und interessant ist. Das heißt konkret, dass bei steigendem Preisniveau das Anlageprodukt für viele Investoren einfach erstrebenswert ist. Und dass bei vermehrter Nachfrage auch der finanzielle Aspekt steigt, ist eine alte Wirtschaftsweisheit.

Video: Goldpreis: Wo geht die Reise hin?

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Gold bleibt krisenfeste Anlage

Die weltweite Goldnachfrage hat auch für die Anleger hierzulande seine Auswirkungen. Denn eines bleibt damit klar bewiesen: Gold ist und bleibt eine unabhängige Geldanlage, deren Wertniveau von Rekordhoch bis deutlichem Verlustniveau viel zu bieten hat. Doch ein Totalverlust ist ausgeschlossen, wobei hier durchaus auf die Anlageform zu achten ist. Denn während Barren, Goldmünzen oder hochwertiger Goldschmuck seinen physischen Wert in jedem Fall behält, können Goldfonds oder Gold-Optionen deutlich mehr Verlust erzielen. Wer also sein Geld in Edelmetall anlegen möchte, der findet in diesem Artikel: Warum Gold kaufen – ein Einblick rund um das beliebtes Edelmetall wichtige Informationen zum Thema Goldkauf.

Statistik: Weltweite Goldnachfrage

Goldnachfrage weltweit (Statistik)

Die Statistik zeigt die Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage im Zeitraum der Jahre von 2004 bis 2013. Die weltweite Nachfrage nach physischem Gold ist größer als das Angebot über die Minenproduktion. Das Gleichgewicht wird durch Wiederaufbereitung (scrap) und auch zu einem großen Teil durch Zentralbankverkäufe hergestellt. Im Jahr 2005 wurde weltweit eine Menge von rund 3.100 Tonnen Gold nachgefragt.
(Quelle World Gold Council; GFMS; London Bullion Market Association)

Es macht durchaus Sinn sich mit einem gewissen Anteil an Gold abzusichern, auch wenn der Preis derzeit heftigen Schwankungen unterworfen ist. Fakt ist aber auch, dass bei Ausweitung der Krise, ob dies die gesamte EU-Wirtschaft oder aber die aktuellen Vorkommnisse in der Ukraine betreffen, Gold besser bewertet werden muss als die tatsächliche Währung. Denn vor allem eine Eskalation in dieser Region könnte dazu beitragen, dass die Menschen ihr Geld und ihr Vermögen lieber in sichere Quellen anlegen möchten. Zudem könnten andere Märkte aufgrund der gescheiterten Beziehung zwischen Russland und der Ukraine einstürzen, was der Beliebtheit der Edelmetalle steigern würde und die weltweite Goldnachfrage ankurbeln würde.

Der Vermögensverwalter und Manager Bert Flossbach des FvS Multiple Opportunities rechnet mit steigenden Goldpreisen zum Jahresende – zum Interview auf Boerse-Online.de

Anlage in Gold ist in jedem Fall ratsam

Auch wenn das derzeitige Preisniveau des Edelmetalls sich eher nach unten bewegt und auch manche Experten die Prognosen in diese Richtung bewerten, sollten Anleger das Edelmetall nicht außer Acht lassen. Denn während in den letzten Jahren der Preis mehrmals korrigiert wurde und aufgrund der Marktmechanismen das Wachstum bei der Goldnachfrage angekurbelt wurde, stagniert das Angebot des Goldes. Das wiederum könnte sich auf die Preisgestaltung für die nächsten Monate entsprechend positiv auswirken und dem Edelmetall tatsächlich wieder zu einem Hoch verhelfen. Womit klar ist, dass spätestens dann die Anleger profitieren und nicht zuletzt für ihr Investment entsprechend finanziell belohnt werden.

Foto © Brian A Jackson – Shutterstock.com